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Rachegott: Thriller

Rachegott: Thriller

Titel: Rachegott: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
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Er hatte sie unterwegs per Funk alarmiert und unverzüglich zu Noras Haus geschickt. Schließlich war es mehr als seltsam, dass sie nicht auf seine Anrufe reagiert hatte.
    Schon beim Aussteigen entdeckte er nun das Loch in der Scheibe neben der Haustür. Prompt schlug sein Herz um ein Vielfaches schneller. „Was ist hier passiert? Wo ist Nora?!“, rief er nervös, während er mit Waldemar auf das Haus zulief und dabei Viktor Dorm begegnete.
    „Ich weiß es nicht. Es sieht so aus, als wäre sie entführt worden.“
    Thomas schluckte. Er sah zu Waldemar und fragte ihn: „Können Sie Ihre Jungs herrufen? Sie müssen umgehend das Haus kontrollieren. Vielleicht können sie eine wichtige Spur finden.“
    „Natürlich. Das mache ich sofort.“ Der 35-Jährige trat einige Schritte zur Seite und kramte sein Handy aus der Tasche. Dann tippte er eine Nummer ein und hielt sich das Mobiltelefon ans Ohr.
    Unterdessen betrachtete Tommy nachdenklich das Loch in der Scheibe. Hutmann hat das Glas eingetreten, um sich Zutritt zu dem Haus zu verschaffen. Wahrscheinlich hat er Nora dann überrumpelt. Aber wie lange ist das jetzt schon her? Seit wann befindet sie sich in seiner Gewalt? Und warum hat er sie überhaupt entführt? Welcher Zweck verbirgt sich hinter diesem Schachzug? Sie ist weder reich noch bekannt.
    „Wir haben im Haus bereits oberflächlich nach Spuren gesucht“, setzte Dorm seinen Kollegen in Kenntnis. „Aber der Entführer hat nichts hinterlassen, das wir finden sollen. Ob es winzige Spuren gibt, die uns auf seine Fährte bringen, muss die SpuSi gleich klären. Dazu fehlt uns die passende Ausrüstung.“
    Tommy nickte. „Habt ihr auch schon mit den Nachbarn gesprochen? Haben die etwas gesehen?“
    „Wir sind noch nicht dazu gekommen, sie zu befragen.“
    „Und wie steht es mit Noras Handy?“
    „Es liegt im Wohnzimmer.“
    „Ich fasse das alles nicht!“ Tommy schlug mit der flachen Hand gegen die Hauswand. „Dann muss es eben eine andere Möglichkeit geben, um Noras Aufenthaltsort zu ermitteln. Und es muss auch möglich sein, diesen Irren endlich zu stoppen!“
    „Dazu müssten wir erst einmal wissen, wer es nun wirklich ist. Wenn du mich fragst, dann ist es dieser Junker! Er hat ein Motiv für den Mord an Gertrud Muster! In seinem Keller haben wir die Fotos der Opfer entdeckt! Zudem ist er unauffindbar! Das passt alles zusammen!“
    „Ja, aber die KTU hat mittlerweile ergeben, dass Hutmann der Mörder ist. Anscheinend hat er Junker überfallen, entführt und als Sündenbock benutzt. Wer weiß, ob Junker überhaupt noch lebt.“ Thomas atmete hörbar durch die Nase aus. Dann fügte er kleinlaut hinzu: „Oder ob Nora noch am Leben ist.“
     
    Nora schlug die Augen auf. Ihre Lider brannten wie Feuer. Sie konnte kaum etwas erkennen. Zudem quälten sie hämmernde Kopfschmerzen.
    Was ist passiert? Wo bin ich?
    Nachdem sie ihre Lider mehrmals zusammengekniffen hatte, sah sie ein helles Licht vor sich. Dann nahm sie schemenhafte Umrisse wahr. Nach und nach ergab sich ein komplettes Bild vor ihren Augen: Sie lag in einer kahlen Halle, die bestimmt sechzig Quadratmeter umfasste. Es waren keine Fenster zu sehen. Die Decke befand sich in einer Höhe von zehn Metern. Mehrere Lampenstrahler waren an ihr angebracht und spendeten ausreichend Licht. Fünf Meter rechts von Nora stand ein Stativ mit einer Videokamera. Diese war direkt auf sie gerichtet und schien sie aufzunehmen. In der Westwand befand sich eine große Schiebetür, die geschlossen war. Einen anderen Zugang zu der Halle gab es nicht.
    Nora kauerte zusammengekrümmt an einer der beiden kürzeren Hallenwände. Links von sich sah sie einige Bretter am Boden liegen. Mehrere Kabel und Rohre kamen aus der Wand zu ihrer Rechten.
    Was soll das alles? Wo zur Hölle bin ich?!
    Aufgrund ihrer Kopfschmerzen kniff sie zunächst wieder die Augen zusammen. Dann sah sie vorsichtig an sich herab. Dabei erkannte sie, dass sie eine weiße Bluse zu einer schwarzen Stoffhose trug. Auf Höhe der Nieren spürte sie einen leichten Schmerz. Ansonsten schien sie keine Verletzungen zu haben.
    Wie bin ich in diese Halle gekommen? Wer hat mich hierher geschleppt?
    Während ihr diese Fragen durch den Kopf schossen, realisierte sie, dass sie mit einer Stahlkette an einem Eisenring festgebunden war. Die Kette war circa drei Meter lang und mit einem zusätzlichen Seil um ihre Hände gebunden. Der Eisenring war in die Wand über ihr eingelassen.
    Mein Gott! Ich werde hier wie ein Tier

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