Racheengel der Vampire 2: Die Suche nach dem reinen Blut (German Edition)
seine Adern schoss. Sein Kopf kam hoch und neigte sich zu Angel. Heilige Scheiße, er sah sie mit rot glühenden Augen an, in denen ein Feuer brannte, und leckte ihr mitten durchs Gesicht, dann streckte er seinen Hals heulend durch. Wie jetzt? Turbowandlung? Keine zwölf Monate warten? Lag es am Blut? Falls ja, warum?
Angel betrachtete das stolze Tier an ihrer Seite und strich mit ihren Fingern durch sein dichtes Fell. „Baden musst du trotzdem“, flüsterte sie. „Welchen Namen gebe ich dir? Jack wäre genauso wenig passend wie Logan ... Aber er sollte zu dir passen ...“
Eine Weile musterte sie ihren neuen Begleiter, tippte sie sich jäh an die Stirn. „Aidan“, sagte sie sanft und schlang ihre Arme um seinen Hals.
„Mein Feuerwolf Aidan.“
Der Wolf leckte ihr, als ob er seinen Namen bestätigen würde, über die Hände.
Beide standen auf und Angel bemerkte jetzt erst, wie groß er neben ihr war. Bisher reichten ihre Hunde nur bis ans Knie. Aidan hingegen reichte ihr locker über die Hüfte und konnte Angel mit seiner Schnauze am Ellenbogen stupsen. „Das Motorradfahren fällt jetzt sicher weg“, seufzte sie. „Hoffentlich kommen alle mit dir klar.“
Aidan stupste Angel an, beide hörten in weiter Ferne ein Wolfsrudel, das Aidans Jaulen beantwortete.
„Wem willst du folgen?“, fragte Angel sanft.
Mit gespitzten Ohren sah Aidan in die Richtung, aus der er sein Rudel hörte, und drückte sich an Angel.
„Dann lass uns gehen.“ Sie rannte los und ihr Wolf rannte direkt an ihrer Seite.
Gegen Mittag standen beide vor dem Hubschrauber und Angel griff sich automatisch an die Hosentasche, in der der Schlüssel steckte, und zog ihn hervor. Neugierig sah Aidan ihr zu, als sie das Cockpit öffnete.
„Du hast vor gar nichts Angst, oder?“
Aus ihrer Stimme kam nichts Bedrohliches, Aidan lauschte ihren Worten und hechelte.
„Dann werden wir gleich mal sehen, wie weit dein Mut reicht, denn anders kommen wir hier nicht weg.“ Als sie einstieg sprang Aidan ihr hinterher und ließ seinen Fellhintern auf den freien Sitz plumpsen.
„Okay, verstehe ich jetzt nicht, aber erleichtert deine Erziehung mächtig.“ Angel zog ihr Handy aus der Tasche und drückte Kongas Nummer ein.
Erst nach dem siebten Klingeln hob eine verschlafene Stimme ab. „Ja?“, fragte Konga.
„Hey, Angel hier. Werde mal wach, ich brauche eine theoretische Heli-Stunde.“
„Was?“, rief er brummig in den Hörer.
Einmal tief aufschnaufend wiederholte Angel sich und nahm, wie so oft, das Schweigen gelassen hin und wartete.
„Wo bist du?“
„Nee, mein Lieber, du hetzt mir Jack nicht wieder auf die Pelle. Ich gehe meinen Weg und habe nur noch zwei Ziele.“
„Die wo wären?“
„Schöner zweiter Versuch, klappt aber auch nicht. Erzählst du mir jetzt, wofür die eine Million Anzeigen und Schalter sind?“
„Angel, du kannst keinen Heli fliegen! Man braucht schon Stunden dafür, um einzelne Anzeigen zu erklären, wenn mal davon absieht, dass das Fliegen schon eine Kunst für sich ist!“
„Gut, dann versuche ich es auf gut Glück.“
Irgendwie entwickelten sich diese Gespräche mit ihm immer so, auflegen, wieder anrufen, Angel klappte das Handy zu und wartete exakt fünf Minuten, bevor sie Konga ein weiteres Mal anrief.
„Und? Hast du es dir überlegt?“, fragte sie knapp, als er gleich beim ersten Klingeln abnahm. Konga brüllte ins Telefon und Angel hielt den Hörer vom Ohr ab.
„Du bist wahnsinnig und ich versohle dir den Arsch, falls du mit dem Teil nicht ohnehin abstürzt! Die bloße Theorie dauert mindestens siebzig Stunden und von der Praxis fang ich gar nicht erst an!“
Sich gelangweilt an der Nase kratzend ließ Angel Konga erst mal fluchen.
Dank ihrem sturen Dickschädel versuchte er nach einer Weile ihr die Lenkung zu erklären, Pedale, Steuerknüppel und wie sie umdenken müsste.
Langsam aber sicher begriff sie, Motorrad fahren oder im Auto zu sitzen hielt keinem Vergleich stand. „Ich komme hier aber nicht anders weg“, sagte sie irgendwann leise.
„Wo bist du? Ich hole dich ab!“
„Das geht nicht. Ich muss allein meinen Weg gehen“, bockte sie gedämpft.
„Angel, ich verstehe dich und ich verspreche, dass ich dich nur, wie ein guter Chauffeur, zu deinen Zielen bringe. Und ich verspreche dir hoch und heilig, ich werde Jack nicht anrufen.“
„Das ist lieb, aber ich habe seit heute Nacht ein Leben auf dem Gewissen und ich werde Jo unter Garantie nicht ihres Mannes
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