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Rache

Rache

Titel: Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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ihr knien.
    »Wir wollen Ihnen nur helfen«, wiederholte Jeff. »Wir bringen Sie in ein Krankenhaus.«
    »Nein.«
    »Was sollen wir denn dann tun?«, fragte Pete.
    Es folgte ein kurzes Schweigen, und Pete erwartete fast, dass sie etwas sagte wie: »Schert euch zum Teufel!«, oder »Fresst Scheiße und verreckt!«
    Als sie dann aber den Mund öffnete, sagte sie nur: »Was.«
    »Was?«, fragte Jeff.
    »Was … ser.«
    »Wasser!«, rief Pete aus. Er war enorm erleichtert.
    »Wir haben den Schlauch hier«, sagte Jeff.
    »Trin … ken.«
    »Ich hole schnell ein Glas«, sagte Pete. »Bin gleich wieder da.«
    Die Frau sagte nichts.
    Pete stand auf und ging rückwärts den Hang hinunter.
    »Du bleibst, wo du bist«, sagte er zu Jeff. »Beweg dich nicht von der Stelle.«
    »Wird gemacht.«
    »Du tust überhaupt nichts, kapiert?«
    Jeff grinste ihn an.
    Pete drehte sich um, rannte zur Mauer und kletterte sie hinauf. Von oben schaute er noch einmal zurück. Jeffs Rücken verdeckte Kopf und Schultern der Frau, aber den Rest von ihr konnte er sehen. Ihr nasser Körper glänzte im Licht.
    Er ließ sie nicht gerne mit Jeff zurück.
    Beneidete ihn um jede Minute allein mit ihr.
    Widerwillig schwang sich Pete auf die andere Seite der Mauer und sprang hinab auf den von der Sonne aufgeheizten Beton. Anstatt um den Pool herumzulaufen, sprang er einfach hinein. Das kühle Wasser war zunächst wie ein Schock, aber dann fühlte es sich gut an. Während er knapp oberhalb des Beckenbodens dahin glitt, zog er sich die Badehose nach oben, die bei dem Sprung bis an die Knie heruntergerutscht war, aber als er nach ein paar Schwimmzügen am anderen Ende des Beckens wieder aus dem Wasser kletterte, hätte er sie beinahe schon wieder verloren. Nachdem er sie ein zweites Mal hochgezogen hatte, rannte er zur Terrassentür, schob sie auf und eilte ins Haus.
    Ohne sich abzutrocknen, lief er quer über den guten Teppich im Wohnzimmer zur Küche.
    Als er sie erreicht hatte, waren zwar seine Fußsohlen trocken, aber von seinem restlichen Körper tropfte noch immer Wasser auf den Boden.
    Was soll ich ihr bringen?, fragte er sich.
    Sie hatte nach Wasser verlangt, aber vielleicht hätte sie doch lieber eine Cola oder ein Bier oder …
    Bring ihr einfach ein Glas. In das können wir dann Wasser aus dem Schlauch tun.
    Wie wäre es mit ein paar Eiswürfeln?
    »Gute Idee«, murmelte er.
    Er nahm ein großes Wasserglas dem Schrank und füllte das Glas mit Eiswürfeln aus dem Tiefkühlfach.
    »Und jetzt?«
    Mal sehen, ob das Telefon funktioniert.
    Er trat vor den an der Wand befestigten Apparat … und starrte ihn an.
    Wenn ich durchkomme und einen Krankenwagen rufe, dann nimmt man sie uns weg.
    Er hob den Hörer ab und bekam ein Freizeichen.
    Dann ist sie fort, und wir sehen sie vielleicht nie wieder.
    Wieso sollte ich überhaupt anrufen?, fragte er sich.
    Weil sie in ein Krankenhaus muss, du Idiot.
    Aber Jeff und ich können sie doch auch dorthin bringen.
    Sie braucht einen Krankenwagen.
    Aber sie hat gesagt , dass sie nicht ins Krankenhaus will, erinnerte er sich. Sie wollte Wasser, sonst nichts.
    Und ich will wieder hinaus zu ihr.
    Pete legte den Hörer auf.
    Aber dann überkam ihn das schlechte Gewissen so stark, dass er ihn sofort wieder abnahm.
    Ich muss einen Krankenwagen rufen, sagte er sich.
    Pete stellte das Glas auf den Boden, um die rechte Hand frei zu bekommen und tippte die Notrufnummer 911 ein.
    Jeff wird mich umbringen.
    Am anderen Ende der Leitung fing es an zu klingeln.
    Ich muss verrückt sein, mir so eine Chance entgehen zu lassen. Aber ich tue das Richtige. Ich will mir später schließlich noch in die Augen sehen können.
    Wir hätten sie aufheben können. Vielleicht sogar tragen. Wenn jetzt ein Krankenwagen kommt, haben wir keinen Grund mehr, sie anzufassen.
    Und einer von uns muss vor dem Haus warten und kann nicht einmal bei ihr sein. Dreimal darfst du raten, wer das sein wird.
    Am anderen Ende der Leitung klingelte es immer noch.
    »Jetzt geht endlich ran«, knurrte Pete. »Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit.«
    Noch ein Klingelton.
    Wie viele es wohl schon waren?
    Vier oder fünf?
    Ich lasse es noch fünfmal klingeln. Wenn sie dann immer noch nicht abgehoben haben … Pete legte auf.
    Wenn die nicht mal in der Lage sind, das Telefon abzuheben, dann können sie mich mal.
    Er ging in die Hocke und nahm das Glas wieder in die Hand. Von dem Eis fühlte es sich feucht und kalt an.
    Ob ich ihr noch ein Aspirin bringen soll?, fragte er

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