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'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

Titel: 'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
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zurück zum Bett geschleudert. Mit ausgebreiteten Armen fiel sie auf die Matratze. Sie war bereits tot, ehe sie aufprallte.
    Nora konnte kaum reagieren. Sie konnte nicht begreifen, was gerade passierte. Erst nach einer gefühlten Minute der Fassungslosigkeit wirbelte sie endlich herum und ging in die Knie. Den Blick richtete sie auf die Tür.
    Dort verschwand im selben Augenblick eine schwarzgekleidete Person.
    Xenia!
    Noras Blick fiel zunächst zurück auf Maria. Doch sie erkannte sofort, dass sie der Studentin nicht mehr helfen konnte. Daher erhob sie sich aus der knienden Position und rannte los. Im Nu war sie aus Marias Zimmer gestürmt und zielte mit der Pistole zur Treppe. Dorthin war Xenia zuvor geflohen. Aber Nora konnte sie nicht mehr sehen.
    „Haltet sie auf! Stoppt sie! Sie darf nicht entkommen!“, brüllte sie den Partygästen im Erdgeschoss zu, als sie selbst die Treppe erreichte. Doch sie ahnte, dass niemand ihre Befehle hören konnte; die Musik war noch immer zu laut.
    Mit der Waffe in der Hand spurtete sie die einzelnen Stufen hinab. Unten drängte sie ein verliebtes Paar zur Seite, schubste einen Betrunkenen aus dem Weg und sah hektisch umher. „Wo ist sie hin?! Wo ist die Frau hin, die gerade heruntergekommen ist?!“
    „Sie ist zur Haustür gerannt!“, ertönte ein männlicher Ruf aus der Nähe.
    Gleichzeitig sah Nora, wie die Haustür geöffnet wurde. Sofort lief sie wieder los. Zwar konnte sie Xenia nicht sehen, doch sie war sich sicher, dass die Studentin soeben aus der Villa floh.
    „Dorm! Vielbusch!“, schrie sie sich die Lunge aus dem Leib, während sie durch die Menge stürmte. „Sie flüchtet nach draußen! Xenia ist bei der Tür!“
    Sie wusste nicht, ob ihre Kollegen sie hören konnten. Sie wusste nicht einmal, wo die beiden waren. Doch ihr blieb keine Zeit, nach ihnen zu suchen. Sie musste Xenia schnappen. Jetzt oder nie.
    Alles oder nichts!
    Nach wenigen Augenblicken kam sie bei der Haustür an, die mittlerweile wieder geschlossen worden war. Die Kommissarin riss sie wieder auf und huschte nach draußen. Dort sah sie sich um und entdeckte Xenia etwa dreißig Meter von ihr entfernt. Die Studentin trug ausnahmslos schwarze Klamotten. Zudem trug sie schwarze Schuhe und Handschuhe. Allerdings konnte Nora ihre blonden Haare im Wind fliegen sehen.
    Ohne zu zögern nahm sie die Verfolgung auf. „Bleiben Sie stehen, Xenia! Sie können uns nicht entkommen! Das wissen Sie genau! Es hat keinen Zweck! Machen Sie es nicht noch schlimmer!“
    Die Studentin jagte unbeirrt voran. Sie schien gut in Form zu sein, da sie ihr hohes Tempo mir Leichtigkeit aufrechterhalten konnte.
    Nora befürchtete, dass sie Xenia nicht mit derselben Geschwindigkeit folgen konnte. Dabei war sie selbst auch in guter körperlicher Verfassung.
    Während sie den Vorgarten der Villa durchquerte, warf sie einen Blick zurück zur Haustür. Aber Dorm und Vielbusch tauchten nicht auf. Die beiden schienen ihre Hinweise nicht gehört zu haben.
    Dann schnappe ich mir das Biest eben alleine. Ich werde für Gerechtigkeit sorgen! Für die Angehörigen der Opfer! Für Tommy! Für uns alle!
    Sie spurtete diagonal über die Rasenfläche vor der Villa. Dann sprintete sie auf den Bürgersteig.
    Xenia hatte inzwischen einen Vorsprung von knapp vierzig Metern. Bei ihrem immensen Tempo würde sie schon bald aus Noras Blickfeld verschwunden sein.
    Gib nicht auf, Nora! Sie darf dir nicht entkommen! Los, los! Renn schneller! Mach schon! , feuerte die Kommissarin sich selbst an und schaffte es tatsächlich, ihr Lauftempo noch ein wenig zu erhöhen.
    „Nora! Pass auf dich auf!“, ertönten nun Dorms Rufe vor der Villa. „Mach keinen Mist! Geh kein Risiko ein!“
    Doch Nora konnte ihren Kollegen nicht hören. Sie hatte die Villa bereits um sechzig Meter hinter sich gelassen und war vollkommen auf Xenia konzentriert. Das Blut rauschte durch ihren gesamten Körper. Adrenalinstöße durchfuhren sie im Sekundentakt.
    Nach zehn Sekunden verließ Xenia den Bürgersteig, rannte quer über die Straße und huschte anschließend in den Vorgarten eines Einfamilienhauses.
    Wo läuft sie denn jetzt hin?! Was hat sie vor?!
    Nora erkannte, dass Xenia sie in den nächsten Momenten abhängen würde, wenn nicht ein kleines Wunder geschah. Daher riss sie im Spurt ihre Waffe hoch und feuerte zwei Schüsse ab. Sie zielte absichtlich nur auf die Beine der Studentin, da sie sie auf jeden Fall lebendig fassen wollte. Aufgrund der enormen Distanz trafen die Kugeln

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