Racheengel der Vampire - Sehnsucht
Gedanken zu machen.
Langsam aber sicher dirigierte Herr Hellmann das Gespräch in den privaten Bereich von Angel. Der Mathelehrer bot ihr das Du an und Angel ging, ohne einen weiteren Gedanken daran zu verschwenden, darauf ein.
Es war schon eine Spur aufdringlich. Gunter war in allen Dingen extrem freundlich und zuvorkommend. Nach kurzer Zeit führte Angel eine gute Unterhaltung über ihre Bücher mit ihm. Begeistert hatte Gunter alle gelesen und freute sich auf den gerade neu erschienenen Band.
Hm. Kinder und Jugendbücher … aber okay, warum nicht?
Trotz allem bemerkte Angel sein intensives privates Interesse an ihr nicht. Der Typ kam für sie auch nicht infrage, da Gunter bestimmt fünfzehn Jahre jünger war, obwohl sie immer viel jünger geschätzt wurde. In ihrer Vorstellung war ohnehin kein Platz für einen anderen Mann und schon gar nicht nach diesem seltsamen Erlebnis von vorhin.
Ja, sie begann sogar an ihrer Begegnung zu zweifeln. Nach diesen vielen Wochen spielte ihr die Fantasie bestimmt nur einen fiesen Streich.
Suchend fuhr Jack das Villengebiet in Schrittgeschwindigkeit ab, schielte in die Einfahrten rein und bremste immer wieder ab. Rote Wagen waren da, nicht viele, aber auch nicht wenige. Gerade sah er auf der rechten Seite empor, da fuhr ein roter Wagen an ihm vorbei. Jepp, ein roter Mercedes, hirnlos riss Jack seinen Kopf rum und verriss den Lenker. Seine Instinkte handelten richtig, aber die schwere Maschine ruckte unter ihm weg. Was auch kein Problem darstellte, aber seine Hände waren feucht und der Griff rutschte aus seiner Hand. Die Fußrasten sprühten Funken über den Asphalt. Ob er wollte oder nicht, er musste einen Sprung von der Maschine machen, wenn er nicht sein Bein für mindestens eine halbe Stunde heilen wollte.
Er sprang und stoppte im nächsten Augenblick die weiterschlitternde Maschine. Mehr als eine lange Spur der Fußraste im Asphalt blieb nicht zurück. Ohne Anstrengung hob Jack mit einer Hand die schwere Maschine hoch und fuhr dem roten Auto hinterher. Problemlos holte er den Wagen ein und war um eine Enttäuschung reicher.
„Dieses verfluchte Weib bringt mich um meinen Verstand“, grollte er und fuhr ziellos über die Insel.
Erst wollte Angel die Einladung freundlich absagen, dann fiel ihr das leere Haus ein und sie überlegte es sich anders. „Okay, du holst mich um acht ab, dann kann ich auch mal am Weinglas nippen.“
Begeistert geleitete Gunter Angel zu ihrem Auto. Schon zweimal hatte er sich bei Angel eine freundliche Abfuhr eingeholt. Nun endlich grinste er erhaben.
Erleichtert atmete Angel auf, als sie endlich wieder allein war und fuhr im Schneckentempo zu ihrem Ferienhaus. Sie sah auf die Straße und vor ihrer Einfahrt fiel ihr die lange, aber nicht tiefe Rille im Teerbelag auf. Die war vorhin noch nicht da.
‚Hoffentlich hat sich der Verursacher nicht wehgetan‘, dachte sie und bog in die Einfahrt ein.
Nach ein paar erfrischenden Bahnen in ihrem Pool ging Angel nackt durchs Haus, um sich in der Küche eine Limo einzugießen. Wozu sollte sie sich anziehen, außer den Hunden war ja keiner da und selbst die dösten draußen im Schatten der Bäume vor sich hin.
Doch ihr Vorhaben wurde vereitelt, denn es klingelte plötzlich an der Tür. Angel rannte durch die Stube und griff nach dem erstbesten Strandtuch, wickelte sich darin ein und öffnete.
Vor der Tür stand ein Lieferant mit etlichen Alukoffern. Ihre Computer waren heut schon da? Cool!
Sie unterschrieb den Lieferschein und bedankte sich mit einem großzügigen Trinkgeld, welches sie aus ihrer Handtasche zückte.
„Soll ich Ihnen die Koffer in den Flur stellen?“
„Das wäre prima.“
Umsichtig und gekonnt stemmte der Bote die Behälter und stapelte sie an der Wand empor.
„Kennen Sie einen PC-Experten, der mir die Computer anschließen kann? Ich hab ja einen Bekannten, doch der kommt erst am Wochenende auf die Insel.“
„Ja, mein Schwager hat einen kleinen Computerladen in Palma. Ich sage ihm Bescheid, dann setzt er sich mit Ihnen in Verbindung.“
Prima, wenn alles so ineinander griff. Angel gab dem freundlichen älteren Kurier ihre Handynummer und bedankte sich nochmals.
Kaum, dass die Tür ins Schloss fiel, fiel auch das Duschtuch wieder. Angel glühte innerlich, sie war sich immer sicherer, ihren Unbekannten gesehen zu haben und ihr Körper reagierte allein bei dem Gedanken an ihn. Es konnte kein Hirngespinst sein!
Himmel, Angel sah an sich herab, stöhnte, denn ihre
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