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Rache: Zwei Schwestern. Ein Traum. Die Stärkere gewinnt (German Edition)

Rache: Zwei Schwestern. Ein Traum. Die Stärkere gewinnt (German Edition)

Titel: Rache: Zwei Schwestern. Ein Traum. Die Stärkere gewinnt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Osbourne
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Sechs-Sterne-Hotel und Spa, Urlaub gemacht. Das Hotel und die Gäste waren Amber furchtbar auf die Nerven gegangen, und eines Nachmittags hatte sie bei einem Spaziergang dieses Dorf entdeckt. Das einzige Hotel im Ort war ein hübsches, leicht marodes Gebäude mit türkis gestrichenen schmiedeeisernen Balkonen mit pinkfarbenen Geranien und großen Terrakottatöpfen links und rechts von der Eingangstreppe, in denen sattrote Chilis wuchsen.
    Damals hatte sie sich gewünscht, sie hätte hier wohnen, an der kleinen Strandbar etwas trinken, Tacos und frischen Fisch essen und das Leben an sich vorbeiziehen lassen können.
    Und nun, da sie hatte untertauchen wollen und an einem Ort sein wollte, wo niemand sie erkannte, war dieses Hotel ihre erste Wahl gewesen.
    Sie hatte sich seit drei Tagen nicht die Haare gewaschen oder frisieren lassen. Sie aß genau das, worauf sie Appetit hatte, anstatt zweimal am Tag eine Ration zugewiesen zu bekommen. Sie schlief acht Stunden pro Nacht anstatt nur sechs, ging am Strand spazieren, anstatt sich in einem Geländewagen mit getönten Scheiben umherkutschieren zu lassen, sie schaute sich kitschige mexikanische Soaps im Hotelfernseher an, statt zu Vorführungen mittelmäßiger Filme zu gehen, und verschlang am Pool Krimis, anstatt langweilige Drehbücher zu lesen.
    Amber war viele Jahre ihres Lebens fremdgesteuert worden, doch nun übernahm sie selbst die Kontrolle.
    Leider gab es Kakerlaken im Bad. Und unter den Bodendielen im Schlafzimmer nistete etwas, das nachts hin und her lief. Und als ihre weiße Hose schon am ersten Tag schmutzig wurde, war niemand da, der sie in die Reinigung brachte.
    Seltsam jedoch – es kümmerte sie nicht sehr. Sie wollte keine Kakerlaken im Bad und rief den Manager deswegen zweimal an, aber zum ersten Mal seit fast zehn Jahren tat Amber, was sie tun wollte, und sie konnte sich nicht erinnern, jemals glücklicher gewesen zu sein. Und je mehr sie sich entspannte, umso weiter weg rückte alles andere: L. A., ihre Mutter, Chelsea, Leo. Deutlicher denn je sah sie, was sie ihr angetan hatten. Dafür würden sie bezahlen.
    Aber im Augenblick war sie glücklich.

    Nach ungefähr zwei Wochen saß Amber eines Abends in dem Lokal am Strand, das eine Bar mit angeschlossener Taqueria war. Amber hatte gerade gegessen. Der Pianist nebenan spielte alte Motown-Songs, und die Klänge drifteten zu Amber herüber. Sie hatte sich einen Krimi mitgenommen, leckte sich die Chipotle-Sauce von den Fingern und war komplett in die Lektüre versunken, als die wunderschöne Blase zerplatzte.
    »Amber … Amber Stone?«, fragte eine Stimme.
    Sie fuhr erschreckt auf. »Ja? Was …«
    Vor ihr stand ein Mann, ungefähr in ihrem Alter, mit dunkelbraunem Haar und riesigen schwarzen Augen. Er hatte die Hände in die Taschen geschoben und lächelte sie an.
    »Sie sind es, nicht wahr?« Er nickte begeistert. »Ich wusste es doch.«
    Ihr Herz begann zu rasen. Nun war alles vorbei. Sie sah flehend zu ihm auf. »Bitte … könnten Sie leiser sprechen? Ich will hier nicht …«
    Der Mann deutete ihren Gesichtsausdruck anscheinend richtig. »Oh, Verzeihung, selbstverständlich.« Er setzte sich zu ihr. »Ich habe nicht nachgedacht.«
    Einen Moment lang war Amber verärgert, aber sie wollte sich auch nicht wie eine Primadonna verhalten. Also lächelte sie. »Schon okay.«
    »Fangen wir einfach noch einmal an. Ich bin Matt Hughes«, sagte er und streckte ihr die Hand hin. »Und Sie sind …?«
    »Amber Stone«, erwiderte sie und schüttelte seine Hand. Er hatte einen kleinen Leberfleck unter dem Auge, und seine Zähne waren weiß und ebenmäßig, aber einer war leicht angeschlagen. Die kleinen Fehler standen ihm großartig. Wäre er in Hollywood gewesen, hätte man den Zahn ausgebessert und den Leberfleck entfernt.
    »Sie wohnen bestimmt im selben Hotel wie wir«, sagte er. »Aber komisch, dass ich Sie da noch nie gesehen habe. Illuminate  – blöder Name eigentlich.«
    Amber lächelte. »Ich war früher schon einmal dort, aber jetzt wohne ich woanders.«
    Er schwieg einen Moment. »Ich mag den Laden nicht besonders, um die Wahrheit zu sagen. Die Leute sind ziemlich hochnäsig – nicht meine Kreise.«
    »Ja, ich weiß, was Sie meinen.« Sie nickte. »Wie lange bleiben Sie?«
    »Ich reise morgen ab«, sagte er. »Ich muss zurück nach New York.«
    »Wie schade«, entfuhr es ihr, und er zog eine Braue hoch und grinste. Sie errötete. »Na ja … Sie sind der erste Mensch, mit dem ich rede, seit

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