Rachel Morgan (9) - Blutdämon
gewinnst?«
»Bist du bereit, dein Leben darauf zu verwetten?«, knurrte Al fast, während er mit hochgezogenen Schultern ins Feuer starrte. »Ich nicht. Im Guten wie im Schlechten, meine Lebensgrundlage ist daran geknüpft, dass du weiterhin existierst«, erklärte er und wieder fing sein Marshmallow Feuer. »Nenn mich selbstsüchtig, aber du bleibst hier.«
»Du magst ja Angst vor diesem Ding haben, das ihr gemeinsam geschaffen habt, aber ich nicht«, blaffte ich. »Seine verletzlichsten Teile liegen genau da, wo deine auch sind. Ku'Sox ist ein Dämon, und ich gewöhne mich langsam dran, euch zu schlagen. Ich habe ihn schon mal besiegt. Ich kann es wieder!«
Al wandte sich vom Feuer ab und der Blick aus seinen Ziegenaugen traf mich mit unerwarteter Intensität. Ich fühlte, wie ich bleich wurde. Er wirkte gefährlich und aggressiv, wie er da mit glühenden Augen vor dem Feuer kauerte. Ein tiefes Geräusch erklang, und ich hob den Fuß.
Das war mein Untergang.
Al sprang auf mich zu, und die Grillgabel fiel vergessen vor dem Kamin zu Boden. Voller Panik wollte ich weglaufen, aber ich konnte nirgendwo hin. Es war reiner Instinkt.
Ich unterdrückte meinen entsetzten Aufschrei, als seine Finger sich in meine Schulter gruben. Die Welt drehte sich, als er mich herumwirbelte. »Al!«, presste ich hervor, dann fühlte ich, wie ich hochgehoben und gegen ein Bücherregal gepresst wurde.
Harte Kanten gruben sich in meine Schultern, und ich konnte nicht mehr atmen, als ich gegen die Folianten knallte und kleine Energiefunken in meinen Körper schossen. Ich keuchte und starrte Al an, der nur Zentimeter von mir entfernt war. Seine dicken Hände lagen unter meinem Kinn. Ich hatte nicht mal gesehen, dass er sich bewegt hatte.
»Du denkst, du kannst Ku'Sox zurückschlagen? Dann lass uns üben.«
»Weg von mir!«, fauchte ich. Meine Haarsträhnen hingen ihm ins Gesicht.
Er fletschte die Zähne, und ich zuckte zusammen, als er eine Hand von meinem Hals löste und stattdessen meinen Oberschenkel packte. »Das wird lustig.«
»Hey!«, brüllte ich und versuchte, ihn von mir wegzuschieben. Dann kreischte ich auf, als er mich fester gegen das Bücherregal drückte und sich gegen mich lehnte. »Geh zur Hölle nochmal runter von mir!«
»Ich glaube, du verkennst deine Stärke, Krätzihexi«, sagte Al mit eisenharter Stimme. »Und ich werde es dir beweisen.«
»Wie? Indem du mich plattdrückst?«, keuchte ich. Dann riss ich die Augen auf, als Al seinen Mund wild und verlangend auf meinen presste. Der Gestank von Dämonen überschwemmte mich. Eine dünne Spur der Kraftlinie floss von ihm in mich, tauchte in meinen Unterleib ab und entfachte dort ein Feuer. Es mochte Ekstase sein, aber ich war zu wütend. Sein Körper lag schwer an meinem, und sein Knie drängte sich zwischen meine Beine.
Heilige Scheiße,
dachte ich. Meine Arme waren hinter meinem Körper gefangen. Ich konnte nicht atmen. Konnte mich nicht bewegen. Ich dachte, Al wollte mir beweisen, dass ich mich nicht selbst schützen konnte. Aber ich hatte keine Angst — ich war stinksauer!
Wütend bemühte ich mich, mein Bein zwischen uns nach oben zu reißen. Als er es fühlte, ließ Al mich lange genug los, um mit schwerer Faust auf mein Knie zu schlagen. Ich keuchte, als Schmerzen mich durchfuhren und mein Knie taub wurde. Aber jetzt war meine Hand frei, und ich schlug nach seinen Augen.
Meine Finger fanden ihr Ziel. Al reagierte kaum darauf, sondern packte nur mein Handgelenk und riss mir fast den Arm aus dem Gelenk, als er ihn wieder gegen das Bücherregal schlug.
»Das reicht nicht ansatzweise, Täubchen«, sagte er und lächelte, als er sich wieder zu mir beugte. Ich biss die Zähne zusammen und schmeckte sein Blut, als er seinen Mund wieder auf meinen zwang.
»Du Hurensohn!«, schrie ich erstickt und griff nach einer Kraftlinie.
Al fühlte es, und ich konnte einmal tief durchatmen, als er sich lange genug von mir löste, um zu lachen.
»Jetzt haben wir's«, sagte er keuchend, und sein Gesicht leuchtete. »Ich glaube, jetzt bist du wütend genug. Gib mir, was du hast. Ich werde es so sanft in dich zurückgleiten lassen, dass du vor Vergnügen schreist und nach mehr bettelst.«
Und erst da bekam ich Angst. Die Kraftlinie, die durch mich floss, fühlte sich gut an. Wirklich gut. Ich wusste, was eine Hexe mit einer anderen machen konnte, und Schmerzen und Ekstase lagen eng nebeneinander. Vielleicht hatte das als Lehrstunde begonnen, aber Al konnte Misshandlungen
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