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Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Titel: Rachel Morgan (9) - Blutdämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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gestorben. Aber trotz allem bin ich Mitglied des Hexenzirkels, und ich bin zurückgekehrt, um meinen Platz einzufordern. Und einhundertsechsundfünfzig Jahre Außenstände.«
    Ivy lehnte sich vor und tippte mir auf die Schulter. »Ich nehme alles zurück, was ich über deinen Sex mit ihm gesagt habe.«
    »Oh, danke«, sagte ich trocken, und Trent unterdrückte ein Lachen. Jenks allerdings klapperte mit den Flügeln, damit wir den Mund hielten und er zuhören konnte.
    Die anderen Mitglieder des Hexenzirkels steckten die Köpfe zusammen, und ich wartete, den Blick starr auf sie gerichtet. Amanda wirkte verängstigt, Oliver aufgeblasen, Wyatt sauer und Leon, als wollte er nur, dass es vorbeiging.
    Es dauerte nur einen Moment, dann sagte Oliver: »Du bist eine schwarze Hexe, gerichtet und verurteilt. Du hast deinen Anspruch verloren. Sicherheitsdienst!«
    Pierce trat einen Schritt zurück und nahm steif Haltung an. Ich wusste, dass er keine Kraftlinie anzapfen konnte, aber es war eindrucksvoll und die sich nähernden Männer hielten inne, noch bevor sie den erleuchteten Teil der Bühne erreicht hatten.
    »Man wird mich anhören!«, rief er mit wütenden Augen. »Diese Versammlung, einberufen, damit Rachel Morgan sich dafür entschuldigen kann, dass sie im Versuch, Leben zu retten, schwarze Magie angewandt hat, ist eine Farce. Das Ziel hier muss sein, den Einsatz schwarzer Magie für das übergeordnete Wohl zuzulassen oder zu verbieten, nicht sich dafür zu entschuldigen, dass man schwarze Magie gewirkt hat. Ich bin der Meinung, dass ich einen Anspruch habe, bis ihr dieses Thema endlich angegangen seid!«
    Vivian schickte den Sicherheitsdienst weg, und Pierce entspannte sich. Im Publikum erhob sich nervöses Murmeln. Oliver allerdings wirkte für meinen Geschmack zu selbstgefällig. Er sah erst nach links, dann nach rechts, um die Meinung der anderen einzuholen, und als sie nickten, lehnte er sich mit einer großmütigen Geste zurück.
    Dreck, jetzt ging es um alles oder nichts. Eine Entschuldigung würde nicht mehr ausreichen. Ich musste mich rechtfertigen.
Vielen Dank, Pierce.
    Vivians Lächeln wurde breiter, als wäre das etwas Gutes, und ich atmete tief durch. Ich hatte nicht einmal bemerkt, dass ich den Atem angehalten hatte. »Dann bleibt die leere Position im Hexenzirkel weiter offen», sagte sie und warf einen Blick nach hinten zu jemandem aus dem Betreuerstab. »Wer ist dafür, dass wir die Möglichkeit der Legalisierung schwarzer Magie bei bestimmten Leuten zur Beförderung des öffentlichen Wohls abwägen, mit Rachel Morgan als führendem Beispiel?«
    Gleichzeitig murmelten alle ihr Ja.
    »Gegenstimmen?«
    Es war nur eine Formalität, aber niemand atmete auch nur, während sie fünf Sekunden wartete. Offensichtlich erfreut sah Vivian zu mir nach unten, und mein Herz setzte aus. »Rachel, ist das für dich in Ordnung?«
    »S-sicher«, stammelte ich, als Trent mir den Ellbogen in die Rippen rammte.
    »Können wir hier oben noch zwei Stühle haben?«, fragte Vivian jemanden hinter den Kulissen, und ein schmaler, großer Mann in schwarzer Kleidung tauchte mit zwei einfachen braunen Klappstühlen in der Hand auf.
    »Also, schaff deinen Arsch da hoch«, sagte Jenks, und für einen Moment überfiel mich die Panik.
    »Wünscht mir Glück«, flüsterte ich, als ich meine Tasche auf den Stuhl stellte und aufstand. Ich fühlte jetzt schon Jenks' Abwesenheit, als er auf meiner Stuhllehne neben Trent zurückblieb, wo sein Staub über eine gurgelnde Lucy rieselte und sie dazu brachte, die kleinen Hände nach ihm auszustrecken.
    Ich fühlte mich unwirklich, als ich mit gesenktem Kopf über den rot-silbern gemusterten Teppich zur Bühne ging. Die Treppen waren mit Anti-Rutsch-Matten versehen, aber trotzdem hielt ich mich am Geländer fest. Meine Handflächen wurden feucht. Jemand in der Menge zischte, als ich ins Licht trat. Hier oben war es warm, aber ich zitterte trotzdem. Pierce stand neben dem Podium, wo die zwei neuen Stühle aufgebaut waren. Er lächelte nicht. Und ich hatte so verdammte Angst.
    »Komm schon, Rachel!«, rief Jenks. »Du bist hart, nicht böse!«
    Ich riss mit zusammengebissenen Zähnen den Kopf hoch. Er hatte Recht, und ich warf ihm ein hasenohriges Küsschen zu. Jemand lachte. Ich konnte unter den Scheinwerfern nicht erkennen, wer es gewesen war, aber ich fühlte mich besser.
    Vivians Möbiusband glitzerte im Licht der Scheinwerfer, und feine Strähnen, die ihrer aufwendigen Frisur entkommen waren,

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