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'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

Titel: 'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
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Aussagen aller potenziellen Zeugen endlich aufgenommen hatten, konnte Nora erlöst in ihren Stuhl zurücksinken. Ihre gemarterten Knochen und Gelenke flehten um einen Hauch von Entspannung. Zudem knurrte ihr Magen lautstark. Aber gerade als sie sich zum Mittagessen begeben wollte, stürmte Tommy in ihr Büro und teilte ihr mit: „Keines der Kinder, die ich befragt habe, hat Laura Steffel gekannt. Die Kollegen Dorm und Vielbusch konnten in dieser Hinsicht ebenfalls keinen Treffer landen.“ Enttäuscht ließ er sich vor Noras Schreibtisch nieder und überkreuzte die Beine. Auch er war sichtlich geschafft. Dies war einer der wenigen Momente, in denen er sich liebend gerne eine Zigarette angesteckt hätte. Immerhin war seine Geduld durch die aufgekratzten Jugendlichen auf eine harte Probe gestellt worden. Und das niederschmetternde Ergebnis trug maßgeblich dazu bei, dass seine Laune am Tiefpunkt angelangt war. Noch vor zwei Jahren hätte er in dieser Situation ohne lange zu überlegen zu einer Schachtel Zigaretten gegriffen, um seine Nerven zu beruhigen. Da er jedoch im Verlauf der letzten 15 Monate mit dem Rauchen aufgehört hatte, riss er sich jetzt unter größter Anstrengung zusammen und unterdrückte sein Verlangen nach einem Glimmstängel. Zudem wollte er seinen Kollegen beweisen, dass er über ein sehr starkes Durchhaltevermögen verfügte. Schließlich wusste er nur zu gut, dass viele von ihnen davon überzeugt waren, dass er schon bald wieder mit dem Rauchen beginnen würde. Er war nicht gerade bekannt dafür, langwierige Herausforderungen zu meistern. Seine Ungeduld machte ihm in der Regel einen Strich durch diese Rechnung.
    „Was mich allerdings weitaus mehr verwundert“, fuhr er jetzt fort, „ist die Tatsache, dass niemand diesen Stefan Peters sonderlich wahrgenommen haben will. Niemand könne sich wirklich an ihn erinnern. Lediglich zu Beginn der Feier hätten einige Kinder ihn gesehen und aus Neugierde ‚etwas unter die Lupe genommen’.“
    Nora nickte. „Dem muss ich mich leider anschließen. Auch die Kinder, die ich befragt habe, hätten Gabriella und Stefan nicht lange gesehen. Allerdings hatten einige von ihnen Digitalkameras auf der Feier dabei.“ Sie deutete auf mehrere Speicherkarten, die neben ihrem Computer lagen. „Vielleicht können wir etwas Interessantes auf den Bildern entdecken.“
    „Ja, Dorm, Vielbusch und ich haben auch einige Speicherchips bekommen. Ich schlage vor, dass wir uns nachher in meinem Büro treffen, um sowohl die Fotos als auch die bisherigen Fakten zusammenzutragen und auszuwerten. Vielleicht finden wir einen verwertbaren Hinweis auf die Identität unseres Täters. Möglicherweise liegt er schon direkt vor unseren Nasen, nur haben wir ihn bisher schlichtweg übersehen.“
    Nora nickte betrübt. Am liebsten hätte sie die Fotos umgehend ausgewertet, um keine Zeit bei der Täterjagd zu verlieren. Doch da ihr Magen nun erneut knurrte, musste sie sich ihren körperlichen Bedürfnissen widerwillig beugen. Sie zeigte zur Tür und erklärte ihrem Kollegen: „Ich brauche dringend etwas zu Essen. Sonst kann ich keinen klaren Gedanken mehr fassen. Kommst du mit? Ich lade dich ein.“
    „Dann komme ich gerne mit.“ Thomas grinste. „Bevor ich es aber vergesse: Die Kollegen waren eben noch einmal bei Stefan Peters’ Studentenbude. Aber sie konnten den Jungen immer noch nicht antreffen. Daher hat Kortmann eine Fahndung nach ihm eingeleitet. Er ist davon überzeugt, dass der Student irgendwie in diese Mordserie verwickelt ist.“
    „Er ist der Meinung, dass dieser Peters der Mörder ist, nicht wahr?“
    Thomas wollte gerade antworten, da klingelte das Telefon auf Noras Schreibtisch. Sie griff zum Hörer und meldete sich: „Hier spricht Hauptkommissarin Nora Feldt. Wie kann ich Ihnen helfen?“
    „Guten Tag, Frau Feldt. Hier spricht Jürgen Zank.“
    „Hallo, Herr Zank. Was gibt es?“
    „Ich und Maria wollen wissen, ob Sie den Täter bereits gefasst haben. Wir werden nämlich von Stunde zu Stunde aufgelöster. Wir wollen Gerechtigkeit. Und zwar schnell!“
    „Es tut mir leid, Herr Zank, aber bis jetzt haben wir den Mörder noch nicht fassen können. Wir haben eine -“
    Jürgen unterbrach sie: „Sind Sie dem Kerl wenigstens schon auf die Spur gekommen? Haben Sie einen Anhaltspunkt oder einen konkreten Hinweis auf seine Identität?“
    „Wir leiten alles Mögliche in die Wege, um den Gesuchten so schnell wie möglich zu finden. Jedoch ist es uns bisher nicht

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