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Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Titel: Rachel Morgan (9) - Blutdämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Wörtchen mitzureden hatte.
    Al zog seinen Stuhl näher ans Feuer und setzte sich auf den Rand, bevor er die Ärmel des Bademantels über die Ellbogen schob und vorsichtig einen Marshmallow auf die Spitze seiner Grillgabel piekte. Seine muskulösen Arme wirkten im Licht des Feuers fast gebräunt. Breitbeinig beugte er sich zum Feuer und unter dem Saum seines Bademantels lugten seine nackten Füße hervor. Sie sahen erstaunlich normal aus. Hinter mir bedeckten Bücher wie schweigende Zeugen die Wand.
    »Du wolltest sicherstellen, dass sie gut ankommen«, sagte Al leise, scheinbar vollkommen auf den Marshmallow konzentriert. »Das sind sie. Unterwegs, um Unfug in elfischer Größe zu betreiben, was weltweit bedeutet und trotzdem ... vollkommen bedeutungslos ist. Du brauchst ein neues Hobby, Rachel. Etwas anderes als bösartige kleine Männer, die von der Weltherrschaft träumen.«
    Der Marshmallow ging in Flammen auf und er zog ihn zu sich. Irgendwie wirkte es anzüglich, als er die Finger die lange Gabel entlanggleiten ließ, um den immer noch brennenden Zuckerball von der Gabel zu lösen. »Ich will mit dir über Magie und Schweiß reden«, sagte er, und das Flackern der brennenden Süßigkeit ließ seine Augen glitzern. »Von guten Taten, die aus dummen Ideen geboren werden. Von ehrlichen Fehlern, die in unehrliche Gräber führen.« Er suchte meinen Blick und spitzte die Lippen, um sanft die Flammen auszupusten.
    Oh Gott. Er redet seltsam,
dachte ich und sah mich nervös im dunklen Zimmer um. Dann entschied ich mich, hinter dem Stuhl stehen zu bleiben, und legte nur meinen Beschwörungsspiegel auf die lederbezogene Sitzfläche. Ich wollte die Hände frei haben.
    Al stand auf, und ich erstarrte. Die Bewegung war elegant gewesen, mit einer machtvollen Stärke darin, die ich selten an ihm sah. Der Marshmallow war verschwunden, und er leckte sich die Finger ab, während er mich durchdringend musterte. Mein Puls beschleunigte sich, als er zum Feuer ging und sich einen zweiten Zuckerball nahm. Was zur Hölle hatte er vor?
    »Dieser Prozess morgen«, sagte er. »Die Quoten stehen drei zu eins, dass Pierce dich betrügen wird.«
    »Ich dachte, du behauptest, dass er mich umbringen wird«, sagte ich in dem Versuch, lässig zu wirken.
    Ein Lächeln hob seine Mundwinkel. »Dafür stehen die Chancen bei elf Prozent. Aber die Buchhalter wissen nicht, dass er dich li-i-ie-eb-bt«, spottete er, als er seine Grillgabel wieder belud. »Bleib hier. Vergiss das alles und blieb hier bei mir. Lass mich dir das alles ersparen.«
    Nachdem er jetzt fast drei Meter entfernt war, fühlte ich mich besser und rollte nur mit den Augen. »Erspar mir diesen Dreck, ja? Al, ich will zurück ins Hotel.«
Scheiße, er ist ein Dämon. Warum vergesse ich das immer?
    Al ging mit der Gabel in der Hand vor dem Feuer in die Hocke und irgendwie wirkte diese Haltung bedrohlich. Er hatte die Augenbrauen hochgezogen, als er mich spöttisch ansah. »Die Dinge haben sich verändert.«
    Ich unterdrückte einen Schauder und sah mich im Zimmer um, aber hier gab es nichts, was mir helfen würde.
Verdammt, verdammt, verdammt! Warum habe ich ihm vertraut?
»Bitte erzähl mir nicht, dass du mich anbaggerst«, sagte ich und konnte nur mit Mühe meinen Griff an der Stuhllehne lösen. »Das würde die nächsten fünfhundert Jahre wirklich unangenehm machen. Außerdem habe ich den letzten Kerl, der etwas in der Art zu mir gesagt hat, während er nur einen Bademantel trug, mit einem Stuhlbein bewusstlos geschlagen.«
    Al blinzelte überrascht. Dann sah er an sich herunter, als wäre ihm erst jetzt aufgegangen, welchen Eindruck er erweckte. Aber dann lächelte er. Und es war ein grausames Lächeln.
    Er stand auf, und ich wich mit klopfendem Herzen einen Schritt zurück.
    »Dieser Dämon, den dein Vertrauter freigelassen hat? Ku'Sox?« Er wirkte bereit zum Angriff, und mir trat Schweiß auf die Stirn. »Er gleicht nichts, was du bis jetzt erlebt hast. Er will mit dir spielen. Dich langsam auseinandernehmen, während du noch schreist. Das Kollektiv würde mich nackt in die Kraftlinien werfen, wenn ich dich jetzt einfach rumlaufen lasse. Pierce ist nicht genug. Du bleibst hier.«
    »Den Teufel tue ich! Machst du das, weil ich versuche, meine Bannung dauerhaft zurücknehmen zu lassen?« Wütend ging ich um den Stuhl herum, damit ich ihm direkt ins Gesicht starren konnte. »Ich könnte unsere Wette auch gewinnen, also wirst du mich hierbehalten, damit du automatisch

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