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'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

Titel: 'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
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eröffnete sich ihnen das blanke Chaos. Sie konnten nicht einmal annähernd schätzen, wie viele Studentinnen und Studenten kreuz und quer in der Villa herumrannten.
    Großartig! Jetzt müssen wir die Nadel im Heuhaufen finden!
    Gereizt bahnten die Kommissare sich einen Weg durch die angeheiterte Menge. Immer wieder fragten sie die Anwesenden, wo sich Maria aufhielt. Doch niemand schien zu wissen, von wem die Ermittler sprachen. Offensichtlich hatte sich die Party in der ganzen Stadt herumgesprochen und dementsprechend viele Menschen angezogen, die einfach nur bei einer großen Feier dabei sein wollten.
    „Alle mal herhören! Polizei!“, schrie Nora schließlich gegen die Musik und die ausgelassenen Rufe der Feiernden an. „Wo ist Maria Ranz?! Es ist dringend! Wer weiß, wo sie steckt?!“
    Niemand antwortete ihr. Die meisten Partygäste ignorierten sie. Nur wenige sahen sie argwöhnisch an, wussten aber offensichtlich nicht, von wem sie sprach.
    „Das kann doch nicht wahr sein! Ich drehe gleich durch!“ Nora begab sich hinüber zu einem Pärchen, das allem Anschein nach noch relativ nüchtern war, und fragte abermals: „Wo ist Maria Ranz?!“
    „Wer ist das?“, entgegnete der junge Mann.
    „Sie wohnt hier! Sie wird die Gastgeberin der Party sein!“
    Der Kerl hob die Schultern. „Keine Ahnung. Wir kamen mit Freunden her. Deren Freunde kennen eine Bekannte der Gastgeberin!“
    Nora knirschte mit den Zähnen. Super! Es wird immer besser!
    Sie ließ das Pärchen links liegen und schritt weiter durch den Flur. Noch immer dröhnte die Rockmusik auf voller Lautstärke durch das Haus. Noch immer fand Nora sich in dem Gewimmel aus feiernden Gästen nicht wirklich zurecht.
    Nur mit Mühe gelangte sie ins Wohnzimmer und sah sich dort um. Dorm und Vielbusch befanden sich bereits einige Meter von ihr entfernt. Auch die beiden wussten nicht, wie sie nun vorgehen sollten.
    Nora überlegte kurz, ob sie ihre Waffe ziehen und einen Schuss in die Decke abgeben sollte, um endlich die nötige Aufmerksamkeit zu ergattern. Doch kaum war dieser Gedanke durch ihren Kopf geschossen, da riss plötzlich jemand an ihrem Arm und schrie: „Sind Sie von der Polizei?!“
    Blitzschnell drehte Nora sich um. Eine brünette Frau stand vor ihr. Sie war eins sechzig groß, hatte schwarze Haare und eine überaus rote Nasenspitze.
    „Ja, ich bin Kommissarin Feldt! Kennen Sie Maria Ranz?!“
    „Ja, sie ist eine gute Freundin von mir! Ich bin so froh, dass Sie hier sind! Maria ist nämlich schon seit einiger Zeit verschwunden! Das ist sonst gar nicht ihre Art! Ich mache mir große Sorgen um sie!“
    „Okay, ganz ruhig. Wie heißen Sie?!“
    „Veronika Garm.“
    „Gut. Erzählen Sie mir bitte genau, wo und wann Sie Maria zuletzt gesehen haben!“
    „Das war vor über einer halben Stunde in der Küche! Anschließend wollte sie hinauf in ihr Zimmer, um zwei CDs zu holen!“ Veronika zeigte hinüber zum Flur. Dort sah Nora im hinteren Abschnitt eine Holzwendeltreppe, die ins Obergeschoss führte.
    „Haben Sie gesehen, dass Maria nach oben ging?!“
    „Nein, ich habe sie aus den Augen verloren, weil ich ins Bad musste!“
    „Scheiße“, murmelte Nora. Sie sah zur Wendeltreppe und dachte nach. „Kennen Sie sich hier aus, Veronika?!“
    Die junge Frau nickte.
    „Was befindet sich im Obergeschoss?!“
    „Dort ist ein Flur wie hier unten! Auf der rechten Seite ist zunächst ein Badezimmer! Dann folgen eine Abstellkammer und eine Bibliothek! Auf der linken Seite sind die Schlafzimmer von Maria und ihren Eltern!“
    „Alles klar, dann werde ich jetzt oben nachsehen! Sie bleiben hier, verstanden?!“
    Während Veronika nickte, hielt Nora Ausschau nach Dorm und Vielbusch. Weil sie die beiden aber nicht mehr sehen konnte, bahnte sie sich schließlich alleine einen Weg zur Wendeltreppe.
    Ich fasse es nicht! Wieso muss Maria ausgerechnet heute eine Party geben?! So viel Pech kann man gar nicht haben! Aber wahrscheinlich hatte Xenia das geplant. Womöglich kennt sie Maria sogar und ist zu dieser Feier eingeladen?
    Nachdem Nora die feiernde Menge nach einigen Augenblicken durchquert und die Treppe erreicht hatte, positionierte sie sich ohne Rückendeckung auf der untersten Stufe. Dabei raste ihr ein Satz durch den Kopf, den sie Tommy erst vor kurzer Zeit vorgeworfen hatte: Du bist kopflos in Xenias Wohnung gestürmt und somit eine leichte Beute für jeden Eindringling gewesen!
    Nun schlich sie selbst ohne Verstärkung voran.

45
    Die Kommissare sind

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