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Rachekind: Thriller (German Edition)

Rachekind: Thriller (German Edition)

Titel: Rachekind: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Clark
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Ich spüre viel Energie. Gute Energie. Was immer ihr gemacht habt, ihr habt gute Arbeit geleistet …«
    »Kommst du noch auf einen Kaffee mit hoch?«
    Hanna hörte das Klackern von Britts Absätzen im Treppenhaus. Beschämt erinnerte sie sich daran, wie sie nach dem letzten Besuch bei Ariane Britt als Ausrede benutzt hatte, um Marten abzuwimmeln. Es lagen keine sechs Wochen dazwischen, in denen sich so unglaublich viel verändert hatte.
    Die Polizei hatte Tom gefunden, nachdem Linus ein umfassendes Geständnis abgelegt hatte. Seine Leiche war in einem schrecklichen Zustand gewesen, und es hatte sie mit großer Trauer erfüllt, ihn so vor sich zu sehen. Dennoch war es ihr ein Trost gewesen zu wissen, dass Lilou und sie wenigstens für kurze Zeit Glück und Liebe in sein Leben gebracht hatten. Und so absurd es angesichts der Ereignisse der letzten Wochen klang, sie war ihm dankbar, dass sie durch ihn ihre Schwester gefunden hatte.
    Britt und sie waren sich im letzten Monat nähergekommen, sie hatten sich alles über ihre so verschiedenen Kindheiten erzählt und viel übereinander und voneinander gelernt. Ihnen beiden war klar, dass sie sich nie wieder verlieren würden. Doch Hanna hatte nicht nur ihre Schwester gefunden, sondern auch einen neuen Zugang zu ihren Eltern und dabei endlich ihre Angst verloren, verrückt zu werden. Erst jetzt merkte sie, wie sehr diese Furcht sie gefangen gehalten hatte, und es amüsierte sie beinahe, dass ausgerechnet eine Erfahrung, wegen der so mancher sie für verrückt erklären würde, sie davon erlöst hatte.
    Britts Klackern bewegte sich durchs Treppenhaus und kam die Stufen zu Hannas Wohnung hoch.
    »Na, ihr drei, wie war’s?« Sie blieb neben Marten stehen. »Ich habe Dinkel-Käsekuchen gebacken. Du bleibst doch noch? Ich sterbe vor Neugier!«
    »Da kann ich wohl kaum Nein sagen.« Marten bedeutete Britt mit einer Armbewegung, vor ihm die Wohnung zu betreten, und folgte ihr. Britt nahm Lilou auf den Arm und tänzelte mit ihr zur Küche. Hanna hörte Lilou lachen und wusste, dass Britt sie wie einen Sandsack über die Schulter geworfen haben musste.
    Marten legte seine Jacke ab und ging gemeinsam mit Hanna den fröhlichen Tönen hinterher. In der Küche war Britt bereits dabei, gemeinsam mit Lilou den Tisch zu decken. Fünf Teller und Tassen stapelten sich auf der Tischplatte.
    »Fünf? Wir sind nur zu viert«, sagte Hanna zu Britt. »Du weißt doch, Lilou braucht keinen Teller mehr für …«
    »Simon kommt gleich«, erklärte Britt. »Ist das okay? Er wollte mit dir über die Beerdigung sprechen. Er hat eine tolle Idee für den Gottesdienst.«
    Hanna nickte. Es freute sie, dass Britt und Simon sich gefunden hatten, und sie war froh, dass sie sich endlich trauten, ihre Gefühle zu zeigen, statt aus lauter Rücksichtnahme auf ihren Witwenstatus so zu tun, als wären sie nur Freunde.
    Sie nahm fünf Sets aus der Schublade und reichte sie Marten, der sich an den Tisch gesetzt und begonnen hatte, die Teller zu verteilen. Es läutete.
    »Das wird Simon sein«, rief Britt aufgeregt und steckte Lilou ein kleines Stückchen Kuchen in den Mund.
    Hanna grinste. »Ich gehe schon.«
    Als sie im Flur am Spiegel vorbeikam, bemerkte sie einen Schatten. Sie spürte, wie ihr Herzschlag sich beschleunigte, und wusste, dass er dort sein würde. Sie blieb stehen. Zwang sich, ihren Kopf zu heben, den schrecklichen Anblick ein letztes Mal zu ertragen. Da war er. Sie sah sein Gesicht. Es war unversehrt und so schön, wie sie es in Erinnerung hatte. Es machte ihr keine Angst. Sie trat näher an den Spiegel und streckte ihre Hand aus. Berührte sein Spiegelbild und spürte das kalte Glas.
    »Leb wohl«, flüsterte sie, und noch während sein Abbild langsam verblasste, bemerkte sie das Lächeln auf seinem Gesicht, traurig und froh zugleich, und sie wusste, dass er gekommen war, um sich von ihr zu verabschieden.

Dank
    Wie bei jedem meiner Bücher steht an erster Stelle mein Mann Michael, ohne dessen liebevolle und tatkräftige Unterstützung auch dieses Buch nicht hätte entstehen können.
    Besonders danke ich auch meinen Testlesern: Allen voran der Autorin Lisa-Marie Dickreiter, deren dramaturgische Hinweise wegweisend waren, und meiner Mutter Gerda Leisch für ihre unverzichtbare psychologisch-analytische Kritik von Handlung und Personen sowie ihren unermüdlichen Einsatz als Vollblutgermanistin auf der Suche nach Fehlern, meinen Freundinnen Bärbel Siebold, Johanna Leisch, Friederike Wilhelmi und Dr.

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