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Rache: Zwei Schwestern. Ein Traum. Die Stärkere gewinnt (German Edition)

Rache: Zwei Schwestern. Ein Traum. Die Stärkere gewinnt (German Edition)

Titel: Rache: Zwei Schwestern. Ein Traum. Die Stärkere gewinnt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Osbourne
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gutging, dass sie ihn noch einmal sehen, ihm die Hand auf die Brust legen und sagen könnte: »Es war nicht schlimm. Nichts davon hatte Bedeutung. Du warst ein großartiger Vater. Und ein wunderbarer Mann.«
    Sie hatte es ihm nie gesagt, und er war voller Selbsthass gestorben. Manchmal fragte Margaret sich, ob es nicht ihre Schuld gewesen war. Sie hatte ihn davon abgehalten, sich so geben zu können, wie er war, hatte die Entscheidungen für sie alle getroffen. Eine ihrer Töchter, Chelsea, ahnte nicht einmal, dass er nicht ihr Vater war, und gab sich die Schuld an seinem Tod. Und die andere, Amber … Amber war zu sehr wie George, verbarg ihr wahres Ich vor der Öffentlichkeit, war zurückhaltend und reserviert.
    Hatte sie das alles bewirkt?
    Hatte sie dafür gesorgt, dass ihre Töchter lebenslang litten?
    Immer öfter erwachte Margaret am Morgen und fragte sich, wofür sie das alles getan hatte.
    Und ob es das am Ende wirklich wert gewesen war.

    Eines Tages, nicht lange nachdem Amber verschwunden war, pflückte Margaret Blumen im Garten. Es war ein heißer Tag, und ohne Amber war es im Haus totenstill. Der private Wohnkomplex, in dem Amber wohnte, war genau das – privat, und zwar derart, dass man praktisch nie jemandem begegnete. Es war ganz nett, solange man sich Abgeschiedenheit wünschte, aber manchmal … War sie vielleicht einsam?
    Fast hätte sie die Gartenschere fallen lassen, als Rosita rief, dass das Mittagessen fertig sei. Sie ging hinauf zur Terrasse, wo der schmiedeeiserne Tisch für eine Person gedeckt worden war. Müde setzte sie sich.
    Sie hatte nicht gut geschlafen – wieder einmal nicht. Der Traum, zurück in Sheffield zu sein, suchte sie nun fast jede Nacht heim, und er wirkte von Mal zu Mal realer. Das Haus wurde immer schäbiger, ihr Vater bedrohlicher, das Gefühl, gefangen zu sein, immer beklemmender: Der Traum entwickelte sich zu einem echten Alptraum. Margaret fuhr sich mit der Hand über die Augen und lächelte, als Rosita kam. Sie hatte etwas in der Hand.
    »Das sieht sehr gut aus, Rosita«, sagte Margaret automatisch. Sie war immer nett zum Personal. Es zahlte sich aus, denn die guten Leute blieben, und die Verräter bekamen kein Material, das sich an Klatschzeitschriften verkaufen ließ. »Vielen Dank.«
    Rosita sah sie befremdet an. »Das ist Telefon. Mrs. Stone. Essen kommt gleich, ist okay?«
    Margaret blickte auf das Telefon in Rositas Hand und blinzelte. »Entschuldigung«, sagte sie. Meine Güte, wie peinlich! »Wer … wer ist dran?«
    »Ich weiß nicht«, erwiderte Rosita fröhlich. »Sagt, es dringend. Aus London.«
    Es ärgerte Margaret immens, dass Rosita sich niemals die Mühe machte herauszufinden, wen sie am Telefon hatte. Sie konnte kaum glauben, dass Amber sich noch nie beschwert hatte, aber solche Dinge schienen ihre Tochter nie wirklich zu stören. »Danke, Rosita, aber …« Doch Rosita reichte ihr den Hörer und kehrte ins Haus zurück. Margaret hielt ihn ans Ohr. »Ja? Mit wem spreche ich bitte?«
    »Maggie?« Die Stimme war klar, wenn sie auch etwas entfernt klang. »Maggie, bist du’s?«
    »Wer ist denn da?« Ihr Puls beschleunigte sich.
    »Ach, das weißt du genau«, sagte der Mann. »Wie könntest du mich vergessen? Ich bin’s, Derek.«
    Natürlich wusste sie es. Sie überlegte einen Moment lang, ob sie lügen und »Derek wer?« fragen sollte, aber das war ja Unsinn. »Hallo, Derek«, sagte sie. »Wie … geht’s dir?«
    »Sehr gut, danke. Sehr gut.« Seine Stimme klang weich und warm, als würde er lächeln. »Und dir, Maggie May?«
    »Margaret«, verbesserte sie automatisch. »Mir geht’s auch gut, danke.« Sie malte ein Muster auf den Tisch. »Hier ist alles bestens. Was kann ich für dich …« Ihre Stimme verklang. Sie wusste nicht, was sie als Nächstes sagen oder tun sollte. Derek war vermutlich der einzige Mensch, der noch immer diese Wirkung auf sie hatte.
    »Ich wollte mich erkundigen, was bei euch los ist«, sagte Derek. »Hier hört man eigenartige Gerüchte. Chelsea hat sich irgendeinen Kerl geschnappt, der eigentlich Ambers Freund ist?«
    »Ja«, erwiderte Margaret. »Es ist ziemlich kompliziert«, fügte sie hinzu und hoffte, dass sie sich herablassend anhörte. »Aber allen geht’s gut.«
    »Ja, das ist schön.« Jetzt hörte sie, dass er leicht schleppend sprach. »Ich wollte mich nur vergewissern. Mich nach meinen Mädchen erkundigen.«
    Sie sah auf die Uhr. Zwei Uhr mittags. In England war es Abend. »Derek, du bist

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