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'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

Titel: 'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
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angestrengt. „Aber natürlich! Sie wohnen in der Nachbarwohnung, nicht wahr?“
    Tommy bejahte.
    „Dann müssen Sie doch etwas gesehen haben! Was haben Sie mitbekommen?! Was wissen Sie?“
    „Es tut mir leid“, seufzte Thomas, wobei er seinen Hinterkopf betastete. „Ich habe leider nichts Hilfreiches gesehen oder gehört.“
    „Wie bitte? Das gibt es doch nicht! Sie müssen doch etwas bemerkt haben!“
    „Es tut mir wirklich sehr leid, dass ich Ihrer Freundin nicht helfen konnte. Aber ich werde alles Erdenkliche in die Wege leiten, um den Mörder so schnell wie möglich zu fassen. Das können Sie mir glauben.“
    Nach diesen Sätzen winkte Tommy eine Kollegin heran, die sich in der Folge um Trader kümmerte. Dann verabschiedeten die Ermittler sich vom Glatzkopf, begaben sich zur Terrassentür und traten hinaus in die schneidende Kälte.
    Die Terrassenfliesen waren - genau wie das Innere der Wohnung - ordentlich gewienert. Greta Baum schien eine reinheitsliebende Person gewesen zu sein, weshalb Nora sie prompt als sympathisch erachtete. Denn auch ihr eigenes Leben war in allen Bereichen stets von Ordnung und Kontrolle bestimmt. Disziplin war ihr oberstes Gebot. Sowohl in ihrem Alltags- als auch in ihrem Berufsleben benötigte sie strikte Regeln für ihr Wohlbefinden .
    „Dieser Trader hat also kein Alibi“, merkte sie soeben kritisch an, während sie einen Schritt vortrat und ihrem Kollegen einen verschwörerischen Blick zuwarf.
    „Nein, aber seine Verzweiflung scheint echt zu sein. Und wenn er wirklich etwas mit dieser Sache zu tun hätte, dann wäre er sicherlich der Erste, der sich irgendwie ein Alibi für die Tatzeit verschafft hätte.“
    „Dennoch sollten wir ihn überprüfen lassen.“
    „Ja, das können die Kollegen übernehmen.“
    Mit großen Schritten begaben die beiden sich zu einem Beamten der SpuSi, der auf den Terrassensteinen vor einem schmalen Rasenstück hockte. „Schon etwas Interessantes gefunden?“, fragte Nora ihn.
    „Einen Wurm“, antwortete der Mann trocken. „Bestimmt fünfzehn Zentimeter lang. Er könnte zur Familie der -“
    Nora verzog eine ernste Miene. „Sie wissen genau, was ich meine.“
    Der Mann sah zu ihr auf. „Negativ. Keine Fußabdrücke auf den Steinen, keine umgeknickten Grashalme, keine Faserreste. Nichts.“
    „Aber ich habe hier etwas gefunden! Das sollten Sie sich einmal ansehen!“, ertönten schallende Rufe zu den Kommissaren herüber. Diese waren der Lunge eines schmächtigen Kriminaltechnikers entsprungen, der etwa zehn Meter weiter hinter einem Kiesweg im hohen Gras stand.
    Nora und Thomas konnten den Mann aufgrund der Dunkelheit zunächst nicht erkennen. Doch kaum hatten sie sich ihm bis auf wenige Meter genähert, da identifizierten sie den jungen Rotschopf mit giraffenartigem Hals problemlos. Es war der Kriminaltechniker Benjamin Fund, den sowohl Nora als auch Tommy gut leiden konnten, weil er sich ihnen gegenüber stets freundlich und hilfsbereit präsentierte.
    „Was haben Sie denn entdeckt, Benny?“, fragten die beiden ihn im Chor.
    „Höchstwahrscheinlich das Corpus Delicti.“
    „Wie bitte?“
    „Urteilen Sie bitte selbst.“ Fund ging in die Hocke und hob mit seinen behandschuhten Fingern ein fünfzehn Zentimeter langes Messer in die Höhe. Dessen Klinge war vollständig mit dunkelrotem Blut überzogen.
    Nora ließ überrascht etwas Luft durch ihre Zähne entweichen. „Wie es aussieht, könnten Sie mit Ihrer Vermutung richtig liegen, Benjamin. Aber wie ist das Ding hierher gelangt? Sollte der Täter es auf seiner Flucht etwa verloren haben?“
    „Warum nicht?“, fragte Tommy. „Es wäre schließlich nicht das erste Mal, dass ein Mörder seine Tatwaffe in Hast verloren hätte.“
    Nora runzelte ihre Stirn. „Vielleicht hat der Täter es aber auch absichtlich hier gelassen.“
    Fund sah Nora überrascht an. „Der Mörder soll das Tatmesser absichtlich hier ins Gras geworfen haben? Aus welchem Grund hätte er das machen sollen? Das wäre doch mehr als dämlich.“
    „Nicht, wenn er den Fingerabdruck oder die DNA einer anderen Person am Griff hinterlassen hat.“ Nora lächelte Tommy schief an. „Es wäre schließlich nicht das erste Mal, dass ein Mörder die -“
    „Ja, schon gut“, unterbrach er sie. „Das ist durchaus denkbar. Aber eventuell lag Schubert mit seiner Bemerkung vorhin doch nicht ganz so falsch.“
    „Was meinst du?“
    „Na, als er sagte, dass du hinter jedem kleinen Verbrechen sofort die Tat einer

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