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Rache verjährt nicht: Roman (German Edition)

Rache verjährt nicht: Roman (German Edition)

Titel: Rache verjährt nicht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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so machen? Und dann hab ich McLUCKY HILFT gefunden.«
    »Gut. Damit wäre das Wie geklärt. Kommen wir zu dem Warum.«
    »Moment. Ich glaube, jetzt bin ich wieder dran mit fragen. Sie waren noch immer Detective Constable, als Sie aufgehört haben, richtig? Hat das zu Ihrem Entschluss beigetragen?«
    »Ja und nein«, sagte der Schotte. »Wenn Sie damit meinen, dass ich das Gefühl hatte, Detective Constable zu sein wäre unter meiner Würde, dann ist die Antwort nein. Es war eine gute anständige Arbeit. Wenn Sie damit meinen, dass ich die Nase voll davon hatte, mir ansehen zu müssen, wie sich kleine Klugscheißer mit miesen Zeugnissen und wenig in der Birne die schlüpfrige Karriereleiter hocharbeiten, dann ist die Antwort ja.«
    »War DI Medler einer von diesen kleinen Klugscheißern?«
    »Mag sein«, sagte McLucky und leerte sein Glas. »In einer halben Stunde fährt ein Zug zurück, den ich nehmen könnte. Wir sollten also zur Sache kommen.«
    Eine Kellnerin hatte einem Paar, das an einem Tisch in der Nähe saß, Sandwiches gebracht. Hadda winkte sie mit seinem Stock zu ihnen.
    »Noch einen Drink? Und ein Sandwich? Sie können für sich selbst bezahlen, falls ich Sie bitte, mich nach Thailand rauszuschmuggeln.«
    McLucky antwortete nicht, und Hadda bestellte einfach.
    »Geht das hier auf Kosten des Steuerzahlers?«, fragte McLucky.
    »Wieso gehen Sie davon aus, dass ich keinen Job habe?«
    Der Privatdetektiv ließ seinen sachlichen Blick über Hadda gleiten und sagte: »Na ja, ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie in der internationalen Finanzwelt zu tun haben, also was können Sie sonst noch?«
    Hadda setzte ein Grinsen auf, das seinem Spitznamen alle Ehre machte.
    »Zurück zu den Anfängen, vielleicht. Man vergisst nie, was man als kleiner Junge von seinem Vater gelernt hat.
    »Und damit wären Sie was?«
    »Holzfäller«, sagte Wolf Hadda. »Ich wollte Sie etwas fragen. Hat Medler mich im Krankenhaus besucht?«
    Der Schotte nickte.
    »Ja. Kurz nachdem Sie aufgewacht waren. Nur das eine Mal.«
    »Da bin ich froh«, sagte Hadda. »Damals war ich mir nie ganz sicher, ob ich wach war oder im Dämmerschlaf. Meiner Erinnerung nach sah er leicht verbrannt aus und trug ein Hawaiihemd, das aussah, als wäre es für irgendeine andere Spezies gemacht worden.«
    »Richtig. Er hat sich in Spanien niedergelassen, nachdem er seinen Abschied genommen hatte, vielleicht ist das eine Erklärung.«
    »Möglich. Was wurde denn so gemunkelt, als er in den Ruhestand ging?«
    »Was?«
    »Ach kommen Sie. Ich bin sicher, Ihr Dezernat war so klatschsüchtig wie eine Mädchenkapelle. Was haben die Leute gesagt?«
    McLucky überlegte kurz, ehe er antwortete: »Sie haben gesagt, dass jemand, der alle Schliche kennt, guten Grund haben muss, sich rauszuschleichen.«
    »Und welchen Grund hat er angegeben?«
    »Gesundheitliche Probleme, Stress.«
    »Wenn er geblieben wäre, wie weit hätte er es bringen können?«
    Der Schotte zuckte die Achseln.
    »Vielleicht bis zum Commander. Aber wenn man auf dem Drahtseil balanciert, reicht schon ein Furz, um abzustürzen.«
    »Wollen Sie damit sagen, dass er bestechlich war?«
    »Wenn ich das angenommen hätte, ohne etwas dagegen zu unternehmen, wäre ich als Polizist keinen Deut besser gewesen. Er war nicht mein bester Freund, Typen wie er haben keine besten Freunde. Vielleicht war er ein bisschen egozentrisch und hat sich nicht immer sklavisch an den Dienstweg gehalten, aber das macht ihn noch nicht zu einem korrupten Bullen. Hören Sie, worauf wollen Sie hinaus?«
    »Ich weiß nicht genau«, sagte Hadda. »Aber er kann nicht völlig egozentrisch gewesen sein. Schließlich ist er zurückgekommen, um nach mir zu sehen, obwohl er mit dem Fall schon lange nichts mehr zu tun hatte. Das muss doch was bedeuten. Was meinen Sie, Mr McLucky?
    »Nun ja, vielleicht hat ihn sein Mitgefühl mit einem schwer geprüften Mitmenschen zu Ihnen getrieben.«
    Seine Miene war ausdruckslos, sein Ton neutral.
    Hadda sagte: »Möglich. Und er muss sich ernsthaft Sorgen um mich gemacht haben, sonst hätte er nicht einen seiner alten Kollegen gebeten, ihn über meinen Zustand auf dem Laufenden zu halten.«
    »Davon könnte er auch aus der Zeitung erfahren haben.«
    Jetzt schüttelte Hadda den Kopf.
    »Nein. Die Info ist erst zwei Wochen nachdem ich aufgewacht war, an die Presse gegangen. Das hab ich überprüft.«
    Die Sandwiches und Drinks wurden gebracht. McLucky bekam einen Scotch hingestellt.
    Hadda, so bemerkte er,

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