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'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

Titel: 'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
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Schloss und Riegel sitzt, werde ich wieder ruhigen Gewissens schlafen können. Ich darf nicht zulassen, dass er noch einen Menschen umbringt.“
    „Das verstehe ich. Ich verlange nur, dass du dabei nicht leichtsinnig vorgehst. Dieser Täter ist gefährlich und unberechenbar. Das hat er heute zur Genüge bewiesen.“
    „Ich weiß. Genau deshalb muss ich ihn schnappen.“ Nora richtete sich auf, sah Timo in die Augen und fügte ihren Sätzen unmissverständlich hinzu:
    „Und zwar so schnell wie möglich.“

8
    Jasmin Hausmann schüttelte um 16 Uhr mitleidig den Kopf. Sie sah ihrer besten Freundin und Mitschülerin Julia Bartel in die Augen und riet ihr: „Nun beruhige dich doch erstmal. Atme tief durch und entspann dich. Wir finden schon eine Lösung für dieses Problem.“
    „Wie könnte ich mich denn in dieser Situation beruhigen?!“, entgegnete Julia gereizt. „Hast du eigentlich verstanden, was ich dir soeben erzählt habe, Jassi?“
    „Natürlich habe ich das.“ Jasmin erhob sich von ihrem Bett und nahm ihre Freundin, die in demselben Augenblick in Tränen ausbrach, liebevoll in den Arm. „Aber das kommt wieder in Ordnung, ganz sicher.“
    „Nein, nichts kommt wieder in Ordnung! Gar nichts! Es ist allesaus! Für immer!“ Julia löste sich aus der Umarmung, um sich mit dem Handrücken einige Tränen von den Wangen zu wischen. Anschließend sah sie in den Spiegel, der vor ihr an der Wand hing. „Verdammt, wie sehe ich denn aus?!“, rief sie erschrocken, als sie die verlaufene Wimperntusche und ihre zerzausten Haare entdeckte. Peinlich berührt wandte sie sich ab und schlich durch Jasmins Zimmer. „Weißt du noch, wie einfach alles war, Jassi? Wie simpel war das Leben, als wir uns um nichts zu sorgen brauchten? Aber jetzt? Jetzt ist alles zerstört. Welchen Sinn hat das Ganze denn noch?“
    So aufgelöst und resigniert hatte Jasmin ihre Freundin noch nie erlebt. Aus diesem Grund überdachte sie ihre nächste Bemerkung auch zweimal. Sie wollte in dieser Situation unter keinen Umständen etwas von sich geben, das Julia aufgrund ihres Schmerzes falsch interpretieren könnte. „Bist du dir denn absolut sicher, dass er es war? Zu der Zeit ist es doch schon dunkel gewesen.“
    „Hältst du mich für völlig bescheuert?! Kein Zweifel, er war es!“ Julia schüttelte aggressiv ihren Kopf, wodurch ihre schwarzen Haare einen Schleier vor ihren Augen bildeten.
    Jasmin schwieg bedrückt. Sie wusste beim besten Willen nicht, was sie sagen sollte.
    Genau wie Julias schwarze Haare hing Jassis engelsblonde Mähne weit über ihre Schultern hinweg. Ihre makellose Haut hätte sie bedeutend jünger als Sechzehn wirken lassen können. Doch da tonnenweise Wimperntusche um ihre Augen triefte und Unmengen von Make-up auf den Wangen hausten, erweckte ihr Äußeres den Anschein, als wäre sie mindestens schon 19 oder 20 Jahre alt. Jasmin gehörte zu der Sorte Mädchen, die ihre natürliche Schönheit nicht aufzubessern brauchte, es aus einem unerfindlichen Grund aber trotzdem tat.
    Auch ihre Figur hing Jassi ungemein am Herzen. Sie brachte nicht ein einziges Gramm zu viel auf die Waage. Deshalb schmiegten sich die Bluejeans und das grünweiße Oberteil auch knitterfrei an ihren Körper an.
    Julia wusste, dass sieihren pummeligen Körper niemals mit solchen Kleidungsstücken bedecken konnte. Drei Nummern größer mussten es bei ihr schon sein. Jedoch konnte sie nicht behaupten, von Neid geplagt zu werden. Sie fühlte sich in ihrer Haut ebenso wohl wie Jasmin sich in ihrer. Dessen war sie sich sicher.
    „Es ist exakt wie vor fünf Wochen!“, fluchte sie soeben. „Das muss ein schlechter Traum sein! Ich dachte, dass das damals eine einmalige Sache gewesen wäre! Sollte er also weiterhin behaupten, dass alles in bester Ordnung sei, dann gnade ihm Gott! Wie konnte er das nur machen? Dieser Mist ist doch total abartig, krank, pervers, gestört! Die dämliche Waldhütte werde ich nie wieder aus meinen Gedanken verbannen können!“
    „Wo genau steht diese Hütte denn eigentlich?“
    „Das Scheißding steht im Göttinger Wald .“
    „Etwa beim Bauernhof der Landmanns?“
    „Nein, viel weiter südlich. Irgendwo führt dort ein holpriger Weg in den Wald hinein. Nach einiger Zeit zweigt ein winziger Trampelpfad von diesem ab. Sobald der Pfad sich im Nirgendwo verliert, sind es nur noch ein paar Meter zu dieser beschissenen Hütte. Sie ist von dichten Bäumen und Sträuchern umgeben. Der perfekte Ort für diese ... na, du weißt

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