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'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

Titel: 'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
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hätte behauptet, Björn sei …“, setzte Jasmin zu einer Liebesgeschichte an, deren Verzahnung von Personen und Ereignissen Bills Kenntnisse bei Weitem überstieg. Deshalb schaltete er fortan auf Durchzug und gab etwas mehr Gas. Bis zum Bauernhof der Landmanns waren es noch zwei Kilometer.
    Während Jasmin ihre Story zum Besten gab, zupfte sie ihr marineblaues Kleid zurecht. Sie war Julias Rat gefolgt und hatte sich den ‚schönsten Dress, den ihr Kleiderschrank zu bieten hat’ für die Feier herausgesucht. Dazu trug sie schwarze Schuhe und eine glitzernde Kette.
    Auch Julia hatte sich für ein Kleid entschieden. Dieses schimmerte allerdings feuerrot und war mit gelben Perlen bestickt.
    Nach wenigen Minuten bog Bill von der Straße auf eine holprige Schotterpiste ab. Er passierte einen Waldweg und brachte den Wagen vor einer gigantischen Scheune zum Stehen. Anschließend stellte er den Motor ab und mahnte die Jugendlichen: „Kein Alkohol, ist das klar?“
    „Natürlich nicht“, entgegnete Jasmin überschwänglich und voller Vorfreude auf die Party des Jahrhunderts , wie diese von ihren Mitschülerinnen per E-Mail seit über einem Monat angekündigt wurde. Julia wieherte los und fügte Jassis Aussage hinzu: „Wir würden Alkohol niemals anfassen. Der ist voll gefährlich!“
    Bills Blick streifte ihr grinsendes Honigkuchengesicht im Rückspiegel. Prompt wurde ihm bewusst, dass es überhaupt keinen Sinn hatte, mit jugendlichen Mädchen über das Thema ‚Alkohol’ zu diskutieren. Sie schössen seine gut gemeinten Ratschläge ohnehin in den Wind.
    „In Maßen“, suchte er daher den abschließenden Kompromiss, bevor sein Augenmerk auf die mit Ballons und Luftschlangen geschmückte Scheune fiel. Diese wurde von mehreren Lichtstrahlern erleuchtet und erinnerte aufgrund ihrer Ausmaße nahezu an eine Kathedrale.
    „Also dann, viel Spaß. Ruft an, wenn ich euch wieder abholen soll. Und macht keinen Quatsch, verstanden?!“, versuchte Bill den Teenagern noch ein letztes Mal einen Hauch von Gewissen einzuimpfen. Zu seinem Ärger waren die beiden jedoch schon ausgestiegen und hatten seine Anweisung akustisch nur noch bruchstückhaft vernehmen können.
    „Was auch immer“, hörte er Jassi noch sarkastisch kichern, ehe sie mit Julia aus seinem Blickfeld verschwand.
    Was soll man dazu noch sagen?
    Nach kurzer Zeit ließ Bill den Motor wieder an, wendete im Akkord und verließ das Grundstück über die rumpelige Schotterpiste, um zurück zu Anna zu fahren.
    Währenddessen liefen Jasmin und Julia auf eine Mitschülerin am Rand der Scheune zu. „Kommt er heute?“, fragte Julia sie stürmisch, ohne auch nur an eine Begrüßung zu denken.
    Gabriella Zank verdrehte die Augen. Allerdings schien sie über Julias Frage nicht ernsthaft verärgert zu sein. „Ja, heute kommt er. Es wird nicht mehr lange dauern.“
    „Cool. Dann lernen wir ihn endlich einmal kennen, deinen Herrn Unbekannt “, gluckste Jassi. „Er ist echt schon zwanzig und geht auf die Uni? Dann ist er ja schon ein richtiger Mann .“
    Gabriella nickte stolz. Sie fingerte an ihrem gelben Top herum und warf ihre blonden Haare mit einem Schwung hinter die Schultern zurück. „Ja, und er ist voll gebildet! Aber er heißt nicht Herr Unbekannt , sondern Herr Peters , kapiert?“ Ihr kläglicher Versuch, möglichst autoritär zu klingen, rang Jassi und Julia nur ein müdes Lächeln ab. Gabriellas Piepstimme war nicht dazu gemacht, ihr Respekt zu verschaffen.
    Im Grunde hatte weder Jasmin noch Julia viel mit Gabriella zu tun. Doch als sich vor kurzer Zeit das Gerücht verbreitet hatte, dass Gabriella mit einem älteren Jungen zusammen sei, brachte das der blonden Schülerin natürlich Aufmerksamkeit ein. Böse Zungen behaupteten sogar, dass sie ausschließlich aufgrund der neu gewonnenen Beachtung mit Stefan Peters zusammen wäre.
    „Dort kommt er!“, rief sie jetzt aufgeregt und deutete an Jasmin und Julia vorbei. Ihre Augen funkelten, als sie Stefan erblickte, der aus einiger Entfernung auf sie zuschlenderte.
    Jassi und Julia drehten sich um und sahen einen jungen Mann, der bestimmt nicht mehr als siebzig Kilogramm auf die Waage brachte. Seine blonden Haare hingen ihm vorne bis über die kugelrunde Brille. Sowohl die Jeans als auch das rote T-Shirt fielen labberig an seiner Statur herab. Er wirkte trotz seines Alters wie ein kleiner Junge, der mit seiner schlaffen Körpersprache um ein Quäntchen Hilfe zu betteln schien.
    Julia konnte sich ein hämisches

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