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Rache verjährt nicht: Roman (German Edition)

Rache verjährt nicht: Roman (German Edition)

Titel: Rache verjährt nicht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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geliebt hatte. Imogen hielt die Puppe nicht an sich gedrückt, sondern einfach in der ausgestreckten Hand, und sie starrte darauf, als hoffte sie, die Puppe würde anfangen zu sprechen. Sie hatte nicht mal einen Blick in seine Richtung geworfen, und nach einem Moment war er wieder gegangen. Seitdem hatte er den Raum nicht mehr betreten.
    Das Telefon verstummte. Entweder es hatte so lange geklingelt, dass der Anrufbeantworter angesprungen war, oder jemand war rangegangen.
    Er rollte sich aus dem Bett und ging ins Bad.
    Fünfzehn Minuten später, geduscht und in einen Bademantel mit Monogramm gehüllt, von dem Imogen sagte, er sehe aus, als wäre er aus einem besonders protzigen Hotel geklaut worden, ging er nach unten, um zu frühstücken.
    Imogen stand auf dem Treppenabsatz und schaute zum Fenster hinaus. Sie hatte eine Tasse Kaffee in der Hand und war splitternackt. Er musste an die Nacht denken, in der dieser verdammte Hadda den Baum gefällt hatte.
    »Morgen«, sagte er. »Was siehst du da draußen?«
    »Ich glaube, sie bekommt neue Triebe«, sagte sie.
    Er trat hinter sie.
    Draußen im Garten konnten sie im noch dämmrigen Morgenlicht undeutlich den Stumpf der Eberesche ausmachen.
    Nachdem der Baum gefällt worden war, hatte Estover Stamm und Astwerk wegschaffen lassen, aber Imogen hatte nicht zugelassen, dass er auch den Stumpf aus dem Rasen ausgraben ließ.
    »Ebereschen sind unglaublich widerstandsfähig«, sagte sie. »Das müssen sie sein. Sie wachsen an Stellen, wo andere Bäume keine Chance hätten. Ich hab schon welche gesehen, die in sechshundert Metern Höhe aus steilen felsigen Nordwänden ragten.«
    »Mag ja sein«, sagte er. »Aber selbst wenn, für uns ist und bleibt dieser Stumpf ein unschöner Anblick.«
    »Er bleibt am Leben«, sagte sie. »Wolf hat ihn zum Schutz gegen das Böse gepflanzt.«
    »Ach ja? Der Sauhund hätte besser ganze Arbeit leisten sollen, als er den Baum gefällt hat, und die Wurzeln gleich mit ausbuddeln!«, sagte er. »Bist du vorhin ans Telefon gegangen?«
    »Ja.«
    »Und? Wenn du mich sehr, sehr glücklich machen willst, dann sag bitte, dass sich einer verwählt hat.«
    Sie sah aus, als würde sie die Möglichkeit in Erwägung ziehen, dann sagte sie: »Es war Pippa.«
    »Pippa? Was zum Teufel will die denn schon um sieben Uhr an einem kalten Februarmorgen?«
    »Sie sagt, sie haben das ganze Haus voller Polizisten mit einem Durchsuchungsbefehl.«
    »Du machst Witze, hoffe ich.«
    Sie schüttelte leicht den Kopf.
    »Meine Güte! Wonach suchen die denn?«
    »Woher soll ich das wissen? Pippa sagt, sie hat keine Ahnung. Ich denke, sie braucht einen juristischen Rat.«
    »Was hast du ihr gesagt?«
    »Ich hab ihr gesagt, du stündest nie vor dem Frühstück für Rechtsberatung zur Verfügung. Ich hab vorgeschlagen, sie sollten abwarten, was bei der Durchsuchung herauskommt. Entweder es wird nichts gefunden, dann soll sie dich anrufen und fragen, wie sie eine offizielle Beschwerde einreichen kann. Oder sie finden ein paar Leichen bei ihnen im Keller, dann werden sie Johnny und Pippa bestimmt auf irgendein Polizeirevier bringen, wo du dann hinkommen kannst, sobald du erfahren hast, wo sie sind.«
    »Gut gemacht«, sagte er. »Das war ein Fünfhundert-Pfund-Honorar wert. Ist noch Kaffee da?«
    »Bestimmt. Ich hab Mrs Roper geweckt und ihr gesagt, dass du früher als sonst frühstücken wirst, weil du wahrscheinlich bald nach Cambridge fahren musst.«
    »Cambridge?«
    »Da werden sie Pippa und Johnny doch wahrscheinlich hinbringen, oder?«
    »Du scheinst ziemlich sicher zu sein, dass sie finden werden, was sie suchen.«
    Sie sagte: »Meiner begrenzten Erfahrung mit Hausdurchsuchungen im Morgengrauen nach ist das doch meistens der Fall, oder?«
    Darauf fiel ihm keine Antwort ein und er ging nach unten.
    In der Küche stand eine Kanne Kaffee auf dem Herd. Er goss sich gerade eine Tasse ein, als Mrs Roper mit der Morgenzeitung hereinkam. Die Haushälterin war ein Überbleibsel aus der Zeit, als Wolf Hadda noch Herr im Hause gewesen war, und sie hatte Estover gegenüber keinen Hehl daraus gemacht, natürlich im Rahmen der ihr als Angestellte gesetzten Grenzen, dass sie ihn nicht gerade für eine Verbesserung hielt.
    »Morgen«, sagte sie. »Wie immer?«
    »Ja, bitte, Mrs Roper.«
    Während die Frau begann, ihm sein allmorgendliches Rührei mit Schinken und Pilzen zuzubereiten, wandte er sich dem Stapel Zeitungen zu. Es war ein dicker Stapel, denn er bestand aus je einem Exemplar

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