Racheengel der Vampire 2: Die Suche nach dem reinen Blut (German Edition)
hinteren Bereich des Grundstücks.
Sie schaute zum Haus, Raum für Raum erhellte sich, was zur Folge hatte, dass ihr Schattenbereich immer dürftiger ausfiel. Nun kam ihr ihre Schnelligkeit zugute. Um in Erfahrung zu bringen, was die Fremden hier wollten, näherte sich Angel der Hauswand, leider sprachen die Vampire nicht. Ob noch mehr Vampire kamen? Angel behielt die Umgebung im Auge, nein, niemand in Sicht. Es sei denn, im Haus wären schon welche anwesend.
Solange Jack nicht da war, peilte Angel zum Zaun, erblickte die verschnörkelten Gitterstäbe, die spitzen oberen Enden, die mit verschlungen Enden in verschiedene Richtungen wiesen. Sie sah die Tierköpfe ... Tigerköpfe. Aus Blechen oder Ähnlichem geschnitten und leicht gewölbt, was ihnen einen dreidimensionalen Effekt verlieh. Nach jeder Zaunaufteilung kam mittig ein Tigerkopf von circa fünfzig Mal fünfzig Zentimeter Größe. Angel, die mittlerweile auf kleinere Details achtete, fiel auf, wie ein Tigerkopf seinen Blick in den Himmel warf. Die anderen sahen mittig geradeaus.
‚Felsen ... Felsen ... oder vielleicht ein Steinbeet‘, dachte Angel und sah das seltsame Bodengewächs an, was sie mit nichts vergleichen konnte und mittig in einem Steinbeet wuchs.
Unruhig fiel ihr Blick wieder Richtung Hausfassade, also senkrecht empor, dann auf die Beete mit den Nachtschattengewächsen, die den Garten füllten. Das Licht der Zimmer beschien die Pflanzen und Angel konnte sehen, ob sich wer im Haus bewegte.
‚Buddel ich jetzt nach etwas in dem Steinbeet, oder sehe ich mich im Haus um‘, fragte sie sich gedanklich und entschied sich für das seltsame Beet.
Im Schatten der Fassade umkrabbelte Angel die ausgeleuchteten Stellen der Innenbeleuchtung, die den Vorgarten in einem seltsamen Muster bestrahlte. Knapp vor dem Beet musste sie wieder verharren, da sich weitere Personen dem Platz näherten. Mit gestoppter Atmung kauerte Angel neben dem Beet im Schatten.
Sie spähte nach oben und erkannte Terrag, denn er sah Jack so verdammt ähnlich. Wären die Flügel nicht gewesen, die irgendwie verkümmerter aussahen als bei ihrem letzten Zusammentreffen, sie hätte die beiden kaum auseinanderhalten können.
Angel sah sich seine Begleiter an, Jack war nicht dabei. Sie wartete, bis die Gruppe aus fünf Vampiren im Haus verschwand, und begann die Steine vom Beet abzubauen. Leider musste sie die schweren Steine sehr langsam bewegen, damit sie nicht geräuschvoll aneinanderschlugen und sie verrieten. Es gab nur einen Pluspunkt, denn auf dem Steinbeet lag nur eine Schicht mit kopfgroßen Steinen, die Angel nun alle beiseite gelegt hatte. ‚Bitte Harlem, wir haben dir so eine heiße Nummer geboten, enttäusche mich jetzt nicht!‘, flehte Angel innerlich und begann die Erde zu durchwühlen.
Zentimeter für Zentimeter durchsuchte sie die feuchte Erde und stieß an einen harten Gegenstand. Dabei brach ihr ein Nagel bis zum Anschlag ab. Diesbezüglich war Angel nicht unbedingt pingelig, aber es schmerzte so heftig, sie zog ihre Hand zurück und hielt ihren Finger fest, um nicht zu schreien. Ihre Haut war eingerissen und Blut quoll hervor. Miesmuffelig inspizierte Angel ihren Finger, der mit feuchter Erde verklebt war, musste handeln. Unwillig steckte sie ihn samt Erde in den Mund und saugte die Wunde zu. Wenn Terrags Nase wirklich so extrem gut war, würde er ihr Blut riechen ... doch ... hätte er sie nicht auch schon riechen müssen?
Angel wollte die kleinen Erdklumpen so gerne ausspucken, aber sie hatten sich mit dem Blut in ihrem Mund verbunden.
Warum hatte Terrag Angel nicht gerochen? Vielleicht, weil er ihren Geruch von diesem Platz kannte? Aber er war lange nicht mehr frisch, nur ihre momentane Nähe frischte ihn wieder auf. Angel kümmerte sich nicht drum, holte die metallene Schachtel hervor und sah sich kurz um.
‚Nein, ich öffne sie nicht hier‘, dachte sie und steckte sie zu den Karten. Vom Haus kamen weder Geräusche, noch sah sie Veränderungen in den Lichtfeldern des Grundstückes.
Sie schlich sich wieder Richtung Zaun, übersprang ihn im Schatten, schlug den Weg über die Dächer wieder ein und verharrte auf halber Strecke. Nichts.
Erst am Marktplatz wurde es unruhiger. So weit sie konnte, näherte sich Angel dem Platz und keuchte innerlich auf.
Jack stand mittig auf dem Platz, drei Vampire standen um ihn herum. Alle trugen Peitschen und wussten damit umzugehen. Schutzlos war Jack aber auch nicht, er packte zwei Enden und zog die Vampire
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