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'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

Titel: 'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
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beobachteten sie kichernd?
    Da Nora auch nach mehreren Augenblicken niemanden sehen konnte, schritt sie wieder zurück ins Haus und wollte schon die Tür schließen. Jedoch sah sie zeitgleich einen Briefumschlag vor der Schwelle liegen. Sie bückte sich und hob ihn auf.
    Merkwürdig , schoss ihr durch den Kopf, als sie die Tür schloss und in ihre Küche ging. Dabei betrachtete sie den Umschlag, auf dem kein einziges Wort geschrieben stand. Zwar zögerte sie eine Weile, riss ihn dann aber aus purer Neugierde auf.
    In dem Umschlag befand sich ein gefaltetes DIN-A4-Blatt. Die Kommissarin zog es heraus, entfaltete es und las darauf folgende Sätze, die mit dem Computer verfasst wurden:
    Hallo Nora,
    ich hoffe von ganzem Herzen, dass es dir gut geht. Doch ich befürchte, dass du momentan sehr leidest. Dabei muss das nicht sein. Ich möchte, dass du wieder glücklich wirst. Und ich weiß genau, wie du das schaffen kannst. Nämlich mit meiner Hilfe.
    Ich habe dir lange Zeit die Wahl gelassen. Doch anscheinend muss ich dir auf andere Weise zu verstehen geben, wie du dein Glück finden kannst. Du möchtest es unbedingt auf die harte Tour erfahren, was? Das ist kein Problem. Ich war doch schon immer im Stande, dir deine Wünsche zu erfüllen. Das hast du sicherlich noch nicht vergessen, oder?
    Mit jedem gelesenen Wort schlug Noras Herz schneller. Obwohl sie die Sätze verstand, war sie nicht in der Lage, den eigentlichen Sinn der Botschaft zu entschlüsseln. Von wem stammte der Brief? Was wollte diese Person von ihr?
    Erst als sie den dritten und letzten Absatz las, erhielt sie die bitteren Antworten auf ihre Fragen:
    Timo ist tot. Nun bist du wieder frei. Frei für ein glückliches Leben mit deinem eigentlichen Mann. Mit deinem Ehemann. Mit mir. Auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass es anders möglich gewesen wäre. Jetzt ist Timo aus deinem Leben. Habe ich das nicht gut hinbekommen? Du erkennst hoffentlich, dass ich der einzig richtige Partner für dich bin. Ich habe dir sogar vier Monate Zeit gelassen, um mit Timos Verlust abzuschließen. Das muss reichen. Jetzt geht dein wirkliches Leben wieder los. Mit mir.
    In Liebe, Max.
    Nora stockte der Atem. Sie konnte nicht glauben, was sie dort las: ‚Habe ich das nicht gut hinbekommen?’
    Heißt das etwa, dass Max etwas mit Timos Unfall zu tun hat?
    Noch während dieser zerstörerische Gedanke in Nora aufkam, erschrak sie; vor dem Küchenfenster stand eine vermummte Gestalt.
    Max?!
    Nora ließ das Papier fallen und raste in den Flur. Dann preschte sie ins Schlafzimmer, um sich ihre Dienstpistole zu holen.
    Keine zehn Sekunden später rauschte sie zur Haustür, riss diese auf, hechtete vor, wandte sich dem Küchenfenster zu und riss die Pistole hoch. „Keine Beweg...!“
    Es war niemand zu sehen.
    Nora sah sich in alle Richtungen um und kontrollierte die Lage. In der Ferne hörte sie einige fahrende Autos. Dann bellte ein Hund. Von Max war jedoch keine Spur vorhanden.
    Ich habe mir die Gestalt doch nicht nur eingebildet! Ich habe die Umrisse dieser Person ganz deutlich gesehen! Wo ist sie? Wo ist Max?!
    Sie lockerte ihre Finger am Schaft der Waffe. In den umstehenden Häusern konnte sie vereinzelt Licht erkennen. Am Straßenrand standen in unregelmäßigen Abständen Autos geparkt.
    Hält Max sich in einem der Fahrzeuge auf? Versteckt er sich dort? Beobachtet er mich?
    Zwar befahl ihr eine innere Stimme, die nähere Umgebung zu überprüfen, aber die Kommissarin zog es vor, die Sicherheit in ihrem Haus zu suchen. Daher huschte sie jetzt zurück in ihren Flur und schloss die Haustür hinter sich. Anschließend blickte sie wieder durch die Scheibe neben der Tür. Sie prüfte die Lage noch eine ganze Zeit lang.
    Weil jedoch nichts Auffälliges passierte, begab sie sich schließlich zurück in die Küche, steckte die Pistole in ihren Hosenbund und hob den Brief vom Boden auf.
    Hat Max tatsächlich etwas mit Timos Unfall zu tun? Kann das wirklich sein? Oder was soll diese merkwürdige Anspielung sonst bedeuten? ‚Habe ich das nicht gut hinbekommen?’
    Nora schritt mit dem Brief hinüber ins Wohnzimmer. Dort wollte sie sich gerade auf die Couch setzen, als sie erneut erschrak: Die vermummte Gestalt war wieder erschienen. Sie stand auf der Terrasse. Vor dem Fenster.
    Im Nu zog Nora wieder ihre Waffe und raste zur Terrassentür. Gleichzeitig spurtete die Gestalt zurück zu den Apfelbäumen, die komplett im Dunkeln standen.
    Nora riss die Tür auf und hetzte hinaus. „Max! Bleib

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