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Rache

Rache

Titel: Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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ihre Leute doch schon gewarnt, oder etwa nicht? Sie hat ihnen gesagt, sie sollten untertauchen.«
    »Sie hat ihnen auf den Anrufbeantworter gesprochen, mehr nicht.« Pete stellte Butter und Käse auf die Arbeitsfläche. »Wer weiß, wann sie heimkommen und das Band abhören. Vielleicht tun sie es ja überhaupt nicht.«
    »Wieso nicht?«
    »Keine Ahnung«, sagte Pete. »Aber es ist nicht hundertprozentig sicher. Vielleicht vergessen sie es oder …«
    »Du machst dir viel zu viel Sorgen.«
    »Ich finde, wir sollten Sherry alles tun lassen, was sie will. Selbst wenn das bedeutet, dass sie die Polizei anruft. Wenn wir sie davon abhalten und Toby daraufhin ihre Familie umlegt, sind wir schuld daran.«
    »Ihrer Familie geht es gut.«
    »Jetzt vielleicht. Aber jeden Augenblick kann Toby bei ihr vorbeischauen und sie umnieten. Holst du mir mal ein paar Teller aus dem Schrank?«
    »Mein Gott, ich wünschte, wir könnten diesen Dreckskerl in die Finger kriegen«, sagte Jeff, während er den Schrank öffnete. »Drei Teller?«
    »Ja.«
    Jeff nahm die Teller und stellte sie auf die Theke. »Wenn wir dieses Arschgesicht ausschalten, braucht Sherry nicht mehr die Polizei rufen. Dann kann sie bei uns bleiben, verstehst du? Vielleicht übernachtet sie sogar hier.«
    »Sie will uns da nicht mit hineinziehen.«
    »Aber wir stecken doch schon mittendrin, Mann. Bis über beide Ohren. Du bist hoffnungslos verknallt in sie, und ich werde langsam auch ganz schön heiß. So viel zum Thema ›nicht mit hineinziehen‹.«
    »Du hast Recht«, sagte Pete.
    »Und ob ich das habe.«
    Pete zog eine Schublade auf und nahm ein schmales Messer heraus. »Bring mir die Teller, okay? Ich schneide den Käse, und du kümmerst dich um das Brot.«
    »Lieber Käse schneiden, als Käse erzählen.«
    »Mann, bist du witzig.«
    »Wo ist das Brot?«
    Mit dem Messer deutete Pete auf den Laib. Dann schlitzte er die Plastikfolie um den Käse auf.
    »Wir müssen etwas tun«, sagte Jeff, »oder alles ist in ein paar Stunden vorbei.«
    »Was schlägst du vor?«
    »Wir müssen irgendwie Tobys Nachnamen aus ihr herauskriegen. Und dann schnappen wir uns den Drecksack und schalten ihn aus.«
    Pete drehte sich um und blickte Jeff an. »Was meinst du mit ›ausschalten‹?«
    »Ihn alle machen, ihm das Licht ausknipsen. Weißt du nicht, was ausschalten ist?«
    »Doch, weiß ich.«
    »Und? Hast du etwa ein Problem damit?«
    »Wieso sollte ich mit so einer Kleinigkeit ein Problem haben? Das machen wir doch jeden Tag.«
    »Ich meine es ernst, Mann.«
    »Du redest davon, einen Menschen zu töten. «
    »Natürlich.« Jeffs Augen leuchteten. »Und zwar den Wichser, der Sherry all das angetan hat. Hast du damit ein Problem?«
    »Ob ich ein Problem damit habe, ihn umzubringen?«
    »Nenn es, wie du willst: umbringen, ermorden, kaltmachen. Ja. Genau das habe ich vor. Du hast selber gesagt, dass du ihn liebend gerne in die Finger kriegen würdest. Hast du das ernst gemeint?«
    »Sicher.«
    »Dann lass es uns auch tun.«
    »Ich habe damit nicht gemeint, dass wir ihn umbringen sollen.«
    »Aber er hätte um ein Haar Sherry umgebracht. Du hast doch gesehen, was er mit ihr angestellt hat, Mann. Und vergewaltigt hat er sie auch noch . Jetzt sag bloß, dass du ihn dafür nicht kaltmachen willst.«
    »Ich möchte, dass er bestraft wird, so viel ist sicher.«
    »Und wie sieht diese Strafe wohl aus, wenn die Polizei ihn schnappt? Die bringen ihn doch nur um, wenn er mit einer Waffe auf sie losgeht. Das weißt du genau. Wahrscheinlich verhaften sie ihn, ohne dass er einen einzigen Kratzer abkriegt. Wenn sie ihn überhaupt verhaften.«
    Pete seufzte und befreite den Käse vollends aus seiner Verpackung. Dann stellte er ihn auf einen der Teller und schnitt eine Scheibe davon ab. »Könntest du vielleicht Butter auf das Brot streichen?«
    »Klar.« Jeff holte sich ein Tafelmesser aus der Besteckschublade. »Aber nehmen wir der Einfachheit halber mal an, dass die Bullen Toby zu fassen kriegen. Was passiert dann?«
    »Dann wird er vor Gericht gestellt«, sagte Pete, während er noch eine Scheibe von dem Käse herunterschnitt.
    »Richtig. Aber erst in ein oder zwei Jahren. Während der Zeit hockt er im Gefängnis - wenn wir Glück haben - und Sherry muss ständig Angst haben, dass er irgendwie wieder rauskommt. Und dann sind da die ganzen Medienfuzzis, die sich wie die Geier auf sie stürzen werden. Und dann kommt es zum Prozess, und sie muss gegen das Arschloch aussagen, und dann kommt sie ständig

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