Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

Titel: 'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
Vom Netzwerk:
bieten.“
    Nora entriegelte ihren Ford und setzte sich in den Fahrersitz. „Du hast recht. Aber meinst du, dass Müller uns ohne Weiteres eine Probe geben wird?“
    „Das ist im Grunde egal. Wenn er es nicht macht, dann ist das auch eine eindeutige Botschaft für uns.“
    Als die beiden einige Zeit später vor der Haustür der Müllers standen und klingelten, wurde ihnen nicht geöffnet. Selbst nach dem vierten Schellen blieb die Tür geschlossen. Zwar überlegten die Ermittler, ob sie es noch in der Universität versuchen sollten, doch da es erneut sehr spät geworden war, entschlossen sie sich dazu, ihren Besuch bei den Müllers auf den morgigen Tag zu verschieben.
    Der läuft uns schon nicht weg , schoss es Tommy durch den Kopf. Wenn er Dreck am Stecken hat, dann finden wir das heraus. Früher oder später.

19
    Für einen Wochentag ist hier erstaunlich viel los.
    Dieser Gedanke drängte sich Thomas auf, als er sich um 20 Uhr 45 auf seinem Hocker umdrehte und den Blick durchs Blue Note schweifen ließ. Da er seinem Stammlokal nur selten unter der Woche die Ehre erwies, verfügte er zwar über keine Vergleichswerte. Doch er war sich sicher, dass heute besonders viel Betrieb in der Bar herrschte. Und das gefiel ihm sehr. Denn an diesem Abend war er einmal mehr auf der Suche nach einer attraktiven Singledame für die bevorstehende Nacht.
    Mit einem Bier in der Hand betrachtete er die Frauen um ihn herum. Im Grunde bevorzugte er keinen bestimmten Typus; ihm war es nicht wichtig, ob seine nächtliche Bekanntschaft blond oder brünett, groß oder klein war.
    Aber die Chemie muss stimmen. Selbst in einer einzigen Nacht. Das ist es, worauf es ankommt.
    Zwar war dies für Thomas tatsächlich das entscheidende Kriterium, dennoch konnte er nicht leugnen, dass ihn die äußere Erscheinung einer Frau stets sehr viel bedeutete. Gewiss würde er eher eine hübsche Dame ansprechen, als eine Frau, die sich nicht sonderlich um ihr äußeres Erscheinungsbild kümmerte. Gleichwohl wusste er nur allzu gut, dass der erste Eindruck auch täuschen konnte. Aus diesem Grund bemühte er sich immer, möglichst unvoreingenommen an seine Frauenbekanntschaften heranzugehen.
    Nachdem er einen Schluck von seinem Bier genommen hatte, entdeckte er eine äußerst ansprechende Dame in der hinteren Ecke der Bar. Sie saß alleine an einem Tisch und schaute zwei Männern beim Billardspielen zu. Ob diese Typen zu ihr gehörten? Thomas entschied sich dafür, die Situation zunächst in Ruhe zu analysieren. Obgleich er im Allgemeinen eher überstürzt agierte, wollte er in diesem Moment keinen falschen Schritt unternehmen. Wenn diese Typen am Billardtisch nämlich tatsächlich zu der Dame gehörten, dann konnte er nicht wissen, wie die beiden reagieren würden, sobald er sie anspräche. Möglicherweise war einer der beiden sogar ihr fester Partner?
    Weil Thomas auf unangenehme Szenen verzichten wollte, hielt er sich wohlweislich zurück. Er blieb abwartend auf seinem Hocker sitzen und wollte sich gerade wieder der Theke zuwenden, als er plötzlich von der Seite angerempelt wurde. Im letzten Moment konnte er sein Bierglas noch so elegant umherschwingen, dass er keinen Tropfen des kostbaren Inhalts verschüttete.
    „Oh, ich bitte vielmals um Entschuldigung. Das war ganz schön tollpatschig von mir.“ Eine junge, blondhaarige Frau mit tiefblauen Augen stand neben ihm und sah ihn schüchtern an. Sie trug ein dunkelblaues Kleid, das ihre beneidenswerte Figur perfekt zur Geltung brachte. „Ich bin über meine eigenen Füße gestolpert. Ganz schön ungeschickt von mir“, erklärte sie.
    Thomas sah reflexartig an ihr herab. Er schätzte, dass die blonde Schönheit etwa eins siebzig groß war.
    „Ist ja nichts passiert“, sagte er in einem möglichst lässigen Tonfall, ehe er ihr in die Augen schaute. Dabei verzauberte ihn ihr verführerischer Wimpernschlag innerhalb einer halben Sekunde. „Und selbst wenn. Ihnen hätte ich verziehen.“
    Die junge Frau lächelte ihn an. Es war ein bezauberndes Lächeln, das Thomas spürbar schwach werden ließ. Die Ansätze zweier Grübchen bildeten sich auf den Wangen der Fremden. Ihre Augen funkelten leicht.
    Mein Gott, ist diese Frau hübsch!
    „Mein Name ist Xenia Boll“, stellte die Schönheit sich vor.
    „Ich bin Thomas Korn.“ Er setzte ebenfalls ein charmantes Lächeln auf, womit er Xenia durchaus zu imponieren schien. Sie musterte ihn von oben bis unten und nahm seine Narbe in Augenschein. Schließlich fragte

Weitere Kostenlose Bücher