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'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

Titel: 'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
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zwei Gestalten um die Ecke der Mittelwand. Sie waren so schnell erschienen, dass Nora nicht mehr reagieren konnte.
    Doch die beiden Männer griffen sie nicht an. Sie kämpften miteinander, hatten ihre Arme ineinander verknotet und schmissen sich soeben gegenseitig in Richtung Treppe.
    Mein Gott, was geht hier vor sich?
    Mit einem heftigen Ruck flogen die beiden Gestalten die Treppe herab. Sie sausten an Nora vorbei, prallten gegen die Wand und stürzten unkontrolliert die Stufen hinab. Die Kommissarin hörte Bills qualvolle Schreie, ehe beide Männer unten im Keller landeten und sich anschließend nicht mehr rührten.
    Nora riss ihre Waffe hoch und stürmte zu den beiden hinunter. Bill lag direkt vor der Treppe. Er verzog schmerzverzerrt das Gesicht. „Mein Rücken! Verdammt, mein Rücken!“
    Der andere Mann bewegte sich nicht. Er lag unmittelbar neben Bill auf dem Bauch und trug ausschließlich dunkle Klamotten. Zudem war eine schwarze Skimaske über seinen Kopf gezogen.
    „Der Notarzt ist unterwegs!“, rief Nora, während sie den Mann mit ihrer Waffe ins Visier nahm.
    Bill keifte völlig außer sich vor Wut: „Wer ist dieser Irre? Wer zum Teufel ist es?! Wer hat Anna und Jassi getötet?!“
    Nora schluckte. Sie wusste nicht, ob der andere Mann sich lediglich bewusstlos stellte oder ob er womöglich sogar tot war. Daher hielt sie ihre Pistole konstant auf ihn gerichtet, trat an Bill vorbei und kniete sich vorsichtig vor den Eindringling.
    „Keine Bewegung!“, befahl sie ihm noch einmal, doch da der Kerl nicht reagierte, tastete sie schließlich nach dessen Hauptschlagader. Anschließend sah sie Bill mit einer Mischung aus Erleichterung und Unschlüssigkeit an.
    „Der Mann ist tot.“
    Der Immobilienmakler richtete sich auf und drückte sein Kreuz durch. „Wer ist es? Wer ist das Schwein, verflucht?!“
    Nora zögerte. Dann griff sie zur Skimaske des Mannes und zog diese ab.

55
    Zwei Minuten später hielten Tommy und Dorm mit quietschenden Reifen vor dem Haus der Hausmanns. Ihnen folgten zwei Einsatzwagen mit Blaulicht und Sirene.
    Im Nu sprangen die Kommissare aus dem Wagen, zogen ihre Waffen und preschten mit einem Mordstempo auf die Haustür zu. Sie positionierten sich seitlich von der Tür und erkannten sofort, dass diese lediglich angelehnt war.
    Als Thomas leicht mit dem Kopf nickte, huschten die beiden vor. In der nächsten Sekunde trat Dorm so heftig gegen die Tür, dass sie krachend aufflog und gegen die Innenwand prallte. Dann rasten die Ermittler mit vorgestreckten Pistolen in den Flur.
    Zuerst fiel Tommys Blick auf Contentos Leiche. Daraufhin sah er Anna und Jasmin.
    Großer Gott! Was ist hier passiert? Wo ist Nora?!
    Gerade als er in der Ferne die Sirene eines Krankenwagens hörte, erkannte er mit Gewissheit, dass für Contento jede Hilfe zu spät kam. Dorm deutete ihm zeitgleich an, dass Anna und Jasmin ebenfalls tot waren.
    Während Tommy dieses Grauen noch zu verarbeiten versuchte, hörte er die Stimme seiner Kollegin aus dem Keller emporschallen: „Wir sind hier unten! Bill braucht dringend Hilfe! Beeilt euch!“
    „Der Arzt kommt sofort!“, schrie er als Antwort, bevor er sich mit Dorm hinab zu Nora und Bill begab. „Ist mit dir alles okay, Nora? Geht es dir gut?“
    Die Kommissarin nickte. Einige Haarsträhnen klebten in ihrem Gesicht. Sie war überaus blass und geschafft.
    Bill stemmte seine Hände in den Rücken und starrte wutentbrannt auf den Mann, der reglos vor ihm am Boden lag. „Der Irre hielt sich oben hinter dem Vorhang der Mittelwand versteckt, während Sie hier unten im Keller waren“, stöhnte er in Noras Richtung. „Er ist im Nu auf Anna und Jassi losgegangen! Ich konnte gar nicht reagieren, so schnell geschah es! Dann ist er auf mich losgestürmt, um mich ebenfalls zu töten. Dabei kam es zu einem Kampf.“
    Noch während Bill redete, erkannte Thomas das Gesicht des Toten. Angewidert blickte er auf den Leichnam und schüttelte den Kopf.
    Es war zweifelsfrei Albert Weller.
    Ich hätte den Lehrer aufhalten müssen , dachte Nora beschämt. Es hätte niemals soweit kommen dürfen!
    „Rafael ist tot“, sagte sie nach kurzer Zeit. „Gardinger und Kohl wurden ebenfalls ermordet. Und auch Anna und Jasmin konnte ich nicht vor diesem Monster beschützen. Ich habe auf ganzer Linie versagt!“
    Thomas nahm sie in den Arm. „Es ist nicht deine Schuld.“
    „Natürlich ist es meine Schuld! Ich hätte mich nicht von Rafael trennen dürfen! Ich hätte bei ihm bleiben und auf

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