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'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

Titel: 'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
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gelungen, ihm spürbar näherzukommen.“
    Jürgen seufzte. Dann schien er kurz im Hintergrund mit Maria zu reden, bevor er wieder in den Hörer sprach: „Maria möchte wissen, wie lange Ihre Suche nach dem Täter noch dauern könnte.“
    „Das kann ich Ihnen nicht sagen. Sie müssen einsehen, dass es nicht einfach ist, einen Mörder zur Strecke zu bringen. Dazu braucht es Zeit und Geduld.“
    „Mit anderen Worten: Sie haben nicht die geringste Idee, wann oder ob Sie diesen Irren überhaupt schnappen werden. Sehe ich das richtig?“
    „Ich darf Ihnen in dieser Hinsicht keine falschen Hoffnungen machen, Herr Zank. Das verstehen Sie doch sicher?“
    „Ja, das verstehe ich. Ich hoffe nur, dass Maria stark genug ist, um noch einige Zeit mit dieser schwierigen Situation umzugehen. Diese Ungewissheit macht ihr nämlich unglaublich zu schaffen. Sie würde sicherlich sehr viel ruhiger schlafen, wenn sie wüsste, dass der Verantwortliche für diese schreckliche Tat im Knast sitzt. Deshalb verlange ich von Ihnen, dass Sie uns sofort informieren, sobald Sie irgendwelche Neuigkeiten haben.“
    „Wir werden Sie auf dem Laufenden halten.“
    „Gut. Ich danke Ihnen. Auf Wiederhören.“
    Nora erwiderte Jürgens Abschiedsgruß. Dann legte sie den Telefonhörer auf und sah Tommy an.
    Wir werden diesen Irren finden. Ganz sicher.

36
    Kein Fortschritt im Mörderpuzzle .
    Polizei tappt im Dunkeln!
    Während sich der Mörder diese Schlagzeilen in aller Ruhe zu Gemüte führte, wanderten seine Mundwinkel unweigerlich in die Höhe. Er lächelte, weil sein Plan perfekt funktionierte. Die Weichen waren gestellt, die Bullen hatten angebissen. Jetzt konnte er den nächsten Schritt ausführen.
    Und wie viel Spaß dieser Schritt mir bereiten wird. Denn ganz ohne Zweifel wird er dazu führen, dass die Bullen heftig mit sich selbst hadern werden. Sie werden sich fragen, ob ihnen ein Fehler unterlaufen ist, und in der Folge an ihren Schuldgefühlen zerbrechen. Ach, diese nichtsnutzigen, erbärmlichen Stümper! Sie sind so verdammt einfältig, töricht und hilflos, so elendig weit unter meinem Niveau!
    Mit der rechten Hand fischte er eine Fotografie von Jasmin aus der obersten Schublade seines Schreibtisches hervor und unterzog das Mädchen einer ausführlichen Betrachtung. Die 16-Jährige stand in einem Kleid im Vorgarten ihres Elternhauses und schien nach jemandem Ausschau zu halten. Wie immer war in ihrem Gesicht zu viel Make-up zu sehen, weshalb es nicht verwunderlich war, dass ihr knalliger Lippenstift dem Mörder umgehend ins Auge sprang.
    Schmunzelnd besah er sich sein Ziel. Als er daran dachte, was er für Jasmin vorbereitet hatte, fühlte er nicht einmal einen Hauch von Mitgefühl. Ganz im Gegenteil. Er genoss die Macht, Jasmins Leben in seinen Händen zu halten.
    Ich wünschte, ich könnte diesen Moment für immer festhalten. Meine Gefühle sind unbeschreiblich. Ich weiß, dass ich mein Ziel erreichen werde. Genau deshalb würde ich die ganze Sache gerne noch hinauszögern. Es ist ein Nervenkitzel, den es zu steigern gilt. Denn wenn man sich seines Sieges sicher ist, dann kommt es nicht auf das Ende - das Ergebnis -, sondern auf die grenzenlose Vorfreude an.
    Und eben diese Freude ist es, die ich momentan ganz deutlich verspüre.

37
    Am Dienstagabend schloss Nora um kurz vor 23 Uhr ihre Haustür auf, stapfte in den dunklen Flur hinein, knipste das Licht an und legte ihre Hausschlüssel in eine Schale auf der Flurkommode. Dann trabte sie auf das Schlafzimmer zu, in dem es stockdunkel war. Timo schien schon fest zu schlafen. Daher huschte Nora in das angrenzende Badezimmer, um sich für die Nacht vorzubereiten, und kroch anschließend unter die Bettdecke. Sie kuschelte sich an Timos Körper, drückte ihm einen Kuss auf die Wange und schloss die Augen.
    Endlich.
    Den gesamten Nachmittag und Abend hatten sie und ihre Kollegen damit zugebracht, die gesammelten Fakten und Fotos zu überdenken. Wieder und wieder waren sie die Bilder der Klassenfeier durchgegangen. Zigfach hatten sie die Tat- und Fundortfotos sowie die Autopsieberichte der Opfer nach Hinweisen durchstöbert.
    Diese kräfteraubenden Ermittlungen hatten sie dermaßen in Anspruch genommen, dass sie zwischenzeitlich sogar die Zeit aus den Augen verloren hatten. Erst um 22 Uhr 20 hatte Nora die wenig ergiebigen Informationen kurzerhand beiseite geschoben und beschlossen, ihre Arbeit für den heutigen Tag zu beenden. Zwar hatten sie und ihre Kollegen trotz ihrer erpichten Arbeit

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