Racheengel der Vampire - Sehnsucht
auszuleihen, ohne zu fragen, würde zu Problemen führen.
„Soll ich hinten Bescheid geben, dass wir angekommen sind?“
Jack sah zu Jimmy rüber. „Nee, das merken die schon früh genug. Stehen hier auch Maschinen, die keinem gehören?“
Bei so vielen Maschinen musste sich Jimmy erst einmal einen Überblick verschaffen und sah an den parkenden Motorrädern entlang. „Die rote gehört mir. Ansonsten weiß ich nicht, wem welche gehört.“
Jack zeigte auf die rote Maschine. „Kann ich mir die mal ausleihen?“
„Kein Problem, aber die Zündung is nicht fertig. Soll ich das gleich erledigen?“
Der Bengel war schlau, Jack lächelte. „Du würdest mir damit einen riesigen Gefallen tun.“
„Ich kann Ihnen auch eine liefern lassen“, bemerkte Jimmy.
„Was dauert länger?“
„Die Lieferung“, antwortete Jimmy.
„Kauf dir auf meine Kosten eine neue und mach die da heile. Wann ist die Maschine fertig?“
„Wenn ich den Wagen nicht waschen muss, würde ich es in einer halben Stunde schaffen.“
„Dann vergiss den Wagen und fang an.“
Postwendend zog Jimmy ein griesgrämiges Gesicht.
„Alex?“, fragte Jack nur.
Wie nicht anders zu erwarten nickte Jimmy gequält.
„Mach du mal, ich kümmre mich um Alex.“
Tja, wenn der Chef das verlauten ließ, Jimmy strahlte und sprang aus dem Wagen. In Vampirgeschwindigkeit rannte er davon, um Werkzeug und bereits gekaufte Ersatzteile zu holen, und bevor Jack an die Scheibe klopfen konnte, begann Jimmy, die Maschine zu reparieren.
Mit einem bösen Knurren ließ Konga die Scheibe einen Spaltbreit herunter.
„Fertig?“, erkundigte sich Jack knapp.
Alter, doch nicht er, Konga schüttelte vehement den Kopf.
„Alex … “, rief Jack an Konga vorbei, „… ich hab Jimmy gesagt, er soll mir erst ein Motorrad fertigmachen und er wird den Wagen später waschen. Ist das in Ordnung?“
„Ja, ja, jaaahaa is okay“, stöhnte Alex und quietschte plötzlich auf.
Als ob er es nicht ahnen würde, Konga guckte Jack durch Sehschlitze an. „Du hast auch was Interessantes gesehen?“
„Jepp.“
„Mach das Fenster wieder zu“, knurrte Alex aus dem Innenraum.
„Schnauze Weib, saug weiter“, grunzte Konga und sah wieder zu Jack. „Sei vorsichtig. Und sei spätestens um zwanzig Uhr wieder da.“
Da sein Teil gerade bestens gelutscht wurde, grinste Konga breit und das Fenster ging surrend wieder zu.
Jack sah sich um und stellte sich zu Jimmy. „Klappt es?“
„Sicher, is gleich fertig.“
„Ich dreh ne kleine Runde und komm dann wieder“, bemerkte Jack und wandte sich zum Gehen ab.
Die Anlage war nicht mehr wiederzuerkennen. Alex hatte wirklich alles in die Wege gesetzt, um ihren Hauptsitz zu veredeln. Den Anblick dieser Oase musste er erst mal auf sich einwirken lassen, Jack blieb gleich nach einer Stahltür stehen. Die gigantische Kuppel wurde zwar künstlich erleuchtet, aber das bemerkte man kaum. Palmen und andere exotische Pflanzen rahmten einen riesigen Schwimmbereich ein, der keinem normalen Pool glich, eher einem privaten Luxussandstrand. Das kristallklare Wasser glitzerte hellblau. Alex hatte an alles gedacht. Drei große Bars rahmten die Oase zusätzlich ein. An dem gesamten Bogen der Kuppel standen Hütten, die sicher den jeweiligen Gästen alles an Luxus anboten. Jack sah sich zwar bewundernd um, doch seine innere Unruhe siegte. Der Luxus um ihn herum verschwand vor seinen Augen.
„Hey Jack. Alles klar?“
Erfreut drehte Jack sich der männlichen Stimme zu und lächelte. „Sultan, du alter Herumtreiber. Wo warst du Sack vor einem Jahr?“
Die Männer packten sich gegenseitig an den rechten Unterarm und stießen sich gegenseitig vor die Schultern.
„Ich musste eine der Eisweiber aussaufen. Diese Dreckssau hat mir Holz ins Bein geschrotet. Seit Monaten pulen die Ärzte die Holzsplitter aus meinem Knie. Diese feinen Splitter möchte ich nie mehr abbekommen.“
Oh ja, Jack verstand nur allzu gut, was der Vampir ertragen musste und nickte ihm zu. „Verständlich, mein Arm ist auch erst seit einem Jahr holzfrei. Scheiß Holzfetzen.“
„Der Mist frisst sich in jede Faser und behindert jeden Muskel.“
„Jepp, das wird schon wieder. Wer is noch da?“
„Noch nicht viele. Die meisten kommen heute Abend rein. Wergan sammelt einige mit dem Jet ein.“
Wieder sah Jack zur Stahltür. „Ich muss noch mal weg. Wir sehen uns später.“
Sultan deutete ein Kopfnicken an und wartete, bis Jack den riesigen Kuppelbau wieder verlassen
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