Racheengel der Vampire - Sehnsucht
Sekunden später neben ihr und hob sie im Sitzen an sich heran.
„Sweety, komm werd wach!“ Suchend sah er an ihr herab, roch das Blut an ihrer Hose, fühlte über ihr Bein und knurrte. Ein Stück ihrer Kniescheibe hatte den Stoff darüber aufgescheuert und guckte heraus. Wie lange lag sie hier schon?
Aber sie lebte, denn er hörte ihren Herzschlag.
Nun war er zumindest für den Moment über ihre Bewusstlosigkeit froh, denn er musste die Kniescheibe wieder zurückdrücken, damit sich die Wunde schließen und das Knie heilen konnte.
Mit den Händen riss er den Stoff weiter, bis zum Oberschenkel auf und sah sich die Bescherung an. Nun nahm er ihr Bein zwischen seine, legte seine Hände über ihrem Knie an und schob die Scheibe mit einem Ruck in ihre Ausgangsposition. Die Heilung konnte beginnen. Dass sie nicht mal zuckte, verriet Jack, wie groß ihr Blutmangel sein musste, er kramte im Rucksack nach einer Blutflasche. Um die Heilung zu beschleunigen, brauchte Angel dringend Blut.
Leider oder zum Glück zitterten Jacks Finger dermaßen und waren schweißnass. Die Flasche glitt aus seiner Hand und zerbrach auf einem scharfkantigen Stein.
„Scheißdreck!“ Wild fluchend kramte er im Rucksack herum.
Konga hatte drei Flaschen eingepackt und die einzig heile war gerade eben zerbrochen. Tja, die anderen beiden hatten sich schon während der Fahrt gegenseitig zerschlagen.
Vor Wut über seine Unvorsichtigkeit kochte Jack, biss sich die Pulsader auf, drückte mit der anderen Hand ihren Unterkiefer auf und ließ sein herauspumpendes Blut in ihren geöffneten Mund laufen.
Zuerst würgte Angel, ihre Kehle war zu trocken und Jacks Blut reizte die Schleimhäute. Es dauerte allerdings nicht lang, bis sie gierig schluckte.
„Sweety, Süße. Komm, wach auf.“
Langsam bekam Angel ein Auge auf und schloss es wieder. Noch zu wenig Blut, Jack hielt sein Handgelenk direkt vor ihren Mund und sie saugte.
„Ich muss noch fahren und das gelingt mir nicht gut, wenn ich alles verschwommen sehe.“
Wie auf Befehl saugte sie die aufgerissene Wunde zu und Jack half ihr, sich aufzusetzen. „Besser?“
Angel nickte stumm und fiel an seine Brust, sie war so erschöpft, dass sie nicht einmal sprechen wollte.
„Sweety, warum rennst du immer vor mir weg? Ich hab dir doch versprochen, wiederzukommen.“
Egal was war, er war da, Angel sah zu ihm hoch und drückte ihr Gesicht an seine Schulter, dann sah sie den umgekippten Rucksack und das Blut, das daraus hervorsickerte. Ihr Blick wanderte auf die zerbrochene Flasche, sie erkannte das Siegel auf dem Etikett. Panik stieg in ihr auf. „Was habe ich eben getrunken?“
„Mein Blut. Warum?“
Mit ausgestrecktem Finger zeigte Angel auf die Flaschen. „Hast du von dem anderen Blut getrunken?“
„Nee, die waren vorher kaputt. Ich Depp hab die letzte heile auch kaputt gekriegt.“
„Dafür danke ich allen Schutzengeln“, stöhnte Angel und presste sich dichter an Jack.
„Klärst du mich mal auf? Warum diese Abneigung gegen Flaschenblut?“
„Du hast sie von Fischer?“
„Ja, Sweety. Warum willst du das wissen?“
„Über Umwege hat mich dieses Blut hierher gebracht.“
„Das würde ich gerne genauer erklärt bekommen“, grollte Jack, weil ihm ein aufkeimender Gedanke in den Sinn kam.
Angel musste ohnehin eine Weile ihr heilendes Knie schonen und Jack lauschte derweil ihren Worten.
Einem Tiefschläfer gleich, wachte Joyce weder auf, als Konga sie aus dem Auto holte, noch als er sie ins Bett legte. Er brauchte jetzt Abwechslung, um nicht auf krumme Gedanken zu kommen, legte sich neben sie und schaltete den Fernseher an. Scheiß Drucklatte!
Leise, aber für ein Vampirgehör nicht leise genug, schmatzte Joyce in ihr Kissen und Konga sah sie kurz an, zum Fernseher, zu ihr, zum Fernseher und wieder zu ihr.
Selbst im Schlaf konnte sie mit ihrer Nase wackeln. Unüberlegt rutschte er tiefer in die Kissen und lag mit seinem Gesicht vor ihrem. Auch er hatte in der letzten Zeit wenig geschlafen. Aber er bekam die Augen nicht zu, musste dieses freche Weib ansehen.
Doch selbst der stärkste Vampir erlag irgendwann seinem extremen Schlafmangel … so auch Konga.
Joyce, die in den vergangenen Tagen mehr als genug Stress und Panik hatte, wühlte im Bett herum, suchte instinktiv Schutz. Sie bohrte sich regelrecht in Kongas Arme hinein und schlief wieder ruhiger. Nun lag er hinter ihr und sein Arm vor ihrer Brust, sein Kopf rutschte in ihr Nackenhaar und durch ihren Duft
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