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'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

Titel: 'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
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Kichern nicht verkneifen. Welch ein Traummann!
    „Hi, Schatz“, begrüßte Stefan seine Freundin mit einer ungewöhnlich hohen Stimme. „Wie geht’s dir?“
    „Gut und dir?“, fragte Gabriella zurück, räumte ihm jedoch keine Möglichkeit einer Antwort ein. Stattdessen stellte sie ihren Prinzen umgehendJasmin und Julia vor. Die beiden reichten ihm zur Begrüßung die Hand, wobei sie krampfhaft versuchten, ihr Schmunzeln zu unterdrücken.
    Nach einem Anfangsplausch über das angenehme Ambiente setzten die vier sich an einen Holztisch, der sich im hinteren Teil der Scheune befand. Etliche Schalen mit Süßigkeiten standen auf diesem verteilt. Für ausreichend Getränke war ebenfalls gesorgt worden; die Party fand ihre finanzielle Basis in der Klassenkasse. Neben zahlreichen Cola- und Seven-Up-Kästen standen fast doppelt so viele Bierkästen an der Ostwand gestapelt. Auch Wodka und Tequila befanden sich schon längst im Umlauf. Einige Jungs hatten sich in den Wald zurückgezogen und knallten sich das Zeug reihenweise in die Köpfe. Nur um auszutesten, wer von ihnen am meisten Alkohol vertrug. Ein Gefecht um Macht. Revierverhalten. Julia war davon überzeugt, dass sich ihr Ex-Freund Lars am Ende wieder den begehrten Titel des Platzhirsches ersaufen würde. Schließlich wusste sie zu ihrem Leidwesen nur zu gut, wie viel Hochprozentiges er in sich hineinschütten konnte und zu welchen unüberlegten Handlungen er in der Folge neigte. Nicht zuletzt deswegen genoss sie momentan ihren Status als Single. Genauso wie Jasmin, die ihren letzten Freund vor vier Monaten aufgrund einer Lüge bezüglich seiner angeblich abgeschriebenen Ex-Freundin abserviert hatte.
    „Ihr seid also Jasmin und Julia, Gabriellas beste Freundinnen“, versuchte Stefan nach einiger Zeit ein Gespräch in Gang zu bringen. Durch seine bedächtige Artikulation erweckte er in Jasmin den Eindruck, dass er sich zuvor den einen oder anderen Joint gegönnt hatte.
    „Äh, ja!“, log sie schnell, ehe sie Gabriella fragend anlinste. Deren Aufmerksamkeit galt aber ausschließlich Stefan.
    „Wir unternehmen viel zusammen“, fuhr Jasmin fort und feixte ihn breit an. „Die verrücktesten Dinge, um genau zu sein.“
    Ob er ihr anmerkte, dass sie ihn belog? Selbst wenn. Im Grunde konnte ihr das egal sein. Immerhin hatte nicht sie in erster Linie geflunkert, sondern Gabriella. Jassi wollte ihrer Klassenkameradin nur nicht das Messer in den Rücken rammen, indem sie sie vor ihrem Freund als Lügnerin entlarvte.
    „Sehr interessant“, sagte Stefan, bevor er sich die Lunge aus dem Hals hustete. Leider hielt er sich dabei nicht die Hand vor den Mund, weshalb Jasmin unverzüglich glaubte, dass er nicht wohlerzogen war. Dass er dann auch noch rülpste und für dieses Verhalten nicht einmal um Verzeihung bat, verstärkte ihre Ansicht enorm. In ihren Augen glich er schon nach wenigen Minuten des ersten Beisammenseins einem ‚widerlichen Penner’.
    „Nett hier“, schrie sie kurz darauf gegen die dröhnende Musik an und sah sich um. Ihre Augen flogen von einer Person zur nächsten, bis sie unversehens jemanden fixierte. „Was hat der denn hier verloren?“, fragte sie entsetzt, und deutete auf einen blondhaarigen Mann mit Dreitagebart, der vor der Scheune von einer Gruppe Schülerinnen umringt wurde.
    Julia nahm das Allerweltsgesicht flüchtig in Augenschein. Dann zuckte sie mit den Achseln und erwiderte: „Keine Ahnung. Ich hoffe nur, der verschwindet so schnell wie möglich wieder. Auf den kann ich verzichten.“
    „Kann mir jemand sagen, wie spät es ist?“, fragte Stefan plötzlich schläfrig, wobei er in Jasmins Ausschnitt starrte. „Ich habe weder meine Uhr noch mein Handy dabei.“
    „Viertel nach neun“, antwortete Jassi. Als sie daraufhin seinen Blick realisierte, fügte sie hinzu: „Genau die richtige Zeit zum Tanzen. Also, bis später!“ Mit einem Mordstempo preschte sie hinaus vor die Scheune, wo sie sich dem feiernden Pulk anschloss. Sie warf nicht einmal einen Blick zurück. Es war ihr herzlich egal, was Gabriella und Stefan noch mit Julia besprachen. Sie wollte nur noch tanzen und Spaß haben. Komme, was wolle.
    Nachdem vier Lieder unterschiedlicher Musikrichtungen durch die großen Boxen gedrungen waren, stieß auch Julia zu ihr. Jassi konzentrierte sich jedoch weniger auf ihre beste Freundin, als vielmehr auf die Suche nach dem Dreitagebart, den sie zuvor aus der Scheune heraus gesehen hatte. Aber das Objekt ihrer ‚Begierde’ schien

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