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Racheherz - Roman

Racheherz - Roman

Titel: Racheherz - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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Mut auf, nichts zu dem zu bemerken, was er gesagt hatte, ihn stattdessen anzulächeln und sich
Worte einfallen zu lassen, die sie vielleicht unbeschwerter auseinandergehen ließen.
    »Du hast mir nie gesagt … welcher Film mit William Holden das eigentlich war, der dich mehrfach geweckt hat und von dem du dachtest, er enthielte eine Botschaft für dich?«
    Sein Lächeln und das leise Lachen gleich darauf sagten ihr, dass sie eine Frage gefunden hatte, mit der sie richtiglag.
    »Gott muss Sinn für Humor haben, Sam. Und meine Begriffsstutzigkeit muss Ihn derart zur Verzweiflung gebracht haben, dass Er versucht hat, mir ein Zeichen um die Ohren zu schlagen, das fast so offensichtlich war wie ein brennender Dornbusch. Der Titel hätte mir zu denken geben sollen - wenn ich den Hinweis aufgegriffen und mir die Mühe gemacht hätte, ihn herauszufinden.« Er legte um der Wirkung willen eine Pause ein. »China-Story - Satan schläft nie.«
    Sie konnte darüber lachen, wenn es auch eher ein schmerzerfülltes Lachen war.
    Er umarmte sie kurz und sie umarmte ihn, und sie küsste ihn auf die Wange und er küsste sie auf die Stirn.
    Als sie wegfuhr, warf sie einmal einen Blick in den Rückspiegel und sah ihn auf dem Weg stehen und ihr nachblicken, und sie brachte es nicht fertig, sich ein zweites Mal nach ihm umzusehen.
    Als sie auf der Landstraße war und eine Stelle fand, an der sie auf dem Seitenstreifen parken konnte, hielt sie den Wagen an.
    Eine nicht eingezäunte Wiese stieg leicht an und auf der Kuppe standen drei Eichen dicht beieinander. Sie stieg zu den Bäumen hinauf und setzte sich, mit dem Rücken an die größte der drei Eichen gelehnt und vor dem Verkehr auf der Straße unter ihr verborgen.

    Sie weinte lange. Nicht einmal so sehr um ihn und überhaupt nicht um sich selbst. Sie weinte vielmehr über den Zustand aller Dinge und darüber, wie die Welt sein könnte, aber nicht ist.
    Viel später stellte sie fest, dass sie an nichts anderes mehr dachte als an die Vögel und ihren Gesang, an das Geräusch der Brise in den hohen Ästen der Eichen und an die Sonnenstrahlen, die klar und rein durch die Baumkronen fielen, das Gras fanden und es liebkosten.
    Dann erhob sie sich und ging zum Wagen zurück. Sie musste nach Hause. Sie hatte ein neues Buch zu schreiben. Und ein Leben zu finden.

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    DEA KOONT BLIN WÜTIG

    Ab Dezember 2010 im Buchhandel erhältlich
    Von allen Seiten wird der Autor Cubby Greenwich mit Lob für sein neues Werk überschüttet. Doch ausgerechnet der angesehenste Kritiker, Shearman Waxx, schreibt eine vernichtende Rezension. Der Schriftsteller sucht die Begegnung mit Waxx, doch der starrt ihn nur kalt an und flüstert schließlich ein einziges Wort: »Verdammnis«. Am selben Tag noch findet Cubby sein schönstes Familienfoto halb verbrannt im Ofen wieder. Er und seine Frau Penny werden nächtens überfallen. Und als schließlich ihr Haus in die Luft fliegt, wissen sie es endgültig: Shearman Waxx ist ein sadistischer Psychopath, der sich nichts weniger vorgenommen hat, als Cubby und seine ganze Familie zu vernichten. Da er über beste Verbindungen zu Polizei und Politik verfügt, sind seine Opfer ganz auf sich allein gestellt. Eine gnadenlose Hetzjagd beginnt …

9
    Nachdem ich durchs ganze Haus gegangen war, um sämtliche Fenster und Außentüren abzuschließen, stellte ich die Alarmanlage an. Erst dann wagte ich es, Milo mit Lassie in seinem Zimmer allein zu lassen, während Penny und ich am Küchentisch Kriegsrat hielten. Vor uns stand das beschädigte Foto im Silberrahmen.
    »Also wusstest du, dass Waxx zum Mittagessen ins Roxie’s kommen würde«, sagte Penny. »Mir hast du das aber verschwiegen. Weshalb hast du es mir nicht gesagt?«
    »Das habe ich mich auch die ganze Zeit gefragt.«
    »Und wie steht es jetzt?«
    »Jetzt habe ich es herausbekommen.«
    »Na, dann los!«
    »Ich wollte nicht, dass du mich davon abbringst hinzugehen.«
    »Eigentlich hättest du selber wissen sollen, dass es falsch ist, sich mit so jemandem anzulegen.«
    Sie war nicht zornig, nur enttäuscht von mir.
    Es wäre mir lieber gewesen, wenn sie stattdessen zornig geworden wäre.
    »Ich habe ihn ja nicht mal angesprochen«, sagte ich.
    »Aber irgendetwas muss doch geschehen sein!«
    »Ich wollte ihn mir bloß mal anschauen. Er lebt so zurückgezogen, dass es praktisch keine Fotos von ihm gibt.«
    Ihr blauer Blick war so direkt wie der eines erfahrenen Jägers in

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