Racheengel der Vampire - Sehnsucht
sticheln, da er den Tod seiner heiß geliebten Schwester einfach nicht überwinden konnte. Doch diesmal versuchte er neutral zu klingen. „Wusstest du, dass sie schwanger war? Sie hat es mir einen Tag vor ihrem Tod gesagt.“
Nett, dass er nun … nach Jahrzehnten … damit herausrückte, sicher, es war lange her und doch blickte Jack bleich zu Fischer empor.
„Du hast es nicht bemerkt?“
„Nein, wir waren im Aufbruch, sie kam ja gerade von dir zurück. Die Jäger hatten einen Tipp bekommen. Es war keine Zeit dafür.“
„Jack, ich habe dich immer geschätzt und ich werde auf Angel aufpassen. Solltest du nicht wiederkommen, dann behalte ich sie unter meinen Schutz.“
Die folgenden Worte krochen wie Sodbrennen in seiner Kehle empor. „Danke Alexander.“
„Ich rate dir aber, möglichst lebend wiederzukommen, denn Kelly erlaubt mir Gespielinnen. Und ich habe keinen bestimmten Typ, eine Schriftstellerin hatte ich noch nicht und eine andere Vampirin schon seit Langem nicht mehr.“
Und wieder musste Alexander ihn reizen … dieses arrogante Arschloch!
„Sie wird dir nie freiwillig zu Willen sein“, knurrte Jack und baute sich vor Alexander auf. In seiner Position konnte Jack momentan nichts machen, war er doch auf die Hilfe seines damaligen beinahe Schwagers angewiesen.
Lachend verließ Fischer das Zimmer bis zum Türrahmen. „Ihr fliegt in einer Viertelstunde los und ihre Betäubung hält auch nicht mehr lange.“ Die Tür knallte ins Schloss.
Worauf hatten sie sich mit Fischer eingelassen? Jack war innerlich zerrissen.
Die Neuigkeit über Jassys Schwangerschaft brachte ihn zusätzlich ins Grübeln. Warum hatte sie ihrem Bruder darüber unterrichtet, aber nicht ihm? Sie war doch seine Freundin.
Gedankenversunken setzte sich Jack wieder aufs Bett und ließ sich neben Angel in die Kissen sinken, begann zu rechnen, doch wo sollte er anfangen? Eine Schwangerschaft war die ersten zwei Monate nicht äußerlich zu sehen. Jassy klagte auch, nachdem sie ein paar Wochen bei ihrem Bruder war, nicht über Übelkeit. Und überhaupt, war das jetzt noch wichtig? Seit dem Tag, an dem Angel in sein Leben getreten war, dachte er auch nicht mehr an Jassy.
Für einen Moment kuschelte Jack sich an Angels Rücken, sog ihren verdammt heißen Duft in die Nase und streichelte über ihre Hüfte.
Der Stoff verrutschte und ihre nackte Haut kam zum Vorschein, Jack küsste sanft ihre Taille und Angel stöhnte leise im Schlaf.
„Sweety, ich bring dir deine Tochter zurück, dann machen wir uns mit Konga vom Acker. Ich liebe dich.“
Auf dem Tisch stand ihr Laptop, Jack setzte sich daran und schrieb ein paar Worte für Angel auf, dann schloss er den PC und verließ das Zimmer.
Alle warteten bereits am Hubschrauber, auch Fischer stand daneben. „Ihr landet außerhalb von LA. In einer Halle im Hafengebiet steht alles, was ihr braucht, bereit. Harv bringt euch mit fünf Mann hin. Die anderen erwarten euch. Bringt mir die Unterlagen und viel Glück für die Rettung der kleinen Lady.“
Jack öffnete seinen Mund, doch Fischer war schneller. „Ich werde sie nicht anfassen.“
Die beiden Vampire verschwanden im Heli und dieser hob sofort ab.
„Ich komme mir vor wie im Krieg. In den letzten Stunden sind wir eindeutig zu oft in Militärflugzeugen gewesen.“
Wortkarg nickte Jack Konga nur zu und versuchte zu lächeln, doch es wurde nichts. „Wann sind wir da?“, fragte er den Piloten.
„In zwei, höchstens drei Stunden. Wir wechseln ohne langen Aufenthalt dreimal den Heli.“
Mit einem knappen Danke lehnte sich Jack umgehend zurück.
„Meinst du, sie ist bei ihm sicher?“
Darauf gab es keine klare Antwort, Jack guckte Konga schräg an. „Das hoffe ich für ihn.“
Den weiteren Flug sprachen sie nicht mehr miteinander und sahen nur in Gedanken versunken in die vorbeirasende Landschaft. Der Militärheli, dessen Endgeschwindigkeit aufgrund seiner eigentlichen Herkunft bei über dreihundert Stundenkilometer lag, brachte sie in einer halben Stunde genau ein Drittel ihrer Wegstrecke weiter.
Auf dem Weg zum zweiten Hubschrauber streckte sich Jack durch. Seine Knochen waren von den letzten Tagen steif und ungelenkig.
„Ich könnte kotzen“, würgte Konga hinter ihm.
„Was is los?“
Konga hob die Flasche in seiner Hand und reichte sie Jack. „Nur dran riechen.“
„Das is kein Blut.“
„Ach nee. Und warum sagt mir das keiner?“
Der Pilot drehte sich Konga zu. „Sie haben nicht gefragt. Die
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