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Rachegott: Thriller

Rachegott: Thriller

Titel: Rachegott: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
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Musik konzentrieren. Vielmehr dachte er über den kühnen Plan des Täters nach. Nachdem Wilfried Hartig in der Direktion angerufen und Nora und ihn über den Diebstahl informiert hatte, waren sie zu der Erkenntnis gelangt, dass alle Handlungen zuvor auf diesen Raub ausgerichtet waren. Die Morde sollten sie so sehr auf Trab halten, dass sie in diesem Zusammenhang nicht mit einem Diebstahl rechneten und daher keine entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen ergriffen.
    Zu ihrer weiteren Ernüchterung hatte der Mörder während des Raubes keinen Hinweis auf seine Identität hinterlassen. Die SpuSi hatte in der Hartig-Villa nichts finden können, das sie annähernd weiterbrachte. Weder hatten sie Fingerabdrücke noch hilfreiche DNA-Reste sicherstellen können. Daher vollendete Tommy nun gedanklich das Gespräch, das er mit Nora am Nachmittag in der Direktion geführt hatte. Wem traute er die Morde und den Raub zu? Wer passte in das Profil des Täters? Wer war körperlich in der Lage, über eine hohe Hecke zu springen?
    Tommy schloss Herbert Muster und Karl Zander sowie Lutz und Paul Weishaupt aus. Demnach blieben noch Thorsten Junker, Benedikt Hutmann, Gerald Trand und Wilfried Hartig übrig. Allerdings war es auch möglich, dass die Morde von jemandem begangen wurden, der mit keinem der Opfer in Verbindung stand. Oder sie wurden von einer Person verübt, die zwar mit einem oder mehreren Opfern Kontakt hatte, aber noch nicht in den Fokus der Ermittler geraten war.
    Wilfried Hartig ist ein erfolgreicher Architekt. Er hat alles, was man sich nur wünschen kann. Außerdem scheint er seine Frau wirklich geliebt zu haben. Es machte nicht den Eindruck, als hätte er seine Trauer über ihren Tod lediglich vorgetäuscht. Deshalb gehe ich davon aus, dass auch er nicht der Mörder ist.
    Bei Gerald Trand und Benedikt Hutmann bin ich mir nicht sicher. Trand lag neben Jutta Hartigs Leichnam. Darüber hinaus könnte der Waffenfund hinter dem Schrank auf ihn hindeuten. Dennoch könnte er tatsächlich vom wahren Täter in die Villa geschleppt worden sein, nachdem dieser Jutta ermordet hatte. Trand könnte somit als Ablenkung dienen.
    Hutmann war bei Junkers Haus und kann nicht nachweisen, durch einen anonymen Anruf dorthin gelockt worden zu sein. Zudem ist er Jana Schneidbrenners direkter Nachbar. Und vielleicht hat er die Dokumentenfälschung nur zugegeben, damit wir ihn als offenherzig und ehrlich ansehen und somit aus dem Kreis der Verdächtigen ausschließen.
    Thorsten Junker konnte noch nicht aufgespürt werden. Selbstverständlich könnte er der Täter sein und sich schon längst aus dem Staub gemacht haben. Schließlich hat er ein Motiv für den Mord an Gertrud Muster. Und die Fotos in seinem Keller sind eindeutig.
    Während Thomas noch über Junker nachdachte, klingelte es an seiner Wohnungstür. Er blickte auf die Uhr und stellte fest, dass es bereits kurz nach 21 Uhr war.
    Wer könnte das sein? Um diese Zeit?
    Neugierig stand er auf und begab sich in den Flur, um die Wohnungstür zu öffnen. Zu seiner Überraschung stand Waldemar Ruttig davor.
    „Hallo, Herr Korn. Es tut mir leid, dass ich Sie jetzt noch störe, aber ich muss Ihnen etwas Wichtiges erzählen.“
    Thomas zögerte. „Worum geht es?“
    „Um die kriminaltechnische Analyse der Waffe, die wir am vierten Tatort sicherstellen konnten. Ich habe eben die Ergebnisse bekommen.“
    „Um diese Uhrzeit?“
    „Ja, ich habe darauf bestanden, dass meine Jungs einige Überstunden leisten. Immerhin könnte der Mörder schon heute Abend erneut zuschlagen.“
    „Das ist wahr. Dann kommen Sie mal herein.“ Thomas ließ den 35-Jährigen eintreten, schloss die Tür hinter ihm und begleitete ihn anschließend ins Wohnzimmer. „Kann ich Ihnen etwas anbieten? Vielleicht ein Bier?“
    „Nein, danke.“ Waldemar setzte sich unaufgefordert auf die Couch und sah sich um. Während er die Möbelstücke betrachtete, sagte er: „Ihre Wohnung gefällt mir. Sie wirkt zwar etwas düster, hat aber einen gewissen Charme. Haben Sie sie selbst eingerichtet?“
    Tommy war keineswegs in der Stimmung, über seine Unterkunft zu plaudern. Daher fragte er ungeduldig: „Sie wollten mir etwas Wichtiges über die Analyseergebnisse mitteilen?“
    „Äh, ja. Ich habe eine Liste erstellt. Das mache ich immer so. Es hilft mir, meine Gedanken zu ordnen und die Übersicht zu behalten.“ Waldemar fischte einen geknickten Zettel im Din-A4-Format aus der Tasche, entfaltete ihn und legte ihn vor sich auf den

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