Racheengel der Vampire - Sehnsucht
Nachdenken hatte sie begriffen, dass Konga mit seinen Gefühlen für sie kaum klarkam, und würde ihn nicht weiter reizen oder Dinge machen, die ihn noch mehr verwirrten. Nein, keinen körperlichen Kontakt mehr!
Konga fuhr Kairo, die Hauptstadt Ägyptens, an und hielt vor einem feudalen Hotel.
„Was wollen wir hier?“
„Einchecken“, antwortete Konga und stieg aus dem Wagen.
Widerwillig folgte Angel ihm, sie wollte weiterfahren zu Jack, nicht irgendwo blöde einchecken.
Konga redete auch hier anscheinend in der Landessprache und bekam die Schlüssel für ein Doppelzimmer.
„Bevor du schreist, ich möchte hier unnötige Fragen und Blicke vermeiden. Ich habe uns als Mr. und Mrs. Wolfman eingetragen. Einzelzimmer sind da nicht angebracht. Aber sei nicht gleich misstrauisch, die Zimmer hier sind groß und die Sofas bequem. Ich brauche das Bett nicht.“
Eingeschüchtert nickte Angel bloß, hielt seine Hand fest, denn sie fühlte sich inmitten dieses riesigen Hotels mit seinem überfüllten Reichtum völlig verloren.
Konga spürte es und drückte ihre Hand. „Du weißt, es geht nach meinem Kopf.“
Das Zimmer war gigantisch und so voller Luxus, Angel klappte der Mund auf.
Wenn Konga jetzt erwähnte, dass Jack und er drei Jahre in diesem Schuppen gelebt hatten, dann ... Aber er schwieg, denn sonst würden unweigerlich Fragen folgen, die Konga momentan sogar gerne beantwortet hätte, denn sie waren in diesen Jahren mit etlichen Frauen zusammen. Jack hatte schließlich eine Vergangenheit, genau wie er.
„Bleiben wir lange?“, fragte Angel mit besorgtem Unterton.
Erst mal zog Konga seinen Mantel aus und schmiss ihn achtlos über das edle Sofa. „Setz dich und ich erkläre dir etwas mehr.“ Die Stiefel landeten unter dem riesigen Glastisch.
„Ich muss meine aktuellen und vergangenen Kontakte aufsuchen und nein, ich werde das nicht genauer ansprechen. Ohne Informationen sind wir hier aufgeschmissen. Ich fahre nicht auf Verdacht in die Wüste und werde dort auf Probleme stoßen, die uns den Kopf kosten. Falls deine Gefühle eine Verbindung zu Jack haben, dann finden wir ihn, aber nur auf meine Weise und nicht kopflos. Die Gegend ist auch nicht ohne. Touristen werden ausgeraubt, in die Wüste verschleppt oder die Einheimischen bescheißen dich. Kann alles vorkommen, muss aber nicht. Wir sind hier nicht mehr in LA oder Deutschland. Afrika is anders und du hörst auf mich, denn wir sind nicht wegen der Sehenswürdigkeiten hier, wir wollen ins Landesinnere. Ich kenne dieses Land in- und auswendig, hab Vertrauen und genieße die nächsten Stunden. Ich beeile mich und bin schneller wieder da, als uns beiden lieb ist.“
Konga erhob sich. „Aber bevor ich gehe, dusche ich.“ Richtung Bad stiefelnd zog er sich schon auf dem Weg aus.
Unverblümt neugierig starrte Angel ihm hinterher.
Als er das Bad erreichte, trug er nur noch seine Haut an sich. Was für ein himmlischer Arsch!
Um sich von diesem festgebrannten Anblick abzulenken, hob Angel die Sachen nach ein paar Minuten auf und hing sie, bis auf sein T-Shirt, zum Lüften über die Stühle auf dem gewaltigen Balkon.
„Himmel, ist das hoch!“, wimmerte sie und trat von der Brüstung zurück, während sie sein T-Shirt unsinnigerweise schützend vor ihre Brust drückte.
„Is was?“, fragte Konga.
Erschrocken fuhr Angel herum und landete mit Vollkontakt direkt vor seiner nassen breiten Brust. Zum Glück hatte er ein Handtuch um die Flanken geschlungen. Womöglich hätte sie nach seiner Haltestange gegriffen! Ausweglos blickte sie zu ihm hoch, doch er machte von allein keinen Platz, um sie durchzulassen. Es ging nicht vor und wegen der Höhe nicht zurück. „Machst du mal bitte Platz? Ich habe Höhenangst“, murmelte sie gequält.
„Oh Angel, du bist immer wieder für eine Überraschung gut“, schnurrte Konga heiter und ging grinsend an die Seite.
Schnell schlüpfte Angel wieder rein und ließ sich auf dem Sofa fallen.
Ob sie wollte oder nicht, sie musterte Konga sofort abermals.
Seine Figur war absolut durchtrainiert, perfekt. Kein Gramm Fett, genau wie bei Jack. Nur seine Haut war etwas dunkler, wie die Haare. Fasziniert starrte Angel auf seine Tätowierungen, er hatte drei, jedenfalls die, die sie sehen konnte. Auf der linken Schulter, dem Bauch und der linken Brust. Angel erkannte aus dieser Entfernung nur den Wolf auf der Brust. Die Bauchtätowierung war eh halb mit dem Handtuch bedeckt. Da er sich die Haare trocken rubbelte,
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