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Rache

Rache

Titel: Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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schon krank.
    Vielleicht sollte ich mir den Rest von ihr ansehen?
    Fasziniert von der Idee ging er, nachdem er sich noch einmal rasch in Richtung Mauer umgesehen hatte, zwischen den Beinen der Leiche in die Hocke.
    Wenn Jeff mich dabei erwischt …
    Ich suche doch nur nach Bisswunden, erinnerte er sich. Aber er wusste genau, dass ihn etwas ganz anderes interessierte.
    Sieht das wirklich so aus?
    Auf den Fotos und Zeichnungen, die er von nackten Frauen gesehen hatte, war das nie so deutlich zu sehen gewesen …
    Auf einmal hörte er ein Zischen.
    Eine Schlange?
    Pete wollte sich gerade umsehen, als ihn etwas im Rücken traf und vor Schreck laut aufschreien ließ. Er wirbelte herum und sah, dass Jeff mit dem Gartenschlauch in der Hand auf der Mauer stand und breit grinsend einen eiskalten Wasserstrahl auf ihn richtete.
    »Bist du wahnsinnig geworden?«, schrie Pete und sprang nach Luft ringend auf. Das Wasser, das wie eine silberne Lanze aus dem Ventil des Schlauchs schoss, traf ihn jetzt mitten auf der Brust und spritzte nach allen Seiten. »Hör sofort auf!«
    Jeff senkte den Schlauch.
    Der Wasserstrahl bohrte sich Pete in den Bauch und klatschte gegen die Ausbeulung in seiner Badehose, wo er wie ein mächtiger, eisiger Strom Petes Erektion umspülte.
    Pete drehte Jeff den Rücken zu und kauerte sich auf den Boden.
    Der harte Wasserstab gegen die Rückseite seiner Badehose und drückte ihm den klatschnassen Stoff zwischen die Gesäßbacken. »Schluss jetzt!«
    Der Strahl ließ von ihm ab.
    Pete hob den Kopf und sah, dass Jeff ihn jetzt auf die rechte Brust der Leiche gerichtet hatte. Beim Aufprall zerstob das silbrig glänzende Wasser zu einem feinen, glitzernden Sprühnebel, der einen Augenblick lang rosa gefärbt war. Dann war die Brust vom Blut befreit und schimmerte sauber und blass im Sonnenlicht. Der scharfe Wasserstrahl schüttelte sie hin und her.
    Und dann bewegte sie sich auf einmal nicht mehr.
    Anstatt auf die Brust der Frau prallte der Strahl jetzt gegen ihre rechte Hand, die sich schützend vom Boden erhoben hatte.
    »Großer Gott«, sagte Pete.
    Der Wasserstrahl wanderte zur Seite.
    Die Hand der Frau sank zurück auf die Erde.
    Pete schaute hinauf zu Jeff, der den Schlauch seitlich in den Wald hielt. Sein Grinsen war verschwunden, weil ihm der Mund vor Staunen offen stand.
    »Was war denn das ?«, fragte er.
    »Ich schätze mal, sie …«
    Jeff schwenkte den Schlauch wieder in die Richtung der Frau, und richtete den Strahl gegen ihre Schulter, von wo aus ihr das Wasser mitten ins Gesicht spritzte. »Hör auf!«, rief Pete.
    Mit sichtlicher Anstrengung drehte die Frau den Kopf weg.
    »Hör auf, du Idiot! Sie lebt!«
    Jeff drehte am Ventil des Schlauchs und verwandelte den scharf gebündelten Wasserstrahl in einen breit herunterprasselnden Sprühregen, mit dem er ihr Blut und Schmutz vom Körper wusch.
    Die Frau hob einen Arm, um ihr Gesicht zu schützen.
    Bald war ihre Vorderseite fast völlig sauber, was die Prellungen, Abschürfungen, Schnitte und Kratzer auf ihrer blassen Haut deutlich hervortreten ließ.
    Ohne das Blut und den Dreck wirkte die Frau auf einmal sehr viel nackter als zuvor.
    Und jetzt lebte sie!
    Sie hat auch vorhin schon gelebt, sagte sich Pete. Während er und Jeff sie angeschaut und über sie geredet hatten.
    Jeff hatte ihren Hintern angefasst.
    Und Pete selbst hätte um ein Haar nach ihren Brüsten gegriffen.
    Gott sei Dank habe ich das nicht getan!
    Aber was habe ich gesagt? fragte er sich. Irgendetwas Dreckiges?
    Er wusste es nicht mehr.
    Ganz genau freilich wusste er noch, dass er und Jeff darüber geredet hatten, ihre Leiche ins Haus zu schaffen und spät in der Nacht irgendwo zu entsorgen.
    Was sonst noch?
    Jeff hatte darüber spekuliert, wessen Sperma sie in sich hatte.
    Und was habe ich gesagt?, fragte sich Pete. Hoffentlich etwas nicht ganz so Schlimmes.
    Aber angeglotzt habe ich sie. Ob sie das bemerkt hat?
    Das hat sie nicht, sagte er sich. Sie war bewusstlos und hatte die Augen zu. Möglicherweise hat sie etwas gehört , aber ganz bestimmt hat sie nicht mitbekommen, wie ich sie mir angesehen habe.
    Wieso haben wir angenommen, dass sie tot ist? Wir hätten das nachprüfen müssen! Wie konnten wir bloß so dumm sein?
    Das wird entsetzlich peinlich.
    Vielleicht stirbt sie ja.
    Nein! Ich will nicht, dass sie stirbt.
    Aber wer kann das schon wissen, wie es bei ihr mit inneren Verletzungen aussieht? Vielleicht hat sie nur noch ein paar Minuten zu leben …
    Jetzt begann

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