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Rache verjährt nicht: Roman (German Edition)

Rache verjährt nicht: Roman (German Edition)

Titel: Rache verjährt nicht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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schien es nicht mal gehört zu haben.
    Es klingelte wieder, diesmal länger.
    Jetzt stand sie wortlos auf und ging aus dem Zimmer.
    Als sich die Tür hinter ihr schloss, sagte Estover. »Also, Johnny, hat Wolf versucht, dich zu kontaktieren?«
    »Nein. Wieso sollte er?«
    »Weil du ein sehr guter Freund von ihm bist, warst.«
    »Du auch, Toby.«
    »Ich hab seine Exfrau geheiratet, schon vergessen?«, sagte Estover grimmig. Ich denke, das grenzt mich ein wenig aus. Und man könnte sagen, dass er unsere Eberesche gefällt hat, war eine Art Kontaktaufnahme.«
    »Ja. Hast du deswegen je was unternommen?«
    »Nein. Ich wollte zur Polizei, aber Imo hat das abgelehnt. Es ist sowieso nicht zu beweisen, dass es Hadda war, aber irgendein Bulle hätte bestimmt der Presse einen Tipp gegeben, und dann hätten uns diese Mistkerle belagert wie Schmeißfliegen.«
    »Stimmt wahrscheinlich. Imo hat meistens recht«, sagte Nutbrown. »Aber ich wünschte, du hättest es Pippa gegenüber nicht erwähnt. Das hat das Fass zum Überlaufen gebracht, denke ich. Sie war schon die ganze Zeit nervös, seit wir gehört haben, dass Wolf früher rauskommt. Schon seltsam, dass du da so falschgelegen hast, Toby. Was hast du noch gesagt? Der geht die volle Länge! Du musst mir unbedingt Tipps fürs nächste Pferderennen geben.«
    Er lächelte, während er das sagte, aber für Estover war es ein Hinweis, dass Pippa zwar die Fäden zog, Johnny Nutbrown aber noch immer selbst zutreten konnte.
    »Lass gut sein, ja?«, sagte er müde. »Ich vermute, eure Umzugspläne gehen vor allem auf Pippas Konto, hab ich recht? Wie steht’s mit dir, Johnny? Keine Angst, dass Wolf bei dir auftaucht?«
    »Ist doch ziemlich unwahrscheinlich, findest du nicht? Ich meine, wir haben wirklich den Kontakt verloren. Okay, ich weiß, dafür gibt es gute Gründe, aber so was kommt auch vor, wenn nicht einer von beiden im Gefängnis sitzt. Schau dir uns beide an, wir sehen uns doch manchmal monatelang nicht.«
    »In der letzten Zeit war es wirklich äußerst schwierig, dich zu erreichen«, sagte Estover. »Ich hab’s ein paarmal versucht. Mich wundert vor allem, dass ich nichts von dir gehört habe, als ihr beschlossen habt, euer Haus zum Verkauf anzubieten. Oder wollt ihr die Eigentumsübertragung selbst vornehmen?«
    »Darum kümmert sich Pippa«, sagte Nutbrown. »Das ist doch sowieso nicht deine Spezialität, oder? Du hast Wichtigeres zu tun. Nein, wir fanden es praktischer, dafür einfach einen Notar hier aus der Gegend zu nehmen.«
    »Dann wolltet ihr also einfach klammheimlich eure Sachen packen und verschwinden?«
    Nutbrowns Augen wanderten langsam durch den Raum, als würde ihm jetzt erst klar, dass er all das verlassen würde.
    Estover hakte nach.
    »Johnny, ist eure Reaktion nicht ein bisschen übertrieben? Okay, wir müssen unsere Situation überdenken, aber solange wir zusammenhalten, haben wir doch eigentlich nichts zu befürchten.«
    »Das hab ich Pippa auch gesagt«, murmelte Nutbrown. »Wolf ist wieder draußen, na und? Ehrlich gesagt, ich hab mich richtig gefreut, als ich es erfahren hab. So lange eingesperrt zu sein, da läuft’s mir kalt den Rücken runter, wenn ich bloß dran denke. Deshalb tu ich es möglichst auch nicht. Übrigens, hast du eine Ahnung, wie er es geschafft hat, so früh wieder rauszukommen?«
    »Ich hab ein paar Fühler ausgestreckt. Selbstverständlich ganz diskret. Anscheinend hat er sich zu allem bekannt, eine Therapie gemacht«, sagte Estover.
    »Großer Gott, warum sollte er so was machen?«
    »Um rauszukommen natürlich«, sagte Estover gereizt. »Früher mal war eine Gefängnisstrafe genau das, was sie sein sollte. Heute werden Leute dafür bezahlt, dass sie den Mistkerlen dabei helfen, das System auszunutzen! In Parkleigh arbeitet anscheinend irgend so eine afrikanische Psychotante. Ein Jammer, dass sie ihre Griffel nicht rausgehalten hat.«
    Nutbrown verzog das Gesicht und sagte: »Pippa hat erzählt, er ist zurück nach Cumbria. Stimmt das?«
    »Pippa hat immer recht. Ja, er ist da oben, und ich hab ihn genau unter Beobachtung, das kannst du mir glauben.«
    »Lass mich raten: die unvermeidliche Lady Kira?«
    »Ja. Und nach allem, was ich höre, führt er ein Einsiedlerleben. Er ist körperlich ein Wrack, lebt kümmerlich von Sozialhilfe, und was seinen Geisteszustand angeht, nun ja, vielleicht hat die Religion ihn tatsächlich in die Fänge bekommen, denn der einzige Mensch, mit dem er redet, ist der örtliche Vikar.«
    »Na

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