Racheengel der Vampire - Sehnsucht
dich noch erinnerst.“
„Egal, es bleibt so. Stell ihn da rein und bitte anschließen.“
So leicht war Angel nicht mehr zu gängeln, Tom schnaufte und schob.
Zur Unterstützung ihrer Tochter reichte Angel Joyce die Getränke an. „Ich geh gleich zum Strand. Willst du mit?“
„Im Moment noch nicht. Vielleicht komm ich nach.“
Bis die Tüten leer waren, blieb Angel in der Küche, ging dann in ihr Zimmer, um die Flaschen zu kühlen. Anschließend nahm sie das einzig normale Bekleidungsstück aus ihrer Tasche und zog sich aus. Der Bikini, den Angel von dem Kleiderständer abnahm, bevor sie sich vor Jack davonstahl, saß perfekt. Kurz dachte Angel an ihn, warum hatte er ich einen Bikini gekauft, oder besser kaufen lassen? Doch da sie ich keinen Reim darauf machen konnte verwarf sie den Gedanken wieder. Im Vorbeigehen schnappte Angel sich ein Handtuch und ging an der Küche vorbei.
Fast hätte sich Thomas verschluckt, als er Angels Body sah. Joyce bemerkte es und lenkte sein aufkeimendes Interesse wieder auf sich.
Davon bekam Angel nichts mit, weil sie ohnehin kein Interesse an Thomas hegte. Draußen auf der Veranda schlüpfte sie aus ihren Schuhen und lief barfuß das kleine Stück zum Strand. Das Handtuch hängte sie über eine schräge Palme und schlenderte knietief ins Wasser. Nur einige wenige Menschen verloren sich an diesem traumhaften Strand und das warme Wasser lud sie ein, sich einfach dort hinzusetzen, wo sie gerade stand.
Angel stemmte ihre Hände nach hinten und schloss die Augen unter ihrer dunklen Sonnenbrille.
„Angel Wagner?“
Der unbekannten männlichen Stimme folgend sah Angel nach links oben. Der Kerl sah wie ein Deutscher aus, braungebrannt, durchtrainiert, kurze braune Haare, freche Stupsnase unter der Sonnenbrille und er trug nur eine knielange Jeans.
„Wer will das wissen?“, fragte sie gegen.
„Harlem schickt mich. Ich soll ne Lieferung abgeben.“
„Aha, und woher weißt du, wo du mich finden konntest?“, fragte Angel beiläufig.
„Bin dir vom Flughafen her gefolgt und keine Angst, es waren keine Jäger da. Die tummeln sich eher an den größeren Häfen. Übrigens kannst du mich Kev nennen.“
Angel zeigte ihr strahlendes Lächeln, einschließlich ausgefahrener Zähne und bekam dieses Geste prompt zurück. Dieser Kev setzte sich ungeniert zu ihr ins Wasser. „Wann soll ich dir die Lieferung vorbeibringen?“
„Für heut hab ich genug.“
„Dann Angel, verrate mir, wann wir morgen aufbrechen?“
Dieser Plan war ihr neu. Angel hob ihre Sonnenbrille leicht an. „Ich dachte, dass meine Tochter und ich allein sind.“
Kev schob seine Sonnenbrille ebenso hoch und sah mit seinen strahlend blauen Augen in die von Angel. „Harlem möchte nicht, dass euch etwas passiert und wir müssen doch zusammenhalten. Ich hab in den letzten Tagen drei gute Freunde verloren und meine Ische is entführt worden. Mann, wir erwarten unser erstes Kind und ich muss sie finden.“
Männliche Verstärkung, die sie nicht bevormunden wollte, herrlich, und darüber hinaus war Angel echt froh, mit Kev einen ortskundigen Vampir an ihrer Seite zu bekommen. „Hast du eine Ahnung, wo wir suchen müssen?“
„Ich weiß, wohin sie die Container bringen. Eine Fähre bringt sie von einer größeren Insel auf eine entfernte Nebeninsel, die eigentlich unbewohnt ist.“
„Und das ist sicher?“
Frage folgte auf Frage, Kev zog seine Brauen zusammen. „Klar, ich lebe hier seit gut fünfzig Jahren, und wenn ich keinen Plan hab, wer dann?“
„Entschuldige, aber ich muss mir sicher sein.“
„Ich nehme es dir nicht übel, immerhin kennen wir uns ja nicht. Wann wollen wir denn nun morgen aufbrechen?“
„Wie kommen wir denn auf die Insel?“, fragte Angel gegen.
„Die erste Etappe mit ’nem Heli, dann müssen wir paddeln. Aber das mach ich.“
„Dann wäre es gegen Abend besser, oder?“
„Mir gleich, wir machen eh einen Zwischenstopp, um den Heli gegen ein Boot zu tauschen. Wir können auch dort warten. Der Zwischenstopp lässt sich nicht vermeiden, weil ich heute Abend noch einen Termin habe und wir nur mit der Dämmerung auf die Insel kommen. Ergo fahren wir morgen Abend. Entscheide du, ich kann gleich morgen früh kommen.“
„Dann morgen früh um zehn Uhr. Ich möchte, nicht länger als nötig, hier sein. Holst du uns ab oder kommen wir zum Heli?“
„Ich kann hier nirgends landen, die Anwohner lynchen mich, wenn ich den Sand aufwirble. Und auch dann ist meine Zeit zu knapp
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