Rache kann so sinnlich sein...
einen Weg durch das kniehohe Unkraut.
Auf dem Weg zu einer der Hintertüren sah sie eine halb leere Flasche Whisky auf einem Tisch. Dann hörte sie, wie jemand auf dem Sprungbrett wippte, und drehte sich genau in dem Moment um, in dem zwei lange gebräunte, muskulöse Beine im Wasser verschwanden.
„Zach?“
Natürlich antwortete er nicht, denn er war unter Wasser und schwamm wie ein Torpedo zum flachen Ende. Summer ging hinüber, stellte ihre hohen weißen Absätze auf eine der dunkelblauen Kacheln am Rand des Beckens und wartete darauf, dass er auftauchte.
Er war schnell. In der Highschool war er im Schwimmteam gewesen und seitdem ganz offenbar in Form geblieben.
O mein Gott. Er ist nackt!
Sie unterdrückte einen Aufschrei und registrierte erst jetzt, dass seine Kleidung auf der anderen Seite des Pools lag. Aber anstatt die Flucht zu ergreifen, atmete sie tief durch und blieb stehen. Sie war so nervös, dass es ihr wie eine Ewigkeit vorkam, bis er auftauchte.
Zum Glück reichte das Wasser ihm bis zur Taille, aber sein athletischer, nass glänzender Oberkörper machte es leicht, sich den Rest vorzustellen.
Er schüttelte das Haar aus, und die Tropfen trafen Summer.
„Hey!“, rief sie und wich einen Schritt zurück.
Zach runzelte die Stirn, als er seinen Blick von unten nach oben über ihren Körper wandern ließ. Er lächelte und versuchte gar nicht erst, sich anzuziehen oder tiefer ins Wasser einzutauchen. „Warum überrascht es mich nicht, dass du hier bist?“
„Ich habe geläutet“, verteidigte sie sich und fühlte, wie ihre Wangen sich erhitzten. „An der Vordertür.“
„Tatsächlich?“
Eine warme Brise streichelte ihr Gesicht. Summer starrte überallhin, nur nicht auf seine breite, gebräunte Brust und die muskulösen Arme. Aber sie wusste auch so, wie groß und kräftig er war und dass am Bauch ein dunkler Streifen feiner Haare im Wasser verschwand.
„Du hast nicht geantwortet.“
„Eine Frau, die keinen Ärger will, wäre wieder gegangen.“
„Ich … ich will keinen Ärger“, sagte sie.
„Da bin ich nicht so sicher.“
„Ich muss wissen, was du vorhast. Mit Tuck, meine ich.“
„Da du offensichtlich fest entschlossen bist, mit mir darüber zu reden, schlage ich vor, du holst mir ein Handtuch aus dem Badehaus. Ich dachte, ich bin allein und brauche keins. Oder … brauche ich trotzdem keins?“
„Doch!“, rief sie. „Ganz bestimmt brauchst du eins!“
Er lachte.
Froh darüber, dass sie etwas zu tun hatte und nicht mehr in sein belustigtes und viel zu sexy Gesicht sehen musste, eilte sie davon. Zurück am Pool, legte sie das flauschige Handtuch an den Beckenrand und kehrte Zach den Rücken zu.
Sie hörte, wie er aus dem Wasser stieg und über die Kacheln ging, und malte sich aus, wie er sich hinter ihr abtrocknete.
Er ließ sich Zeit. Wollte er sie etwa in Versuchung führen? Legte er es darauf an, dass sie sich zu ihm umdrehte? Sie wollte hinschauen, beherrschte sich jedoch. Warum brauchte er so lange? So schwierig konnte es doch nicht sein, sich ein Handtuch um die Hüften zu legen. Rutschsicher.
„Du kannst dich umdrehen“, sagte er endlich. „Es ist ungefährlich.“
Ungefährlich? Leider nicht. Sein Blick verriet, dass Zach ahnte, was sein Anblick in ihr auslöste. Er trug nichts als ein Handtuch, und sie wussten beide, dass er darunter nackt war.
Summer wünschte, sie würde sich nicht so lebendig fühlen, sobald sie in seiner Nähe war. Sie wünschte, sie würde sich nicht daran erinnern, wie sie miteinander geschlafen hatten. Oder wie sie sich danach an ihn geschmiegt hatte, um das dunkle Haar zu streicheln, das jetzt unter dem flauschigen Handtuch verschwand.
Es war eine traumhafte Nacht gewesen, und in ihrer grenzenlosen Naivität hatte Summer geglaubt, dass Zach für immer ihr gehören würde.
Vielleicht hätte er es – wenn sie sich gegen Thurman und die Stadt zur Wehr gesetzt hätte. Womöglich würde sie sich dann jetzt nicht so hungrig fühlen. Hungrig nach Liebe.
„Es ist ziemlich mutig von dir, allein herzukommen. Hast du denn gar keine Angst vor dem, was ich mit dir tun könnte?“
Summers Herz schlug noch schneller. Sie verstand selbst nicht recht, warum sie hier war. Sie wusste nur, dass sie nicht untätig zusehen konnte, wie er Tuck benutzte, um sich an ihr zu rächen.
Um ihm zu beweisen, wie tapfer sie war, machte sie einen Schritt auf ihn zu. „Du bist davongelaufen. Vielleicht hast du Angst vor mir, nicht umgekehrt.“
„Das
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