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Rache

Rache

Titel: Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Chance.«
    »Wirrr haben Mittel und Wege, Sie zum Sprrrechen zu brrringen«, schnarrte Jeff. Er klang wie ein Gestapo-Beamter in einem drittklassigen Nazi-Film.
    »Hör auf mit dem Quatsch«, sagte Pete.
    »Was errrlaubst du dir?«
    »Hör auf. Ich meine es ernst.«
    »Lass ihn«, sagte Sherry. »Das macht mir nichts aus.«
    Jeff verließ seine Rolle und sagte zu Sherry: »Ich mache dir ein Angebot: Du sagst uns, wie er heißt, und wir machen ihn fertig.«
    »Ich könnte den Mistkerl umbringen «, sagte Pete.
    »Ich will nicht, dass ihr in seine Nähe kommt«, erwiderte Sherry. »Ihr seid nette Jungs, so wie Jim ein netter Mann war. Er wollte mir helfen und hätte dabei um ein Haar sein Leben verloren.« Sie schloss die Augen und atmete tief ein, wobei sie vor Schmerz zusammenzuckte. Dann nahm sie einen Schluck von ihrer Bloody Mary und sagte: »Die Polizei soll sich um ihn kümmern.«
    »Vielleicht haben sie ihn ja schon gefasst«, sagte Pete.
    »So viel ich gehört habe, haben sie keine Ahnung, wer es war«, gab Jeff zurück.
    »Hören wir uns doch die Nachrichten an«, schlug Pete vor. »Einen Augenblick.« Er stand auf und stellte sein Glas so schwungvoll auf den Tisch, dass Jeff und Sherry erschrocken aufsahen. Die Bewegung war heftiger ausgefallen, als er gedacht hatte. »Entschuldigung«, sagte er und ging ins Haus. Dabei fühlte er sich nicht ganz sicher auf den Beinen.
    Das ist echt cool , dachte er.
    Aber pass auf, dass du nicht hinfällst.
    Später muss ich das alles aufschreiben, sagte er sich. Meine erste Bekanntschaft mit dem Alkohol.
    Als er in der Küche das kleine Radio von der Theke nahm, glitt es ihm irgendwie aus der Hand. Einen Sekundenbruchteil lang stockte ihm der Atem, aber er konnte es gerade noch auffangen, bevor es zu Boden fiel. Während er es sich mit einer Hand an die nackte Brust drückte, zog er mit der anderen die heruntergerutschte Badehose hoch. Dann eilte er wieder nach draußen zu den anderen.
    Sherry machte ein besorgtes Gesicht, als er so rasch auf sie zukam.
    Jeff trank gerade seine Bloody Mary aus.
    Pete drehte das Radio an. »Das ist Rush Limbaugh«, verkündete er, als er eine fröhliche, selbstbewusste Stimme hörte.
    »Ah, der Rush-man«, sagte Jeff. »Super.«
    Pete stellte das Radio auf den Tisch, nahm sein Glas und setzte sich. »Es ist nicht mehr lange bis zu den Nachrichten. Dieser Sender bringt sie jede halbe Stunde.«
    »Wie spät isses eigentlich?«, fragte Jeff. Seine Stimme klang ziemlich undeutlich.
    Pete sah, dass niemand eine Uhr anhatte, und zuckte mit den Achseln.
    »Kein Problem«, sagte Sherry. »Ich kann warten.«
    »Kannst du Rush Limbaugh ertragen?«, fragte Pete. »Viele Leute finden ihn fürchterlich.«
    »Ich nicht«, sagte Sherry. »Ihr sprecht mit einer Gleichgesinnten.«
    Jeff stieß einen Freudenschrei aus. »Damit sind wir ja die drei Rushketiere!«
    Pete schüttelte lachend den Kopf. Das ist der Wahnsinn , dachte er.
    »Was ist denn?«, fragte Sherry.
    »Keine Ahnung. Es ist nur alles so seltsam. Ich … ich weiß nicht.«
    »Aber ich«, sagte Jeff. » Ich weiß, was los ist.«
    »Was?«
    »Pete ist in dich verknallt«, erklärte er und nickte wissend.
    »Hey!«, sagte Pete.
    »Und zwar unsterblich.«
    »Lass das, hörst du?«
    »Bis über beide Ohren.«
    »Ich bring dich um!«, sagte Pete, der knallrot geworden war.
    Jeff streckte grinsend die geöffnete Hand aus, als wolle er damit einen Schlag abwehren. »Das würde ich mir gut überlegen, Mann. Wenn du mich umbringst, wer wird dann dein Trauzeuge?«
    Sherry lachte, zuckte zusammen und sagte: »Aua.«
    »Tut dir was weh, wenn du lachst?«, fragte Jeff.
    »Mir tut ständig was weh, aber wenn ich lache, ist es besonders schlimm.«
    »Jeff ist manchmal echt ein Vollarsch«, sagte Pete.
    Mist! Habe ich gerade ›Vollarsch‹ gesagt?
    »Ich sage doch bloß die Wahrheit«, sagte Jeff.
    »Lass mich in Ruhe.«
    Sherry sah ihm in die Augen. »Das muss dir nicht peinlich sein, Pete. Okay? Es ist völlig in Ordnung. Was immer du auch fühlst. Es ist in Ordnung. Ach was, es ist toll! Ich finde es nicht schlimm, wenn du mich magst. Auch nicht, wenn du … etwas mehr für mich empfindest. Du bist ein guter Kerl.«
    »Und was bin ich?«, fragte Jeff.
    »Du bist ein Plappermaul«, sagte Sherry.
    Pete glaubte, einen verletzten Ausdruck in seinen Augen aufglimmen zu sehen, der aber sofort wieder erlosch. Mit einem seltsamen Grinsen fragte Jeff: »Aber würdest du mich von deiner Bettkante

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