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Rachel ist süß (German Edition)

Rachel ist süß (German Edition)

Titel: Rachel ist süß (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bax
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Aus dem Spiegel starrten sie zwei Augen an, deren Ausdruck ihr fremd war. Es war, als hätte man einen dünnen Vorhang weggezogen, der bis dahin den Blick auf ihr wahres Wesen verschleiert hatte. Ist es das, was sie gesehen hatte, wenn wir uns gegenüberstanden?
     
    Die Tür zum Flur knackte leise.
     
    Wind drehte sich herum.
     
    Das Knacken verschwand und an seine Stelle trat das schabende Geräusch eines Metallgegenstandes, der sich in ihrem Türschloss bewegte.
     
    Ihr Besucher war offensichtlich ungeduldig und hatte keine guten Manieren.
     
    Er ist in deiner Nähe. Wir sind gleich da, hörst du …
     
    Ich bin der Wind. Sie ging durch den Flur auf die Haustüre zu, aber die Knie gaben schon nach wenigen Schritten unter ihr nach und sie rutschte hilflos an der Wand herunter. Ich will das nicht, ich bin das nicht.
     
    Das Schaben wurde lauter, ungeduldiger.
     
    Versteck dich.
     
    Nein! Mit beiden Händen stemmte sie sich vom Boden ab und richtete sich wieder auf.
     
    „So schwer kann das doch nicht sein, ich kann einfach die Hände nicht mehr richtig bewegen … hier versuch du es!“
     
    Das Mädchen fasste an den Draht und drehte ihn gleichgültig in dem Schloss. Eine Ohrfeige traf sie heftig und unvermittelt von der Seite, sie taumelte. Er packte ihren Kopf und drückte ihn zwischen seine Hände.
     
    „Gib dir Mühe“, flüsterte er in ihr schmerzendes Ohr. „Gib dir bloß Mühe.“
     
    Was soll ich denn sagen, wenn sie aufmacht? Dass da ein Irrer hinter ihr her ist, den ich ihr auf den Hals gehetzt habe? Der Chefredakteur lenkte den schweren Wagen viel zu schnell um eine enge Kurve, für einen Moment verlor er die Kontrolle über das Lenkrad und die Reifen quietschten warnend. Mit einem energischen Ruck brachte er das Fahrzeug wieder in seine Gewalt und schoss die dunkle Straße hinab. Ich erkläre es ihr, vielleicht fällt uns zusammen etwas ein. Ich biete ihr Geld an, dann kann sie für eine Weile verschwinden. Genau, am besten stelle ich ihr direkt einen Scheck aus! Wenn er nur nicht schon bei ihr ist …
     
    Wind sah die Klinke der Tür übergroß vor sich und griff danach.
     
    Ich bin der Wind,
     
    ich bin, was du atmest
     
    und was dich trägt,
     
    mein milder Hauch
     
    streichelt dein Gesicht
     
    und mein Zorn
     
    fegt dir dein Leben
     
    aus dem Leib.
     
    Ein schriller Ton zerriss die Stille.
     
    Der Chefredakteur zündete ein Streichholz an und Kendras Name tanzte im unruhigen Licht der Flamme auf dem kleinen Messingschild. Das Streichholz brannte im Durchzug schnell herunter und erlosch. Er ließ es fallen und drückte mit einem tiefen Atemzug den gelblichen Knopf.
     
    Es schellte! Der schwere Mann riss beim ersten Ton der Schelle das Kind zur Seite und schubste sie auf die Treppe zu. „Mach schon, in den Keller!“
     
    Sie folgte ihm so langsam sie konnte.
     
    Das Schaben hörte ruckartig auf und Schritte polterten die Treppe hinunter.
     
    Drück den Türöffner! Das Summen hallte im Treppenhaus wider. Männerstimmen schrieen etwas, ein Kind weinte. Der Hass in den Worten der Männer und die Angst des Mädchens spülten die letzten Nebel aus ihrem Kopf.
     
    Sie öffnete die Türe. „Was ist denn hier los?“ Die weibliche Stimme brachte den Tumult im Treppenhaus abrupt zum Schweigen. „Wer ist denn da? Ich hole die Polizei. Hallo?“
     
    „Kein Grund zur Aufregung, Frau Wester.“
     
    Kendras klare hallte durch den Flur. Sie beugte sich vor und winkte der Nachbarin im oberen Stockwerk beruhigend zu. „Die Herren wollten mich besuchen, überraschend, verstehen Sie, und jetzt haben sie sich wohl gegenseitig ein bisschen überrascht. Tut mir leid, wenn es etwas zu laut war.“
     
    Die Nachbarin brummelte ein paar unverständliche Worte und verschwand in ihrer Wohnung. Im Hausflur war es plötzlich fast friedlich. Wind lauschte den nervösen Atemzügen der beiden Männer und dem leisen Schluchzen des Mädchens.
     
    Mit lautem Klacken sprang das Flurlicht aus
     
    „Kommt doch auch herein“, rief sie mit viel zu lauter Stimme und Blick auf den Schatten, der sich im Lichtspalt unter der Türe der Nachbarn neben ihr bewegte. „Jetzt, wo wir alle schon einmal hier sind.“
     
    Etwas schabte an der Wand entlang und sie sah, wie sich eine Hand auf den hellen Lichtschalter zuschob. Klack, machte es wieder und der Chefredakteur blinzelte ins Licht.
     
    „Ich …“
     
    Er trat einen Schritt auf sie zu und wollte zu sprechen beginnen.
     
    Aus dem Schatten der

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