Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Titel: Rachel Morgan (9) - Blutdämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
Vom Netzwerk:
Wahrnehmung, und meine Muskeln entspannten sich. Eine warme Trägheit überfiel mich, und ich erkannte, dass Al die Verbindung zwar bestätigt und geöffnet hatte, dass er aber nicht ganz bei Bewusstsein war. Er schlief.
    Al?
Ich drängte mich in seinen Geist, nur um mich zwischen winzigen schieferblauen Schmetterlingen auf einer Wiese aus bernsteinfarbenem Gras wiederzufinden, das mir bis an die Hüfte reichte. Al versuchte die Tiere zu fangen, aber jedes Mal, wenn er es versuchte, öffnete er die weiß behandschuhten Hände, um sie tot und nach Aas stinkend vorzufinden. Das Gras wuchs, bis es mir über den Kopf reichte und sich in ein Labyrinth verwandelte. Al bemühte sich weiterhin, die Schmetterlinge zu fangen, und sie verschwanden durch Risse in den Wänden.
    »Al!«, schrie ich desorientiert, und der Traum löste sich auf. Als Panik durchfuhr mich und verwirrte mich nur noch mehr. Ich fühlte, wie er sich ruckartig im Bett aufsetzte, und ich keuchte auf, als schwarze Magie mich durchfuhr und mein Gehirn verbrannte. Ich fühlte einen heftigen Abfall in der Linie, die ich hielt, als er sie durch mich zog.
Al, warte!,
schrie ich, aber es war zu spät, und ich verzog das Gesicht, als ich fühlte, wie er einen Ball ungeformter Energie auf einen Schatten warf.
    »Ich bin's nur!«, schrie ich, als Al sich erst duckte und dann anfing zu fluchen, als er seinen Fehler erkannte.
    »Rachel?«, sagte Pierce und lehnte sich über den Tisch, um eine Hand auf meine Schulter zu legen. Als er die Linie fühlte, die in mir brannte, riss er die Hand mit beunruhigter Miene zurück.
    »Er hat geschlafen«, sagte ich erklärend, und mir wurde wieder schwindlig, als ich gleichzeitig versuchte, Pierce anzusehen und festzustellen, was im Jenseits geschah. »Ich musste ihn wecken. Jetzt ist alles okay.«
    Ist es zur Hölle nicht!,
fluchte Al, und ich fühlte, wie seine Gedanken sich bewegten und ein weicher Bademantel um seinen Körper entstand.
Ich habe ein beschissenes Loch in meine Wand gebrannt! Verdammt, Rachel, was willst du? Ich habe geschlafen!
    »Das ist mir aufgefallen«, sagte ich und fand es irgendwie merkwürdig, dass er von Schmetterlingen träumte. Sie hatten genauso ausgesehen wie die Schmetterlinge, die er mal aus Schneeflocken erschaffen hatte, um sie dann von seinem Ärmel zu wischen und im Schnee sterben zu lassen. Bis auf die Puppe, die immer noch zu Hause in der Küche auf der Fensterbank lag. »Es tut mir leid, dass ich dich geweckt habe, aber ich muss dich um einen Gefallen bitten.«
    Trent räusperte sich. »Wir sind den ganzen Weg hierher gefahren, und du hast ihn noch nicht mal gefragt?«, fragte er. Er klang besorgt, aber nicht überrascht.
    »Das ist keine große Sache«, grummelte ich. »Wenn er es nicht macht, frage ich Newt. Ich muss sowieso mit ihr reden.«
    Was?,
fragte Al und war plötzlich um einiges wacher.
Was willst du Newt fragen?
    Ich lehnte mich zurück und schob mir eine Strähne hinters Ohr, als ich mein rot-silbernes Spiegelbild sah. »Ich brauche einen Sprung durch die Linien für zwei. Trent und Jenks.« Jenks brummte mit den Flügeln, stolz darauf, als Person gezählt zu werden, aber ich hatte ihn nie anders gesehen.
    Al schnaubte in Gedanken, und ich empfing das Gefühl von warmen Hausschuhen, die sich um seine Füße legten.
Ich bin nicht dein Taxiservice.
    »Nein, du bist mein Lehrer«, sagte ich. »Und ich habe dir das Leben gerettet. Ich werde hier nicht um Gefallen im Austausch für dein Leben handeln.«
Ich bitte dich um das Verständnis eines verlorenen Dämons für eine verlorene Hexe,
fügte ich in Gedanken hinzu und warf einen kurzen Blick zu Jenks, der missbilligend mit den Flügeln brummte, weil er wusste, dass ich etwas gesagt hatte, ohne es auszusprechen.
    Ich bin erschöpft,
dachte Al, und ich empfing ein kurzes Bild von ihm, als er sich im Spiegel betrachtete und die Haut um seine Augen betastete.
Kann es nicht warten? Ich war den ganzen Tag in irgendwelchen Konferenzen. Bla, bla, blubbel. Und kein Pierce, der mir Mittagessen macht. Er macht fantastische Fisch-Sandwiches. Frag ihn danach, Täubchen.
    Er benutzte Kosenamen — kein gutes Zeichen. »Du hast mich gezwungen, ihn mitzunehmen«, sagte ich, und Pierce versteifte sich, weil er wusste, dass wir über ihn sprachen. »Al. Ich brauche das. Es ist nicht nur eine Laune.« Er gab ein Geräusch von sich, und ich drückte die Hand so fest auf das Glas, dass ich das Gefühl hatte, die Kälte des Spiegels würde bis in meine

Weitere Kostenlose Bücher