Racheengel der Vampire 2: Die Suche nach dem reinen Blut (German Edition)
...“, Angel brach ab, wollte nicht mehr denken. Sie lief los und schlug den Weg ein, der sie mit Logan hierher geführt hatte.
Nach einer guten Stunde sah Angel sich um. Der Wolf war bis auf wenige Meter hinter ihr und hielt ebenso an. „So sehr ich das jetzt filmreif finde, so sehr muss ich dir jetzt sagen ...“, Angel stockte, würgte sich selber ab.
„Ist das nicht immer das, was in den Filmen gesagt wird? Wenn es nach dem Drehbuch geht, dann müsstest du dich jetzt anschleimen und mir nicht von der Pelle gehen. Ich würde immer wieder versuchen, dir klar zu machen, dass die Wildnis besser für dich ist und am Ende sitzen wir gemeinsam am Lagerfeuer und futtern.“
Wieder sah der Wolf sie mit geneigtem Kopf an.
Angel überlegte ... ihr fiel ein, was Kelly Fischer mit ihren Katzen gemacht hatte, um sie nicht zu verlieren, dann fielen ihr ihre eigenen beiden Hunde ein, denen sie keine Beachtung mehr geschenkt hatte. Ein stechender Schmerz durchfuhr ihre Brust. War ein Hundeleben, wo sie Hunde so liebte, nichts wert? Würde sie die beiden jetzt noch finden und wie würden sie jetzt in ihre Welt passen?
Angel sah dem Wolf in die bernsteinfarbenen Augen. „Es gibt nur einen Weg, wenn du bei mir bleiben willst. Und ich habe keine Ahnung, was mit dir passiert, wenn ich dir mein Blut gebe. Doch so, wie du aussiehst, lebst du sowieso nicht mehr lange. Wie alt bist du?“
Der Wolf legte seinen Kopf auf die andere Seite.
„Als ob ich eine Antwort von dir bekäme.“ Okay, Angel ließ es drauf ankommen und ging einen Schritt auf den Wolf zu. Er blieb stehen. Auch den zweiten und dritten Schritt passierte nichts. Dann erhob sich der Wolf und sah Angel genau in die Augen.
„Ich ahne, was dich an mich bindet. Ich hab Wolfsblut geschnupft. Liegt es daran?“, sprach sie leise und machte einen weiteren Schritt, ohne zu wissen, was passieren würde.
Auf Armlänge kam Angel vor seinen Kopf. Würde er sie beißen, wenn sie ihre Hand ausstrecken würde? Sie sah auf ihre heile Hand und fragte sich, wie lange Finger wohl zum Nachwachsen bräuchten, aber der Gedanke war irrelevant, denn ihre Schnelligkeit würde sie vor einem Biss bewahren. Sie würde in dem Moment ihre Hand zurückziehen, bevor sein Maul vorschnellte.
Tief einatmend ließ Angel den Wolf an ihren Fingerspitzen schnüffeln. Er schnupperte sich an ihrer Hand hoch und leckte durch ihre Handfläche.
„Jetzt bin ich echt froh, denn deine Keime können mir nicht mehr schaden“, flüsterte sie und streichelte ihm über den Kopf. „So ganz ohne Einfluss traue ich dir nicht ganz. Verzeih mir.“ Angel sah ihm in die Augen und beobachtete seinen trüber werdenden Blick. Sie kniete sich vor den Wolf und streifte sein Fell auseinander und zog ihren Kurzdolch, um sein Fell am Hals zu entfernen. Mit einer Ahnung und dem fließenden Blut vor ihrer Nase biss sie in die Ader des Wolfes. Sie musste ihn wandeln, warum auch immer!
Das wilde Tier hielt still, Angel ließ von ihm ab, denn sein Fell stank wie die Pest. „Wenn ich Zeit finde, dann bekommst du ein Bad von mir“, sagte sie mit beruhigender Stimme und biss sich eine Wunde in den Unterarm. Sie hielt ihren Arm vor das Maul des Wolfes und er leckte das hervorquellende Blut willig ab. Während der Wolf trank, kraulte Angel seinen Hals.
Danach wischte sie über ihren Arm, bis sie hoffte, sein Speichel wäre weitestgehend von ihrer Wunde entfernt und saugte sie zu.
„Hoffentlich gibt es keine Werwölfe. Das käme mir jetzt nicht gelegen. Wir gemeinsam, Vollmond und dann jaulen ... doch, das hätte was. Ich mag den Vollmond.“ Gespannt sah sie dem Vierbeiner zu, wie er sich über sein Maul leckte.
Aus der Bewegung heraus fiel er plötzlich steif auf die Seite und blieb wie tot liegen. Postwendend erstarrte Angel, schluckte und hielt den Atem an. Hatte sie ihn mit ihrem Blut vergiftet? Lag jetzt, nach Logan, auch noch ein zweites Wesen zu ihren Füßen, das sie durch ihre Unüberlegtheit auf dem Gewissen hatte? Ihr Magen drehte sich um. Tiere zwecks Nahrung aussaugen, das war irgendwie etwas anderes …
„Das hab ich nicht gewollt!“, schluchzte sie und streichelte über den erschlafften Körper.
Minutenlang ergab sie sich ihrem neuen Tränenfluss, vergrub ihr Gesicht in dem struppigen Fell, bis ein Ruck durch den Körper des Wolfes ging. Zusammengefahren hob Angel ihren Kopf, glaubte einem Irrtum zu erliegen, dann zuckte sein Leib ein weiteres Mal. Angel hörte, wie sein Blut wieder durch
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