Racheengel der Vampire - Sehnsucht
Gunter zu.
„Sie will nichts von dir! Verschwinde endlich!“
Ohne auf den Kerl zu achten, wandte Jack sich wieder Angel zu, streichelte über ihre tränenfeuchte Wange. „Sweety, Darling, nicht mehr weinen.“ Endlich war sie vor seiner Nase, Jack senkte seinen Mund ihren Lippen entgegen.
„Soll ich ihn verprügeln?“, rief Gunter dazwischen.
Das hörte Angel nicht mehr, Jacks Lippen brannten auf ihren. Sie legte ihm ihre Hände in den Nacken und zog ihn dichter an sich. Was für ein gewaltiges Schutzschild gegen das kleine Lehrerlein!
„Nimm die Finger von ihr, du Saukerl!“, brüllte Gunter und realisierte nicht, dass Angel diesen Kerl an sich zerrte.
Jepp, der aufgeplusterte Sack nervte gewaltig. Jack löste seine Lippen von ihren, richtete sich auf und sah auf Gunter runter. Reichlich sauer packte Jack den Wichser an der Kehle und hob ihn gerade so weit hoch, bis seine Füße den Bodenkontakt verloren. „Deine Visage nervt. Ich denke, dass du dir ein Taxi nehmen solltest. Mami wartet bestimmt schon mit der warmer Gute-Nacht-Milch auf dich.“
Gunter krächzte etwas, was allerdings im lauten Geräuschpegel unterging.
„Wenn du mich verstanden hast, dann klimper mal mit deinen Wimpern.“
Brav, Gunters Lider zuckten.
„Geht doch und nun verschwinde.“
Jack ließ ihn runter, sah ihm nach, bis er den Club verlassen hatte, dann setzte er sich neben Angel und kramte in seiner Jacke.
Der ständige Druck, Gunter abzuwehren, sackte, doch ihre Finger schlotterten immer noch, Angel zog eine Zigarette hervor und steckte sie wieder weg. Hier war, wie in vielen Lokalen, Rauchverbot. Sie beobachtete Jack, der nun mit der Bedienung sprach. Das blutjunge Mädel reichte ihm grinsend einen kleinen Block und einen Stift.
Jack schob beides Angel zu. „Schreib deine Adresse von hier auf.“
Mit zittrigen Fingern nahm Angel den Stift, krakelte ihre Adresse auf und gab den Block zurück. Jack warf einen Blick drauf, schob ihn erneut zurück.
„Handynummer fehlt!“
Folgsam schrieb Angel auch diese auf dem Papier nieder. Die letzte Nummer krakelte sie zwei Mal nach, bevor eine Acht zu erkennen war.
Jack nahm ihr beides ab, riss den obersten Zettel vom Block und reichte alles zurück. Der Zettel verschwand in seiner Jacke.
„Angel, ich bringe dich jetzt nach Hause und komme übermorgen vorbei. Leider bin ich mit einigen meiner wichtigen Freunde hier und kann mich unmöglich freischaufeln. Ist das okay für dich?“
Schweigsam nickte Angel und leerte ihr Glas in einem Zug.
Ohne weitere Worte zu verlieren, nahm er ihre Hand und zog sie vom Hocker hinter sich her.
Sich nochmals durch die Menge zu quetschen, fiel Jack im Traum nicht ein, er schickte eine mentale Welle in die Menge und sie teilte sich in sanften Wogen vor ihnen auf.
Vor dem Tisch, an dem er seinen Abend verbracht hatte, machte er einen kurzen Zwischenstopp. „William, leih mir deinen Helm. Ich bin in einer halben Stunde zurück.“
Der Mann warf ihm kommentarlos den Schlüssel für das Helmschloss zu.
„Danke und bis später.“ Jack peilte den Ausgang an und atmete tief durch, als sie auf der Straße standen.
Bei seiner Maschine blieb er stehen und sah lächelnd zu Angel runter. „Steck dir deine Kippe an.“
Irgendwie war ihr entgangen, warum ihre Hände weiterhin zitterten. Angel zog ihre Schachtel aus ihrer Handtasche und gleich drei Sargnägel fielen heraus.
Prompt nahm Jack ihr die Schachtel weg, holte eine Fluppe raus, gab ihr Feuer mit seinem Feuerzeug und Angel zog an der Zigarette, als ob es ihre letzte wäre.
„Lass dir Zeit. Wir brauchen höchstens zehn Minuten zu dir.“ Jack holte den zweiten Helm, hängte ihn über den Lenker und setzte sich auf seine Sitzbank. Auch wenn sie sich eben schon geknutscht hatten, Angel behielt einen Meter Abstand zu ihm und seiner Maschine.
„Komm näher.“
Aufgewühlt zog Angel an ihrer Kippe und machte einen Tippelschritt vor.
„Näher“, wiederholte Jack, packte selber zu, zog sie in seine Arme, sah ihr in die Augen und schmunzelte. Natürlich sah er ihr die Unsicherheit und die Zurückhaltung an. „Ist dir eigentlich klar, dass du mich an den Rand des Wahnsinns getrieben hast? Ich bin den Tag die Strecke dreimal abgefahren, weil ich weder Adresse noch eine Nummer von dir hatte.“
„Erging mir nicht anders“, flüsterte sie ihm zu.
Ach, Jack zog eine Braue hoch. „Du bist auch zurückgefahren?“
„Klar!“ Angel nickte heftig.
Damit hatte er nicht gerechnet, wo sie
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