Racheengel der Vampire - Sehnsucht
von Jack auf die Rücksitzbank. „Lass mich suchen. Ich bin der bessere Fährtensucher, das weißt du.“
„Konga, mein Freund. Hör auf, Joyce aus dem Weg zu gehen. Angel reißt dir den Kopf nicht ab. Immerhin hast du sie auch befreit.“
„Jack ... bitte.“
„Nein! Gib mir jetzt den Rucksack. Ich will keine weitere Minute mehr verschenken.“
Fluchend füllte Konga den Rucksack mit drei Blutflaschen auf. „Da. Pass auf dich auf und brich dir nichts.“
Dankend nahm Jack Konga den Helm ab, um Angels Witterung aufzunehmen.
Da sie nun ein vollständiger Vampir war und ihr Geruch sich dadurch abschwächte, war es nicht gerade einfach, eine Fährte aufzunehmen. Lediglich ihr Eisengeruch war etwas angestiegen und das erschwerte ihm seine Suche ungemein.
Ähnlich wie Angel es zu Fuß tat, umfuhr er nun die aneinander liegenden Zimmer und sah wie sie über die Felder.
„Sweety, wer hat dir solch eine Angst gemacht, dass du wegrennen musstest, und wo bist du jetzt?“ Jack sog die Luft ein.
Der Wind um das Gebäude kam ihm in die Quere, er trieb ihren Duft zusätzlich davon.
Auf gut Glück fuhr Jack das Maisfeld an. Ein entspanntes Lächeln fand sich um seinen Mund ein, ja, Angel hatte das Feld durchquert. Auch in den anderen Feldern roch er sie. Jack peilte zurück, wie Angel es getan hatte, und sah auch zu dem kargen Wäldchen. „Bist du dort?“
Innerlich schickte Angel einen Fluch nach dem nächsten an Fischers Arsch. Wegen dem Idioten brannten ihre Knochen und ihre Kehle dörrte aus. Mitten in der sengenden Sonne lief sie herum und ihre Turnschuhe bekamen durch die scharfkantigen Steine ein Loch nach dem anderen. Seit Stunden führte sie ihr Weg über unwegsames Geröll und die Landschaft wollte sich nicht ändern. Nirgends ein Haus und auch kein Baum, der Schatten spenden könnte. Ihr Durst nach Blut wurde auch immer mächtiger, doch nicht einmal ein blutspendebereiter Mistkäfer ließ sich blicken.
‚Wäre ich bloß in diesem Scheißwald geblieben‘, dachte sie und stolperte wie schon die vielen Male zuvor, doch diesmal richtig. Prompt brach sie sich erneut dieselbe Kniescheibe wie schon auf Fischers Grundstück an einem spitzen Stein, der aus der trockenen Erde ragte.
Der automatische qualvolle Schrei kroch als Krächzen hervor und der stechende Schmerz bescherte ihr eine ungewollte Schwärze vor den Augen. Nicht mal mehr über ihre eigene Blödheit konnte sie maulen. Sie wurde ohnmächtig.
Durch ihre noch schwach vorhandene Blutverbindung und den sich verringernden Abstand fühlte Jack ihren Schmerz und brüllte durch das Wäldchen.
In Höchstgeschwindigkeit wich er den knorrigen Bäumen aus. Die Geländemaschine sprang über kleine und größere Unebenheiten, aber Jack war darin geübt und nutzte sie nach kurzer Zeit zu seinem Vorteil. Die Maschine war gut, Fischer gab sich nicht mit minderwertiger Ware ab.
Nachdem er das letzte Gestrüpp durchquert hatte, schlug ihm die stehende heiße Luft mit aller Gewalt entgegen.
Um zu überlegen, stoppte Jack die Maschine und überblickte nun die wüstenähnliche Landschaft. Mit etwas Logik betrachtet, würde Angel sich sicher auf einem einfachen Weg fortbewegen und nicht die bergige Ebene wählen.
Dementsprechend nahm Jack sich die einfachste Strecke vor und musste trotzdem ständig größeren Felsen ausweichen. Fluchend über die vielen zeitraubenden Bremsaktionen, schnüffelte er empor, ja, er war richtig.
Vor ihm lag abermals ein größerer Felsen und Jack umfuhr ihn mit einem Schlenker. Nach einer guten Stunde hing Angels Geruch intensiv in der Luft, aber leider nicht mehr frisch. Jack hielt an und putzte sich den Staub von der Sonnenbrille. „Du kannst es nicht lassen. Immer musst du vor mir davonrennen“, grummelte er und schob die Brille höher.
Etwas später bremste er ab, hier hing Angels Duft wie Blei in der stehenden Luft. Obwohl Jack sich streckte und die trockene Landschaft überflog, fand er einfach nichts.
Im Schritttempo tuckerte die Maschine voran. Es half nichts: er musste absteigen, die Luft gab ihren Geruch nicht mehr her, sie musste schon hinter ihm sein. Der Helm fiel auf den Boden, Jack stellte die Maschine auf ihren Ständer und ging nach rechts, roch und ging wieder zurück. Auf der linken Seite wurde er endlich nach etlichen Minuten fündig.
Viel sah er nicht von ihr, weil ein Felsen ihren Körper zur Hälfte verdeckte. Warum lag sie in der sengenden Sonne? In Vampirtempo hechtete Jack los und stand zwei
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