Racheengel der Vampire 2: Die Suche nach dem reinen Blut (German Edition)
Gefühl, solch ein Schwert schon mal in der Hand gehabt zu haben. Jedoch nicht in diesem Leben, denn auch um Jacks Waffen hatte sie immer einen großen Bogen gemacht. Die Schneide war japanisch graviert und daneben stand ein deutscher Satz. „Eigentum von SK“, las Angel leise und wollte es wieder in seine Halterung stecken, aber ihre Hand wollte es nicht freigeben.
Nun denn, Angel zuckte mit ihren Schultern, ließ die Waffe dort, wo sie bleiben wollte, und machte sich auf den Weg. Bisschen drohen konnte sie mit der Klinge ja, wenn die Japaner im Tempel nicht spurten.
Am Ende der Treppe stand Angel vor einem runden Torbogen, sie betrat den Innenhof und sah sich die Tempelanlage an. Vereinzelt brannten in großen Schalen Feuer, die die Mauern unheimlich beleuchteten. Rechts und links führten ein paar Treppenstufen empor, Angel sah geradeaus zu dem Haupteingang. Sie schritt darauf zu und stieg die Stufen hinauf.
Urplötzlich fuhr ein Windzug durch Angel, der ihr Herz kurz und heftig zum Schlagen brachte. Überrascht hielt Angel inne und wartete, bis sich ihr Puls wieder normalisierte.
Ein durch Feuerschalen beleuchteter Raum lag vor ihr. Nun bemerkte Angel auch die auf dem Boden sitzenden japanischen Kämpfer.
„Das artet in einer filmreifen Szene aus. Gleich rollen hier Köpfe und ich mutiere zur Monsterkämpferin oder klebe feinsäuberlich in Scheiben an der Wand. Körperwelten mal anders“, murmelte Angel und grinste dümmlich.
Einer der Krieger sah skeptisch zu ihr auf und erhob sich. Mit ein paar Schritten stellte er sich vor sie und zeigte auf die Waffe in ihrer Hand. Widerstandslos reichte sie ihm die Klinge und rechnete damit, ihren Kopf gleich rollen zu sehen, live. Und dann wurde ihr schwindelig.
Der Samurai verbeugte sich vor Angel und zeigte auf ein anderes schlankes Schwert, das im hinteren Bereich auf einem schlichten Tisch in einer Halterung lag. Angel ging zwischen den Kriegern hindurch und blieb unschlüssig vor dem Samuraischwert stehen. Sie blickte sich um und alle Samurai standen mit nun gezogenen Schwertern auf ihren Plätzen.
Jeder von ihnen sah Angel an und ihr blitzten eine Menge Vampirzähne entgegen, doch sie rührten sich nicht einen Millimeter. Dass jetzt jeder das Aufleuchten ihrer Augen sah, sah sie ja nicht.
Angel stockte, sie zog die Röhre von ihrem Rücken und holte die Kartenteile hervor und breitete sie auf dem Boden aus. Etliche Augenpaare sahen ihr dabei zu, wie sie sich auf ihre Waden setzte und die uralten Kartenteile zusammenschob.
Konzentriert studierte sie die Schriftzeichen und winkte einen der japanischen Krieger zu sich. Er kam, verbeugte sich vor Angel und hielt ihr seine Klinge an den Hals, Angel schluckte.
Sie deutete auf die Karte, der Vampir senkte sein Schwert und seine Augen weiteten sich. Er rief den anderen Kriegern etwas zu und alle sahen ungläubig in Angels Gesicht.
Einer schüttelte den Kopf und rief dem bei Angel Stehenden etwas zu.
Ein Wortwechsel, dem Angel nicht folgen konnte, entstand und sie nutzte die Zeit, um aufzustehen und sich dem Schwert zuzuwenden.
Der mit einem schwarzen Lederband umwickelte Griff kam ihr bekannt vor, dieses Schwert lag schon mal in ihrer Hand, obwohl das schlichtweg unmöglich war. Ihr Blick schweifte über die blanke Klinge und ein unfreiwilliges Lächeln huschte über ihr Gesicht. Das leicht gebogene Katanaschwert war vor über tausend Jahren, als eines der ersten überhaupt, für sie gefertigt worden. Irrsinnig, aber es war so!
Nun sah Angel auf die untere leere Halterung des Katanakake, wo ihr Tantó, der gebogene Kurzdolch liegen müsste ... leer. Ein Ruck durchzuckte ihren Körper.
Ihr Daishó war nicht komplett. Nur eine der drei Waffen war noch da. Das Wakizashi war verschollen und Angel wusste es aus einem unerfindlichen Grund. Unbändige Wut brach in Angel aus, sie wandte sich den Kriegern zu, die immer noch stritten, und knurrte mit herausgefahrenen Fängen.
Alle sahen sie augenblicklich an, Angel zeigte ihren unbändigen Zorn und schrie auf Japanisch los.
Die Worte kamen über ihre Lippen, verstehen tat sie keines.
Aber die Krieger verstanden sie.
Einige fielen auf ihre Knie, andere sahen sich ratlos an und der eine, der sowieso etwas gegen sie hatte, fasste sich an seinen Gürtel und sah böse zu ihr rüber. Angel sah auf die Waffe und erkannte den Kurzdolch in seinen Gürtel, ihren Tantó!
Blindlings griff Angel hinter sich, ihre Hand umschloss das Katana und sie nahm es aus der kunstvoll
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