Racheengel der Vampire - Sehnsucht
hoch.
Irgendwie hatte Angel eine empfindlichere Nase bekommen. Das konnte Konga nicht unterdrücken, weil er es ja nicht wusste! Irrerweise nahm sie einen weiteren bekannten Geruch auf, der nach Jacks Aftershave roch, und guckte sich suchend um. Außer ihr waren drei weitere Fahrer hier, doch sie trugen Helme. Angel hätte sich zum Affen gemacht, wenn sie jetzt abstiegen wäre und schnüffelnd durch die Gegend liefe, um dann festzustellen, sie würde an einem Kerl riechen, der vielleicht nur das gleiche Aftershave benutzte.
Gedanklich ernüchtert klappte sie das Visier runter und legte den ersten Gang ein, ließ die Kupplung kommen.
Jedes geübte Auge konnte erkennen, es mangelte ihr an Fahrpraxis und der Hobel war viel zu groß für sie. Beide Vampire erkannten auch die Marke und auf wie viel PS Angels Hintern da saß!
Natürlich beschleunigte sich nun auch Jacks Blutpumpe, instinktiv machte er einen Schritt vor. Zögernd sah Konga von ihr zu ihm. Das konnte jetzt gewaltig ins Auge gehen! Denn, wenn Jack reagierte, dann käme auch von Konga eine Reaktion, die momentan die Zukunft in eine schwierige Lage brächte. Vampirgene sei dank … er würde seinen Helm absetzen und alles Verdrängte in ihr aufblühen lassen, denn seine Eifersucht loderte wie ein Höllenfeuer in seiner Brust! Selbst die ganzen Jahre, die vergangen waren … sie hatte ihn tatsächlich intuitiv erkannt … heiliger Bluthimmel! Dazu bräuchte er nicht mal den Augenkontakt zu ihr!
Warum gelangten ihre Gefühle überhaupt an die Oberfläche? Damals hatte er alles tief in ihr Unterbewusstsein zurückgedrängt! Unmöglich, dass sie sich erinnerte!
Doch wer wusste schon, wie tief wahre Liebe unterdrückt werden musste, um nie wieder aufzuflammen?
Die Maschine rollte an und Angel gab etwas zu viel Gas, übersah ein heranfahrendes Auto, nahm es im letzten Moment wahr und drehte zügig auf. Sie setzte sich vor den Wagen, schlingerte kurz und schaltete hoch.
Jeder Knochen in seinem Leib zitterte und Jack kochte unter Hochdruck auf, als er seine Maschine bestieg.
„Lass den Scheiß!“, fauchte Konga und rempelte Jack unsanft an.
„Weiß sie nicht, dass sie eben fast unter einem Auto gelandet wäre? Konga, sie fährt Motorrad!“
„Ich hab’s gesehen und sie hat die Situation bestens bewältigt. Wir müssen jetzt weiter.“
„Sie soll kein Motorrad fahren! Sie ist nur ein Mensch! Das ist viel zu gefährlich! Denk mal an die hundertachtzig PS. Das Teil wird sie umbringen!“
Wenn er sich auf die Fresse packte, okay, tat weh, er stand aber wieder auf.
Angel würde vielleicht nicht wieder aufstehen, könnte sterben, wäre nicht mehr da, würde nicht mehr auf ihn warten.
„Jack, bitte tu nichts Unüberlegtes. Wir landen in der Wüste und dann is Schicht im Schacht. Conner lässt sie ausbluten und dann ist sie garantiert tot!“
„Ich kann nicht auf sie aufpassen, und sie fährt Motorrad. Du weißt, wie sie Auto fährt, wenn sie wütend oder sonst was ist. Sie darf kein Motorrad fahren.“
Inzwischen näherte sich Glougos mit seiner Maschine und fragte, ob sie endlich weiterfahren könnten.
Geistesgegenwärtig fuhr Konga herum, lief zu seiner Maschine und warf einen verzweifelten Blick zu Jack.
Jack brodelte. Weshalb war sie überhaupt im Krankenhaus gewesen? Hatte sie vielleicht schon einen Motorradunfall? Warum hatte er sie das nicht gefragt? Dann hätte er ihr sagen können, sie sollte nicht mehr fahren. Überhaupt hatte er auch mal wieder vergessen, sie nach Adresse oder Telefonnummer zu fragen! Tja, das Denken fiel ihm sichtlich schwer, wenn sie vor ihm stand, saß oder unter ihm lag. Einmal in ihre grünen Augen geguckt und schon vergaß der Sauger alles. Mann gut, dass seine Fänge und der Hintern angewachsen waren!
Mehr aus Reflex fuhr Jack an und folgte Konga. Die gesamte Strecke über sah er sich nach ihr um, aber sie musste einen anderen Weg genommen haben.
Müde fuhr Angel nach diesem langen Tag nach Hause. Sie setzte sich vor ihren Laptop und begann eine neue Story zu schreiben. Dieses Buch handelte über Vampire.
Bereits seit Jack ihr sein wahres Gesicht gezeigt hatte, grübelte sie in jeder einsamen Minute darüber nach. Immerhin war er ein echter, lebender Vampir! ‚Es sind Fabelwesen, die nicht existierten dürften, oder?‘
Jack lief tagsüber herum, aber seit ihren Hörbüchern wusste sie, dass Vampire nicht nur einem Schema entsprachen.
Silberkugeln, Weihwasser, Särge, Holzpflöcke, Gefühlskälte,
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