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'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

Titel: 'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
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tatsächlich schon hier? Sie sind in der Villa angekommen? Das kann ich nicht glauben. Offenbar sind sie doch nicht ganz so dumm wie ich anfangs gedacht habe. Immerhin scheinen sie in der Lage gewesen zu sein, meine Spuren richtig zu deuten. Das war zwar nicht besonders schwer, dennoch bin ich ein wenig überrascht.
    Ich bin nur mal gespannt, ob die Ermittler sich auf mein Spiel einlassen. Sind sie intelligent genug, um mich zu schnappen? Sind sie in der Lage, meine nächsten Schritte vorauszusehen? Denn nur so könnten sie mich dingfest machen.
    Aber ich bezweifle es sehr. Wären sie nämlich halbwegs intelligent, dann hätten sie mich schon längst fassen müssen. Sie hätten sogar dafür sorgen müssen, dass die bisherigen Opfer noch leben. Ich habe schließlich fair gespielt. Ich habe ihnen alle nötigen Spuren hinterlassen. Sie hätten einfach nur rechtzeitig ihre Augen aufmachen müssen. Diese Versager!
    Wie dem auch sei. Mein Plan für den vierten und letzten Mord steht. Und er ist perfekt. Maria wird keine Chance haben, um zu überleben. Allerdings wünsche ich mir ein wenig Nervenkitzel bei der Tat. Ich hoffe, dass die Bullen mir diesen bieten können. Daniela war dazu nicht in der Lage. Ralf ebenfalls nicht. Jetzt muss ich auf Nora Feldt vertrauen. Daher warte ich lieber, bis sie im Obergeschoss angekommen ist. Dort wird sie mir nämlich die entscheidende Tür öffnen und während des Mordes keine zwei Meter von mir entfernt stehen. Trotzdem wird sie nicht schnell genug sein. Ich werde ihr entkommen. Daran besteht kein Zweifel.
    Ja, jetzt erreicht sie das Obergeschoss. Ich sehe sie. Sie ist wieder zum Greifen nah. Aber sie ist so sehr auf das obere Stockwerk konzentriert, dass sie mich nicht entdeckt. Schau mal, wer hinter dir auf der Treppe steht, Nora! Dreh dich einfach um! Dann könntest du mich fast berühren!
    Aber nein. Du ahnst nicht das Geringste von der Gefahr in deinem Rückraum.

46
    Noras Herz pochte wie wild. Sie nahm eine Stufe nach der anderen und erinnerte sich an Veronikas Worte: Auf der linken Seite befinden sich die Schlafzimmer von Maria und ihren Eltern. Dort würde die Kommissarin zuerst nach Maria suchen.
    Nachdem sie die Treppe erklommen hatte, sah sie sich einem langen Flur gegenüber. Auch hier befanden sich mehrere Partygäste. Einige waren ein wenig angetrunken und pöbelten herum. Andere waren bereits sehr stark alkoholisiert und konnten sich kaum noch auf den Beinen halten.
    Nora schritt ein paar Meter vor, ließ zwei junge Paare hinter sich und stellte sich vor die erste Tür auf der linken Seite. Da diese komplett aus Holz bestand, konnte sie keinen Blick in das Zimmer werfen.
    Marias Schlafzimmer.
    Als sie gerade zur Klinke greifen wollte, wurde sie von hinten angerempelt und zur Seite gerissen. Instinktiv riss sie ihre Arme hoch und nahm eine Verteidigungsposition ein. Dann erkannte sie, dass es lediglich ein Betrunkener war, der sie in seinem Suff offenbar übersehen hatte.
    „’Tschul... ’tschuldigung!“, hauchte der Student mit einer Bierfahne. „Hab sie gar nich’ geseh’n! Wat steh’n sie hier auch so dumm ’rum?!“
    Nora stöhnte gereizt. Sie lockerte ihre Körperspannung und schob den Kerl angewidert von sich weg. Sie bekam den Eindruck, ihn zuvor schon einmal irgendwo gesehen zu haben. Doch momentan war sie so sehr auf Maria Ranz konzentriert, dass sie sich nicht weiter um ihn kümmerte.
    „Ey! Nich’ anfassen!“, beschwerte er sich, war jedoch nicht in der Lage, sich gegen Nora zur Wehr zu setzen. Daher torkelte er jetzt rückwärts auf die Treppe zu und lachte laut: „Geile Party, oder?! Geile Party!“
    Nora widmete sich wieder Marias Zimmertür. Sie griff zur Klinke und drückte sie herab. Doch die Tür war verschlossen.
    Daher klopfte Nora im nächsten Moment dagegen. „Maria?! Sind Sie hier drin?! Ich bin es, Nora Feldt! Von der Polizei! Machen Sie die Tür auf!“
    Nora presste ihr Ohr gegen das Holz. Doch im Inneren des Zimmers konnte sie keinen einzigen Laut hören. Womöglich konnte sie aber auch nur deshalb nichts aus dem Raum vernehmen, weil die Rockmusik bis hinauf ins Obergeschoss dröhnte.
    „Maria?! Hören Sie mich?! Antworten Sie mir! Es ist dringend!“
    Plötzlich horchte Nora auf. Sie war sich sicher, dass im Zimmer soeben ein Geräusch ertönt war.
    „Ich komme jetzt rein, Maria! Ich trete die Tür ein!“, warnte sie lautstark. Anschließend wartete sie noch einige Augenblicke. Doch es geschah noch immer nichts. Die Tür wurde

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