Racheengel der Vampire 2: Die Suche nach dem reinen Blut (German Edition)
Sie ging ein Stück und sah die Felsenformation genauer an. Hier und da waren Spalten. Konnte Harlem dort etwas verstecken? Und falls ja, was?
Plötzlich roch sie Jack, er musste ihr gefolgt sein.
„Willst du wieder verschwinden?“
„Nein, ich wollte dich nur nicht in Gefahr bringen. Aber wenn ich dich jetzt so sehe, dann kommt es mir so vor, als ob du es geradezu herausforderst.“
Jack grinste. „Du hast mich aber auch ganz schön auflaufen lassen.“ Er sah zu den Tigern rüber. „Da hat Harlem unter Garantie nichts versteckt. Du deutest die Zeichen falsch. Aber das hätte ich dir auch nach unserem Bad erzählt.“
„Was macht dich so sicher?“, erkundigte sich Angel.
„Denk an die Pfleger und außerdem haben Tiger eine empfindliche Nase.“
„Und was ist dann deine Vermutung?“
„Sein Haus. Es ist unter Garantie da!“
Wollte er sie zurücklocken? Angel blickte Jack misstrauisch an. „Warum sollte es in seinem Haus sein? Was macht dich da sicher?“
Gerade als Jack antworten wollte, erblickte er über Angel Schultern hinweg zwei Personen, die nicht nach einem Zoobesuch aussahen, sie trugen Kampfanzüge.
„Terrags Spione“, flüsterte er und griff nach ihrer Hand und zog sie in ein dichtes, blühendes Gebüsch. Angel landete an einem Baumstamm hinter Jack.
Die zwei Männer kamen näher, hielten ihre Nasen in den Wind.
Der Luftzug stand günstig und die Jäger wurden durch den intensiven Geruch der Blüten abgelenkt. Sie blieben stehen und sahen sich genau um.
Angestrengt überlegte Jack, wie er die beiden am schnellsten und effektivsten töten könnte, da näherte sich eine Parkkraft den beiden.
„Der Park schließt in zehn Minuten, bitte begeben sie sich zum Ausgang.“
„Wir warten noch auf einen Freund, er ist auf der Toilette, dann gehen wir“, sagte einer der beiden blonden Männer und lächelte die Frau freundlich aber bestimmend an.
Dabei hätte doch ein intensiver Blick ausgereicht und die Frau wäre weitergegangen …
Die Pflegerin sah die komischen Männer seltsam an. Was nicht verwunderlich ist, denn die meisten Besucher sahen nicht so aus, als ob sie gerade vom Manöver kamen. „Die Toiletten sind seit fünf Minuten geschlossen. Nur die am Ausgang ist noch offen.“
Jack beobachtete die Mienen der beiden und wusste, was gleich passierte. Diese Dame brauchte sich nie wieder Sorgen um letzte Parkbesucher machen.
Und schon geschah es, die Spione stürzten sich auf sie, nahmen ihr selbst die Chance zu schreien. Sekunden später hing sie blutleer in den Armen des einen und der andere packte ihre Beine. Sie schmissen die leblose Parkkraft einfach ins Tigergehege. Die Tiere erschraken zunächst und liefen weg, doch die Wunden am Hals der Frau rochen so verlockend nach frischem Blut … nun siegte der Blutrausch.
Kein schöner Anblick. Jack sah wieder zu den beiden Vampiren, die sich darüber amüsierten. Das übertraf jetzt alles, die beiden waren keine Jäger im üblichen Sinne, aber auch keine halbhirnigen Vampire!
Gelegentlich linste Angel an Jack vorbei und war ebenso geschockt. Sie bückte sich nach einem Stein, peilte durch eine freie Lücke schräg über ihren Kopf und schmiss den Stein aus voller Kraft.
In etlichen Metern Entfernung schlug der Stein dumpf gegen einen Baum. Sofort wandten die Vampire ihren Kopf und rannten los. Aufmerksam verfolgte Jack sie mit seinem Blick, rannte jäh mit Angel in die entgegengesetzte Richtung. Er hielt erst an, nachdem sie das Zoogelände verlassen hatten, über Zuggleise gerannt waren und erneut in einem Gebüsch landeten.
Etwas ausgelaugt blieb er stehen, Angel hingegen ging es augenfällig sehr gut. „Wann hattest du deine letzte Mahlzeit?“, fragte sie ihn.
„In Japan. Warum bist du nicht fix und fertig?“, schnaufte er.
Wortlos schob Angel ihre Haare beiseite und hielt ihm ihren Hals hin.
„Nein! Ich darf an dir nicht trinken!“
Ungerührt streifte Angel ihren Pulli ab, machte einen spitzen Mund, um einen Schmerzlaut zu unterdrücken und stach ihren Fingernagel tief in ihren Hals.
Mist, Jack roch ihr hervorquellendes Blut, seine Augen glühten auf, die Fangzähne schossen hervor. „Sweety ... bitte.“
Trotzig schaute Angel ihm in die Augen. „Ich kann die Wunde nicht allein schließen.“ Lockend strich sie mit ihrem Finger über das frische Blut und hielt es Jack vor den Mund. „Los leck! Menschenblut ist Dreck dagegen!“, knurrte sie und drückte ihren Finger auf seine Lippen.
Träge glitt
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