Rachegott: Thriller
Worte zunächst nicht zu realisieren. Erst nach einigen Augenblicken hakte er perplex nach: „Wie bitte? Was reden Sie für einen Blödsinn? Haben Sie den Verstand verloren?!“
22
Thomas rannte mit Dorm und drei weiteren Kollegen auf Benedikt Hutmanns Haustür zu. Alle hatten ihre Hände bereits an den Waffen und bereiteten sich auf jedes nur denkbare Szenario vor. Wie würde Hutmann reagieren, sobald er sie sah? Hatte er womöglich eine Waffe griffbereit? War er überhaupt zuhause?
Diese Fragen ließen Tommy keine Ruhe, als er die Tür erreichte und nervös zu Dorm blickte. Sein Kollege nickte nur kurz, trat dann vor und drückte auf den Klingelknopf.
Was immer auch passieren mag, wir schnappen uns den Kerl und werden Nora retten! Alles andere ist momentan unwichtig. Nur noch das zählt!
Es vergingen einige Augenblicke, ohne dass etwas geschah. Weder wurde die Tür geöffnet noch konnten die Kommissare etwas aus dem Haus hören. Doch als Dorm dann einen vorsichtigen Blick durch die Scheibe neben der Tür werfen wollte, schwang diese urplötzlich auf und Hutmann erschien auf der Schwelle. Im Nu zuckten die Beamten zurück, zogen ihre Pistolen und richteten sie auf den Internisten.
„Keine Bewegung!“
Hutmann bekam riesige Augen. „Sind Sie verrückt geworden?! Was soll das? Wollen Sie mich abknallen? Jetzt reicht es aber endgültig!“
„Nehmen Sie Ihre Hände hoch!“, befahl Tommy. „Los! Wird’s bald?!“
„Ich denke nicht daran! Würden Sie mir mal erklären, was das zu bedeuten hat? Warum bedrohen Sie mich? Was habe ich jetzt wieder verbrochen?!“
„Sie reden nur noch, wenn Sie gefragt werden! Und jetzt nehmen Sie endlich Ihre Hände hoch! Sonst vergesse ich mich gleich!“
„Das ist die Höhe! Diesmal gehen Sie eindeutig zu weit! Ich verlange auf der Stelle eine Erklärung für dieses Verhalten!“
„Sie verlangen schon wieder eine Erklärung? Das finde ich fast schon witzig!“, stieß Tommy aus, während er seine Waffe zurück ins Holster steckte, um Hutmann abtasten zu können. Derweil behielten seine Kollegen den 37-Jährigen genau im Visier. Sie achteten auf jede seiner Regungen. Sollte Hutmann auch nur mit der Wimper zucken, würden sie sofort reagieren.
Nachdem Tommy ihn erfolglos nach Waffen durchsucht hatte, ergriff er Hutmanns Arme und legte ihm Handschellen an. „Sie werden uns jetzt zur Direktion begleiten. Dort beantworten Sie uns einige Fragen!“
„Wozu der Aufstand? Fragen Sie mich hier! Das geht viel schneller. Was wollen Sie wissen? Ich bin Ihnen gerne behilflich. Schießen Sie los!“
Tommy ignorierte Hutmanns Äußerungen. Er bedachte den Mann nicht einmal mehr mit einem Blick. Stattdessen gab er seinen übrigen Kollegen ein Zeichen, sodass sie in das Haus stürmten, um es nach Nora zu durchsuchen.
„So geht es aber nicht! Haben Sie einen Durchsuchungsbeschluss für mein Haus? Sonst ist das illegal!“, keifte Hutmann wütend.
„Ich hoffe für Sie, dass unsere Kollegin noch lebt“, zischte Thomas. „Andernfalls werden Sie Ihr blaues Wunder erleben. Das schwöre ich Ihnen.“
„Ich habe keine Ahnung, wovon Sie sprechen, Herr Kommissar. Aber das Ganze wird Konsequenzen nach sich ziehen. Denn Ihre Vorgehensweise und Ihr Verhalten sind absolut inakzeptabel! Sie führen sich auf wie ein Cowboy im Wilden Westen!“
„Darüber mache ich mir keine Gedanken.“
„Nein? Das sollten Sie aber. Es wird nämlich Ihre Zukunft beeinflussen.“
„Ein Schicksal, das Sie nicht mehr treffen kann. Ihre Zukunft haben Sie sich schon verbaut.“
„So? Das wüsste ich aber.“
Thomas packte Hutmann an den Schultern. Dann schob er ihn hinüber zum Einsatzwagen und öffnete dessen Tür. Während er den Internisten auf die Rückbank presste, ertönte das Klingeln seines Handys. „Ja? Hier Korn“, meldete er sich, nachdem er das Mobiltelefon aus der Tasche gezogen hatte.
„Ich bin’s, Waldemar. Meine Jungs konnten bisher keinen Hinweis auf Frau Feldts Aufenthaltsort finden. Es gibt in ihrem Haus keine verräterischen Spuren. Hutmann hat nichts hinterlassen, das uns in dieser Hinsicht weiterbringen könnte.“
„Das macht nichts. Ich habe ihn nämlich gerade in Gewahrsam genommen. Er wird uns schon sagen, wohin er Nora verschleppt hat. Und wenn ich es aus ihm herausprügeln muss.“
Waldemar zögerte. „Ich hoffe, dass Sie nichts Unüberlegtes machen. Sonst stehen Sie am Ende noch am Pranger.“
„Machen Sie sich darüber keine Gedanken. Ich weiß
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