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Rache verjährt nicht: Roman (German Edition)

Rache verjährt nicht: Roman (German Edition)

Titel: Rache verjährt nicht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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vernünftiger, aber ich kletterte noch immer gern allein. Das zweite Mal war ich im Frühjahr zuvor auf dem Pillar Rock gewesen. Nachdem ich gehört hatte, wie meine Bergwachtfreunde über den Unfall sprachen, trieb mich irgendein morbider unbewusster Impuls erneut dorthin. Ich weiß noch, dass ich in der großen Felsscharte, die The Notch genannt wird, innehielt, nach unten sah und mir vorstellte, wie dieser Typ durch die Luft trudelte. Ich fragte mich, was das für ein Gefühl gewesen war. Ich hätte nur loslassen müssen, um es zu erleben.
    Keine Bange, es war kein ernsthafter Gedanke. Falls ich je abstürzte, dann so, dass meine Kumpel von der Bergwacht beeindruckt sein würden! Aber die Route als eine »kleine Kletterpartie« abzutun, brachte mir jetzt noch mehr Probleme ein.
    »Dann gehen wir jetzt da rauf«, sagte sie.
    »Mit dir? Kommt nicht in Frage!«
    »Wieso nicht? Du hast doch gesagt, das ist ein Kinderspiel.«
    »Ja, aber nicht für jemanden wie dich.«
    »Was soll das heißen, jemand wie ich? Wir lernen Klettern in der Schule. Wir haben eine Kletterwand in der Sporthalle.«
    Das stimmte zwar, auch wenn Imogen, wie ich später erfuhr, mit ihrem Wunsch, Felsklettern zu lernen, bei ihren Eltern eine energisch abschlägige Reaktion geerntet hatte und die Schule angewiesen worden war, Imogen nie wieder in die Nähe dieser Wand zu lassen.
    Nun ja, ihre Eltern hatten sich durchgesetzt, ich dagegen war chancenlos.
    Zu meiner Verteidigung sei gesagt, dass Imogen keinen Zweifel daran ließ, dass sie den Aufstieg versuchen würde, ob mit mir oder ohne mich, und indem ich mit ihr ging, konnte ich wenigstens dafür sorgen, dass sie sich anseilte.
    Und um ehrlich zu sein, ihre Bereitschaft, eine Felswand hochzuklettern, wie ich das jahrelang getan hatte, hatte auf mich dieselbe Wirkung wie ihr Anblick, als sie auf dem Rasen getanzt hatte.
    Also machten wir uns an den Aufstieg, ich zuerst, dann Imogen, nachdem ich sie gesichert hatte. Es gab keine Probleme, und es machte ihr offensichtlich nicht das Geringste aus, an den steilsten Stellen nichts als etliche hundert Fuß Luft unter sich zu haben.
    Ihr Gesicht zu sehen, als sie auf dem Felsen stand, war alle Mühe wert.
    Es ist herrlich dort oben, wo man in drei Richtungen eine wunderbar freie Sicht hat, mit der wuchtigen Masse des Pillar Fell im Hintergrund.
    Sie sog das alles in sich auf, und dann wandte sie sich mit einem breiten Lächeln im Gesicht mir zu.
    »Danke«, sagte sie und nahm den Hut ab, so dass ihr goldenes Haar wieder im leichten Wind wehte.
    Dann zog sie sich mit einer fließenden Bewegung das T-Shirt über den Kopf, streifte die Turnschuhe ab und schlüpfte aus ihren Shorts.
    »Möchtest du mich vögeln?«, fragte sie.
    Ich stand da und starrte sie entgeistert an.
    Ein Teil von mir dachte, dass jeder, der auf dem Weg zum Gipfel des Pillar war, uns mühelos würde sehen können.
    Ein anderer Teil dachte daran, wie zart sie war! Sie war so dünn, dass ich ihre Rippen zählen konnte, ihre Brüste sahen aus, als würden sie gerade erst anfangen, sich zu formen, sie wirkte eher wie zehn als wie vierzehn. Sie war nicht zu vergleichen mit den prallbusigen Frauen in den Sexmagazinen, die in der Schule rumgereicht wurden.
    Aber trotz der Gefahr, gesehen zu werden, trotz der fehlenden weiblichen Attraktivität, schrie mein Herz und meine Seele und ja, auch mein Körper die Antwort auf ihre Frage: Oh ja, ich möchte so unglaublich gern mit dir vögeln!
    Und wir taten es.
    Wie es war? Es war das erste Mal für mich, und für sie auch. Das weiß ich, weil ich hinterher Blut am Schwanz hatte. Beide waren wir also vollkommen unerfahren, aber wir fielen übereinander her, als hätten wir das schon seit Jahren gemacht, und falls an ihrem stinkvornehmen Internat nicht Unterricht im Verstellen erteilt wurde, genoss sie es mindestens ebenso sehr wie ich. Das ist nicht mein Verdienst. Ich war währenddessen total auf meine eigenen Gefühle konzentriert. Aber später, als wir eng umschlungen dalagen, wusste ich, dass es für immer so sein müsste.
    Schließlich war sie es, die mich wegschob und aufstand.
    »Ich darf nicht zu spät kommen«, sagte sie, »sonst machen die beiden sich Sorgen und verraten alles.«
    Sie zog sich ebenso schnell wieder an, wie sie sich ausgezogen hatte, aber nicht weil sie sich vor mir schämte. Imogen ist der unbefangenste Mensch, der mir je begegnet ist.
    Ich lag da und beobachtete sie, dann tat ich es ihr gleich. Sie wollte unangeseilt

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