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'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

Titel: 'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
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leider sehr ernst.“
    Karla ließ ihren Blick von Thomas zu Nora und wieder zurück schweifen. „Was ist mit Daniela? Ist ihr etwas zugestoßen? Geht es ihr gut?“
    Nora sah im Augenwinkel, dass Saskia ihre Hände in die Hosentaschen steckte und desinteressiert auf die Sträucher neben den Blumenbeeten starrte.
    „Leider ist ihr etwas zugestoßen“, sagte Tommy. „Wir müssen Ihnen die schlimme Nachricht überbringen, dass Daniela ermordet wurde.“
    Karla erblasste. Wie erstarrt blieb sie vor den Kommissaren stehen und schien deren Botschaft nicht realisieren zu können. „Ermordet? Das ist doch nicht möglich. Meine kleine Tochter wurde ermordet? Daniela ist tot?“
    „Es tut uns aufrichtig leid“, versicherte Nora ihr, wobei sie sah, dass Saskia noch immer unbeteiligt zu den Sträuchern blickte.
    Karla wandte sich der 20-Jährigen zu und stotterte: „Hast ... hast du das gehört, Schatz? Daniela wurde ermordet!“
    Jetzt erst reagierte Saskia. Sie schritt auf ihre Mutter zu und nickte. „Ja, ich habe es mitbekommen. Das ist eine tragische Geschichte. Die arme Daniela. Sie war so eine tolle Halbschwester.“
    Nora und Thomas konnten nicht den Hauch von Trauer in Saskias Stimme wahrnehmen. Auch in ihrer Mimik und Gestik wirkte sie nicht betroffen.
    Immerhin nahm sie ihre Mutter nun in den Arm und tätschelte ihr die Schulter. Gleichzeitig begann Karla zu weinen.
    „Wissen Sie schon, wer es war?“, wollte Saskia von den Kommissaren in Erfahrung bringen.
    „Noch nicht. Wir haben gehofft, dass Sie uns bei den Ermittlungen behilflich sein können.“
    „In wie fern?“
    „Sie können uns bestimmt wichtige Informationen geben, die Danielas Leben betreffen.“
    „Das können wir sicherlich machen. Aber momentan muss meine Mutter diese Nachricht erst einmal verkraften. Das sehen Sie doch hoffentlich ein?“
    „Ja, das verstehen wir“, nickte Nora. „Deshalb möchten wir Ihnen auch -“
    „Aber ich kann Ihnen bereits alles sagen, was Sie wissen wollen“, unterbrach Saskia die Kommissarin.
    „Denken Sie nicht, dass Sie Ihrer Mutter -“
    „Meine Mutter wird das auch alleine schaffen“, fiel Saskia ihr erneut ins Wort. Dann blickte sie Karla an und fragte: „Das stimmt doch, nicht wahr? Du wirst damit schon fertig.“
    Nora und Tommy wussten nicht, wie sie in diesem Moment reagieren sollten. Eine derartige Situation hatten sie noch nie erlebt. Saskia schien weder schockiert zu sein noch schien sie ihrer Mutter ernsthaft beistehen zu wollen.
    „Hol dir ein Glas Wasser und leg dich auf die Couch“, befahl sie ihr im nächsten Moment, wobei sie Karla zur Terrassentür schob. „Ich regle das mit den Kommissaren. Darüber musst du dir keine Gedanken machen. Ruh dich aus und entspann dich.“
    Nora warf in Karlas Richtung ein: „Können wir Ihnen vielleicht eine -“
    Doch schon wieder quatschte Saskia frech dazwischen: „Lassen Sie meine Mutter in Frieden. Sie kann jetzt nicht mit Ihnen reden. Ich garantiere Ihnen, dass Sie alle nennenswerten Informationen über Daniela auch von mir erfahren können.“ Mit diesen Worten schob Saskia ihre Mutter über die Terrasse ins Haus und kehrte dann zu den Kommissaren zurück.
    „Ich halte es für keine gute Idee, Ihre Mutter in dieser Situation alleine zu lassen“, merkte Nora an, ehe sie sich zum Haus drehte und Karla folgen wollte.
    Allerdings versperrte Saskia ihr den Weg. „Ich kenne meine Mutter besser als Sie. Wenn sie eine schlimme Nachricht verdauen muss, dann wird sie überaus schnell aggressiv und beleidigend. Ich möchte Ihnen lediglich ersparen, dass Sie sich das antun müssen. In diesem Fall spreche ich aus Erfahrung.“
    „Welche Erfahrung haben Sie denn konkret gemacht?“
    „Als Danielas Vater starb, wäre meine Mutter den Polizisten, die ihr diese Nachricht überbrachten, beinahe an die Gurgel gesprungen. Meine Mutter macht nämlich stets die Boten schlechter Nachrichten für das jeweilige Unglück verantwortlich.“
    „Wann starb Danielas Vater?“
    „Vor etwa sechs Jahren. Tragischer Autounfall. Damals haben wir noch in Osnabrück gelebt.“
    Nora schluckte bei den Worten ‚tragischer Autounfall’. Um sie möglichst schnell wieder von sich abzuschütteln, sagte sie zu Saskia: „Aber angesichts dieser Verluste ist es sicherlich doppelt erforderlich, dass sich nun jemand um Ihre Mutter kümmert.“
    „Nein, das schafft sie schon.“
    Nora schüttelte den Kopf. Aufgrund ihrer eigenen Erfahrung bestand sie darauf: „Es tut mir leid,

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