Racheengel der Vampire - Sehnsucht
aufstellten. Ihre beiden Vampire waren schon zu lange auf der Welt und würden unvorsichtig werden, weil sie dachten, sie wären Herr aller Lagen.
Bis in die frühen Morgenstunden schrieb Angel und stand dann von Hunger getrieben auf. Sie trank zwei Gläser Blut, zog sich leise an und schlich über die Terrasse aus dem Haus.
Der Garten glich eher einem kleinen Park und Angel sah der Morgenröte entgegen. Sie fror, aber das lag eher an der Daueranspannung und dem Schlafmangel.
Jack drehte sich und griff neben sich ins Leere. Sofort waren seine Sinne aktiv. Er roch die Adrenalinschübe von Angel und saß senkrecht im Bett. Ihr Laptop war offen und der Bildschirmschoner ließ Fische umherschwimmen. Sie musste eben noch dran gesessen haben. Jack stand auf, bewegte die Maus. Jede Menge Text, er scrollte nach oben, schluckte nach den ersten Wörtern. Eine schriftliche Bestätigung, Konga hatte in allem Recht. Angel sah zwar nur Bilderfetzen, hatte aber am Ende über fünfzig Seiten geschrieben. Unruhig drückte er den Laptop zu, zog sich seine Hose über und begann sie zu suchen.
Joyce erwachte ebenso mit einem innerlichen Chaos im Kopf und sah sich angstvoll um. Irgendwas passierte heute! Wie gehetzt sprang sie aus dem Bett, zog sich nur ein langes Shirt von Konga über und verließ das Zimmer ebenso über die Terrasse. Frische Luft, damit ihr Kopf wieder klarkam. Instinktiv schlug sie den gleichen Weg ein, den schon ihre Mutter genommen hatte.
Dass das nahezu lautlose Drama hinter ihnen im Haus schon im vollen Gange war, nahmen beide Frauen nicht wahr, weil sie darüber debattierten, was sie beide nur schemenhaft fühlten und sahen.
Doch wer konnte den Auslöser wissen? Mit der Inbetriebnahme der PCs auf der Insel von Fischer waren augenblicklich alle Standorte der Vampire und ihrer Wohnungen und Häuser den Jägern übermittelt worden. Joyce hatte das falsche Passwort eingegeben, es lautete nicht ‚Vampirfick‘, sondern ‚Falle‘.
In der Küche traf der Betäubungspfeil in Jacks Nacken, Konga wurde noch in seinem Bett überrumpelt.
Lautlos sammelten die Jäger die beiden Vampire ein und schafften sie fort. Und es galt der höchste Befehl der Führer der Eisjäger, alle sollten am Leben bleiben, denn sie hatten Pläne mit den Vampiren.
Die Reise begann und würde über Irrwegen auf einer indischen Insel enden.
Mit dem Plan die Herren zu wecken, betraten Angel und ihre Tochter das Haus, sie wollten Konga und Jack über ihre Ahnungen aufklären. Aber vorher wollte Angel ihr leeres Glas abstellen und bog in die Küche ab. Dabei wäre sie fast über einen gewellten Teppichläufer gefallen. Joyce packte gerade noch ihren Arm.
„Warum ist dieser mistige Teppich verschoben?“, grollte Angel und machte Licht.
Der Flur sprach ohne Worte Bände.
Jacks Betäubung schlug erst auf halben Weg zur Tür an, wobei er noch eine Kommode umgerissen, ein Bild mit Glasrahmen auf den Boden katapultiert und den Teppich unter seinen Füßen mitgezogen hatte.
Panisch rannte Joyce los und fand nur noch das heruntergerissene Bettzeug.
„Beide sind weg. Mama, was ist hier los?“, schrie Joyce.
„Sie wurden entführt. Hätten es die Jäger auf sie abgesehen, dann wären sie längst tot und wir hätten ihre Leich...“ Angel brach ab. Ihr Kopf begann zu arbeiten. „Zieh dir sofort was Unauffälliges über. Wir müssen zum Flughafen.“
Beide rannten in ihre Zimmer und zogen sich im Eiltempo an. Angel war klar im Vorteil und kramte ihren Laptop, die Karten und die Pässe von allen zusammen. Nochmals rannte sie in Jacks Zimmer und stopfte für beide Männer Sachen ein, dann durchsuchte sie Jacks Hose, die noch vor dem Bett lag. Der Autoschlüssel war da.
Im Auto schaltete Angel schon das Navi an, als Joyce sich in den Sitz fallen ließ. Musternd überschaute Angel ihre Aufmachung und nickte. Joyce hatte wie ihre Mutter unauffällige Kleidung gewählt.
„Anschnallen“, rief Angel und raste los, als ob der Teufel hinter ihr her wäre.
Der Navi gab die kürzeste Wegbeschreibung wieder und Angel war froh, dass es Wochenende war und dazu früh am Morgen.
„Was hast du so lange gebraucht?“
„Ich musste noch in den Keller.“
„Ach, und was hast du uns zur Hilfe mitgebracht? Ein Fläschchen Wein für die Nerven?“
In dieser Situation nahm Joyce ihrer Mutter kein Wort übel, sie unterlag ja selber dieser Anspannung. Sie zog die Waffen aus ihrer Tasche und zeigte sie ihrer Mutter.
„Ich liebe dich
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