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Rachel ist süß (German Edition)

Rachel ist süß (German Edition)

Titel: Rachel ist süß (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bax
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Kellertreppe stieß der plumpe Arm seines Freundes hervor und traf ihn am Kopf. Er schrie auf und drückte sich schützend zur Seite. Der Freund war mit einer für ihn ungewöhnlich schnellen Bewegung auf dem Treppenabsatz erschienen und funkelte Kendra hasserfüllt an.
     
    „Damit habt ihr nicht gerechnet, dass ich überlebe, nicht wahr! Ich lebe und werde …“
     
    Wind schloss die Augen.
     
    Schmerz!
     
    Der Freund krümmte sich überrascht zusammen und drückte beide Hände gegen seinen Kopf. „Das habt ihr mir angetan!“ Er wankte mit schweren Schritten auf Kendra zu.
     
    Angst!
     
    Er war ihr jetzt schon so nah, dass sie den Wahnsinn und die plötzliche Furcht in seinen Augen sehen konnte. Der Chefredakteur war aus seiner Erstarrung erwacht und drängte den Freund mit einem energischen Stoß an Kendra vorbei in die Wohnung. Das Mädchen hatte den Blick die ganze Zeit nicht von Kendra gewandt und blieb unsicher am Fuße der Treppe stehen. Kendra sah ihr tief in die Augen. Ich kläre das! Das Mädchen nickte und setzte sich auf die unterste Stufe.
     
    „Nun kommen Sie schon rein, wir müssen diesen Kerl irgendwie zur Vernunft bringen!“ Der Chefredakteur hielt den Freund in einer verzweifelten Umklammerung. Kendra trat in ihren Flur und schloss die Türe hinter sich. „Lassen Sie ihn los.“
     
    „Was, sind Sie wirklich verrückt? Dieser Mann ist hier, um Sie … um Ihnen …“ Der Chefredakteur keuchte seine Worte hervor.
     
    „Das weiß ich, lassen Sie ihn los, er soll es versuchen.“ Sie drehte sich um und ging in die Küche.
     
    „Jetzt haben wir sie!“ Der Freund entwand sich  dem Griff des Chefredakteurs. „Wir haben sie und können sie fertig machen. Verdammt, hilf mir, dann finden wir auch die anderen.“ Er schüttelte seinen besten Freund ab und wollte Kendra folgen.
     
    Du hast uns also gefunden!
     
    Der Kopf des Mannes fuhr herum und er deutete auf die Haustür. „Sie sind da! Alle, die ganze Bande, wir haben sie.“ Er riss die Türe auf und starrte in den dunklen Flur.
     
    „Da ist doch niemand, mein Gott, nimm doch Vernunft an, es ist noch nicht zu spät!“ Die Hand des Chefredakteurs fiel kraftlos von der Schulter des Freundes.
     
    Vor dem Haus lösten sich vier Schatten aus der Dunkelheit der Nacht.
     
    Angst!
     
    Der Freund schrie auf und schlug die Türe mit lautem Knall zu.
     
    „Sie sind da, hilf mir.“
     
    Er rannte auf die Küche zu.
     
    Verzweiflung!
     
    „Sie wollen mich umbringen, dieses Mal werden sie es tun.“ Er begann zu weinen.
     
    „Hör auf, komm lass uns gehen. Hier ist niemand, der dich bedroht, das ist doch bloß eine etwas versponnene Kollegin von mir und vor der Türe ist auch niemand!“ Der Chefredakteur schüttelte den Freund, dessen Augen einen unsichtbaren Feind fixierten.
     
    Nacht!
     
    „Ich kann nichts mehr sehen, sie haben mich geblendet, rette mich!“
     
    Er fiel stöhnend auf die Knie.
     
    Ich bin der Regen,
     
    fühle wie ich dir entgegenpeitsche.
     
    „Nein!“
     
    Ich bin der Sand,
     
    sieh durch den Staub in deinen Augen.
     
    „Hilf mir …!“
     
    Ich bin der Schnee,
     
    lausche dem Tosen meiner Kristalle.
     
    „Sie töten mich.“
     
    Ich bin das Meer,
     
    schmecke das Salz meiner Tiefe.
     
    „Bitte nicht …“
     
    Ich bin der Wind,
     
    atme meinen tödlichen Hauch.
     
    Unkontrolliert schreiend taumelte der schwere Mann in Kendras Flur umher.
     
    Wind sammelte ihre neu erwachte Kraft und schleuderte ihre Wut als glühenden Speer in Richtung seines Herzens. Der Chefredakteur versuchte, den Freund zu stützen, aber dessen Körper wurde in seinen Armen schlaff und sie stürzten schwer zu Boden. In den Armen des Chefredakteurs liegend rang er immer wieder nach Luft, sein Kopf bewegte sich unruhig hin und her.
     
    „Ich rufe einen Krankenwagen.“ Kendra stand ruhig in der Küchentüre und sah auf die beiden Männer hinab. „Sieht so aus, als hat ihr Freund einen Anfall.“
     
    „Wir müssen ihm helfen.“ Der Chefredakteur blickte zu ihr hinauf. „Was werden Sie sagen, ich meine, er wollte Sie umbr…“
     
    „Davon weiß ich nichts! Er ist wohl ein verwirrter Mann und leidet unter Wahnvorstellungen, wie gut, dass Sie ihm geholfen haben, ihm und seiner Tochter.“ Sie reichte dem Chefredakteur die Hand. „Nicht wahr?“
     
    Er nahm die Hand und fühlte eine ungeheure Kraft durch seinen Körper schießen und mit ihr eine unausgesprochene Drohung. Er haspelte ein paar Worte hinaus.

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